Der Chargers Runningback zerlegte die Kansas City Chiefs im Alleingang, während sein Quarterback Phil Rivers mit sich und seinem Schicksal als Zuschauer des Spektakels hadern musste.
Groß aufbereitet als das Duell der Top-Runningbacks Larry Johnson (Chiefs) und eben Tomlinson, war schnell klar, wer hier der Star ist und wer das Sternchen. Während Johnson häufig in der San Diego Defense hängen blieb, lief Tomlinson den Chiefs auf und davon. Gib den Ball zu LT – der macht schon irgendwas damit. Und wie auch noch. Sein Instinkt hinter der Line die richtige Zehntel Sekunden zu warten (oder eben auch nicht zu warten), gepaart mit einer akrobatischen Beweglichkeit und der Geschwindigkeit eines wahren Blitzes, machen aus Tomlinson den derzeit aufregendsten Footballspieler der NFL. Es ist heute bereits klar, dass der 27-jährige, der in seiner sechsten NFL-Saison steht, amerikanische Football Geschichte schreiben wird.

Dabei können einem nicht nur seine Gegner, sondern auch seine Mitspieler leid tun. Quarterback Phil Rivers bleibt als Spielmacher nur mehr eine Statistenrolle, nimmt Tomlinson selbst den Ball zum Wurf in die Hand, ist es meist schon gefährlicher. Sechs Touchdowns hat der Runningback in seiner Karriere bisher geworfen und ist nun drauf und dran einen NFL-Rekord nach dem anderen zu brechen.

Zwei Blitzeinschläge

Zerbrochen hat er den Widerstand der Chiefs mit zwei Läufen über 100 Yards zu zwei Touchdowns. Gesamt lief er über 195 Yards. Dabei wirkte die Chiefs Defense nicht selten machtlos. Will man an Tomlinson im vollen Lauf ran, dann stellt sein stiff arm eine hart zu knackende Nuss dar, eine Körperdrehung – und zwei Kansas Linebacker küssen ihre face masks.

Auch über die Performance der Chargers-Defense lässt sich wenig Negatives sagen. Chiefs QB Trent Green wurde sechs Mal gesacked, zugelassen hat man lediglich drei Fieldgoals, Laufwunder Larry Johnson wurde wie bereits erwähnt weitgehend in Schach gehalten (84 rushing Yards – kein Touchdown).

Superbowl-Favorit aus San Diego

In der Form sind die Chargers ein Top-Favorit für die Superbowl. Selbst wenn Phil Rivers einen rabenschwarzen Tag erwischt, denn kein anderer als ein solcher war es für den Mann der 2003 von der North Carolina State nach San Diego kam (8/23, 97 Passing Yards, 2 Interc.), holt ein Mann die Kohlen aus dem Feuer. Der unumstrittene Superstar der NFL 2006: LaDanian Tomlinson.

San Diego Chargers – Kansas City Chiefs 20:9
(7:0/7:3/0:3/6:3)
Scores: 2 TDs L.Tomlinson (SD), 3 FGs L. Tynes (KC) bzw. 1 FG N. Keading (SD)

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