Im Spiel der beiden Playoff-Neulinge setzten sich das Heimteam knapp aber am Ende auch verdient mit 40:37 durch. 9 (!) Führungswechsel kennzeichneten ein dramatisches Wild Card-Game mit dem besseren Ende für Paris.

Das Spiel:

Paris starte mit seiner Offense ins Spiel und schloss den ersten Drive nach einem guten Return bereits standesgemäß nach einem Pass von Zach Edwards auf Austin Mitchell zum 6:0 ab (PAT no good).

München zögerte nicht mit seiner Antwort und schloss seinerseits den ersten Drive mit einem Pass von Chad Jeffries auf Sixten Dragan zum Ausgleich ab, Robert Werner kickte zur ersten bayrischen Führung.

Auch der nächste Return von Austin Mitchell ging weit. Paris begann den zweiten Drive in der Hälfte des Gegners. Ein Intentional Grounding und ein QB Sack verhinderten aber weitere Punkte für die Hausherren 200 Kilometer weg von zu Hause – Punt und erster Seitenwechsel. Aber auch die Bayern mussten sich vom Ballrecht wieder trennen – nach einem starken Return begann Paris auch seinen dritten Drive in der Hälfte der Ravens. Den nutzen die Franzosen – Zach Edwards lief in die Endzone zum 13:7 (PAT Mathys Dupont) und zum zweiten Führungswechsel im Spiel.

München spielte knapp in der Hälfte der Musketeers einen vierten Versuch erfolglos aus. Es folgten vier ereignisreiche Schlussminuten der ersten Hälfte. Die Bayern stoppten zunächst den Drive der Pariser, verloren den Ball aber nach einem Fumble von Tomiwa Oyewo. Aber wieder war die Ravens Defense zur Stelle, danach liefert Jeffries ein Bombe auf Dragan und 40 Sekunden vor Halbzeit standen die Raben ante portas. Defensive Tackle Etuale Lui, heuer öfter in Heavy Formations im offensiven Backfield zu finden, holte Sekunden vor der Halbzeit die Führung zurück.

13:14 (PAT Robert Werner) stand es nur vermeintlich nach zwei Viertel aus Sicht der Gastgeber. Denn der nächste Return von Austin Mitchell ging all the way in die Münchner Endzone zum Halbzeitstand von 19:14 (Two-Point-Conversion failed).

München explosiv

Die zweite Halbzeit startete mit einem Big Play und dem erneuten Führungswechsel – Tomiwa Oyewo über 76 Yards zum 19:20 (PAT Robert Werner no good).

Die Führung hielt nur kurz. Chris Voumbo lief zum 25:20, Edwards Pass bei der Two-Point-Conversion pflückte Hugo Tekedam zum 27:20 aus der Luft.

Aber auch die Führung hielt genau einen Spielzug lang. Der Kickoff-Return von Jon Cole und der PAT von Werner besorgte den Ausgleich zum 27:27. 20 Punkte in keinen 3 Minuten. Erst ab dann beruhigte sich das Spiel und die Defense spielte auch mit. Man sah den ersten Punt der zweiten Hälfte. München nahm Risiko, spielte einen vierten Versuch aus. Am Ende kickte Werner zum 27:30 und zum siebenten Führungswechsel in dieser wilden Wild Card Partie. Es sollte nicht der letzte bleiben und es ging ins vierte Quarter.

In dem scorte Paris zuerst. Der zweite TD von Chris Voumbo markierte das 34:30 (PAT Mathys Dupont). Vorteil Paris, das dann auch noch den Drive der Bayern stoppen konnte. Die Chance für den Favoriten im Vorfeld zum ersten Mal mit zwei Scores in Führung zu gehen. Doch die konnte man nicht nutzen. Im Gegenzug kam München wieder auf und es ging ganz schnell – ein Big Play auf die 5 und der Touchdown von Malik Stanley nach Pass von Jeffries zum 34:37 (PAT Robert Werner).

Paris hatte das letzte Wort

Die Musketeers marschierten übers Feld, nahmen viel Zeit von der Uhr, bei der 2-Minute-Warning hatten die Ravens noch ein Timeout, der Gegner war in der Redzone. 42 Sekunden vor Ende des Spiels machte Voumbo seinen dritten Touchdown zum 40:37 – Paris vergab den Extrapunkt.

Es roch ein wenig nach Overtime. Zudem gab es eine 15-Yards Strafe gegen Paris nach einem Tackle Out Of Bounds beim Return. Ein QB Sack warf München aber wieder zurück. Das letzte Timeout musste bei 24 Sekunden genommen werden und man war in der eigenen Hälfte. Nach zwei Incompletions und einem False Start im Anschluss, standen die Ravens bei 4 & 21 und weit weg der Field Goal Range. Der letzte Pass kam an, aber die Zeit lief währenddessen aus und Paris damit eine Runde weiter.

Die Musketeers sind damit einer von zwei möglichen Gegner der Vienna Vikings im Halbfinale. Gewinnt morgen Rhein Fire, dann reisen die Franzosen nach Wien. Bei einem Sieg von Madrid wären die Spanier der Gegner der Wikinger.

Stimmen nach dem Spiel:

Musketeers Wide Receiver Austin Mitchell: „Es ist eine große Sache für uns. Wir haben jetzt viel Selbstvertrauen und freuen uns auf das Halbfinale, egal wer der nächste Gegner sein wird. Wir wollen ins Championship Game!“

Ravens Wide Receiver Lorenz Regler: „Man kann es nicht in Worte fassen. Wenn man 37 Punkte erzielt, geht man davon aus, dass man das Spiel gewinnt. Wir hatten am Ende noch mal die Chance, aber konnten sie nicht nutzen. Das ist sehr hart.“

Ravens General Manager Sebastian Stolz: „Hart, sehr hart. Auf der einen Seite wahnsinnig traurig, auf der anderen sehr stolz. Ich bin ein optimistischer Mensch und sehe meine Jungs im kommenden Jahr noch einen Schritt weiter. Wir haben einen wahnsinnig großen Sprung nach vorne gemacht und nächstes Jahr werden wir noch weiter sein.“

ELF Wild Card Weekend

#4 Paris Musketeers vs. # 5 Munich Ravens 40:37
(6:7/13:7/8:16/13:7)
SA 31. August 2024 15:15 Uhr · Stadion Hinaut Valenciennes 

Sonntag:

#3 Rhein Fire vs. #6 Madrid Bravos
SO 1. September 2024 15:15 Uhr · Schauinsland-Reisen-Arena Duisburg

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