Nur nichts über Werfen

Die Vienna Knights erwartet in Traun das Relegations-Ticket. Bulls erstmals in Werfen – gegen den Tabellenführer

Nach dem zuletzt mühsam erkämpften Sieg gegen die Vienna Knights spielen die Salzburg Bulls am Sonntag in Werfen (der Sportplatz liegt zentral im Ort, nur wenige Minuten vom Bahnhof entfernt).

Es geht ums Heimrecht im Playoff (beide Teams haben sich bereits fix qualifiziert). Die St. Pöltener haben mit 4-0 noch bessere Karten als die Salzburger (3-1), spielten aber bisher lediglich gegen das Tabellenschlusslicht aus Wien (Knights 0-6) und den Nachzüglern aus Traun (Steelsharks 1-4). Es geht nun erst ans Eingemachte, warten auf die Mannen von Head Coach John D. Harper zwei Mal die Bulls und Vikings 2. Hier wird sich zeigen, wer tatsächlich die Nase vorne hat.

Mit US-Legionären nachgerüstet

Während die Bulls schon vor der Saison zwei Amerikaner als A-Klasse-Spieler an Board nahmen, gingen die Invaders erst zur Saisonmitte auf Shopping-Tour. Mit Seth Womack (OL/DL) und Philip Carlson (WR) haben nun auch die Niederösterreicher zwei Stützen aus Übersee in der Mannschaft.

50:50

Die Spielanlagen beider Teams könnten nicht viel unterschiedlicher sein. Während sich Salzburg fast ausschließlich auf die Pässe und Läufe ihres Quarterbacks Kevin Jackson verlässt, agieren die Invaders in der Offensive mit zwei Runningbacks (Max Seitz & David Karner). Nur selten tat sich bisher Quarterback Markus Sandler hervor, der nun mit Carlson, der übrigens perfekt Deutsch spricht, eine zusätzlich Anspielstation zur Verfügung hat. Bislang überwarf Sandler seine Receiver häufig, was ihm in Werfen nicht mehr passieren sollte. Man kann mit einer Gewichtsverteilung Richtung Passspiel bei den Invaders rechnen.

Die indirekten Vergleiche lassen ein enges Spiel vermuten. Beide Mannschaften taten sich gegen die Knights zuletzt schwer (13:0 Invaders, 20:0 Salzburg) und hatten auch mit Traun jeweils ihre Mühe. Sie gewannen aber alle diese Begegnungen am Ende mehr oder weniger souverän. Die Bulls müssen im Vergleich zum letzten Spiel gegen die Knights ihrem Spielmacher mehr Zeit geben, denn steht Kevin Jackson unter Druck, wie beim ersten Spiel gegen die Vikings 2, dann produziert der stets top-gestylte Ami Fehler am Fließband.

Relegations-Ritter reisen Richtung Westen

Die Vienna Knights haben rechnerisch noch Chancen vom letzten Platz weg zukommen und die Relegation damit zu vermeiden. Dafür müssen sie nach sechs Niederlagen in Folge zwei Siege einfahren. Gegen die Steelsharks auswärts am Samstag und am 7. Juni gegen die Bulls. Die Trauner müssten dann noch ihr Spiel gegen die Vikings 2 verlieren. Das sind einige wenn und aber, betrachtet man die Offense der Knights, dann ist die Lanze bereits gebrochen und das Schild deformiert. Ohne Punkte am Scoreboard, hilft einem die beste Defense nichts. Vier Touchdowns in sechs Spielen – der Angriff der Ritter ist der mit Abstand ineffizienteste der Klasse.

Auf der anderen Seite die Steelsharks, die zwar ihre Spiele gegen die Invaders, Bulls und Vikings 2 verloren haben, dabei aber mehrmals aufzeigen konnten. Vor allem beim letzten Spiel gegen die Vikings 2 in der Ravelinstraße waren sie einem Sieg nahe. Das Auswärtsspiel gegen die Knights war zudem eine eindeutige Sache für die Oberösterreicher, so die Wiener sich in Traun wohl ihr Relgations-Ticket abholen werden. In diesem müssen sie am 12. Juli gegen den Gewinner oder den Zweiten der Division 2 antreten.