Start Mödling Rangers Wo fängt das an und wo hört es auf?

Wo fängt das an und wo hört es auf?

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Ein Machtkampf am Rücken zweier Spieler. (Gehrhard Uhrovcsik) So lange sie bei uns auf der Bank sitzen, schießen sie uns keine Tore. (Gerhard Bräuer)

Gerhard Bräuer, Präsident der ASKÖ Rangers und der Spielgemeinschaft LA Titans kann die Aufregung nicht ganz nachvollziehen, sein Gegenüber Gerhard Uhrovcsik ist enttäuscht von den Südstädtern.

Zur Vorgeschichte:
Die Rangers liehen den Vienna Knights die beiden Spieler für ihr Freundschaftsmatch am 21. Oktober des Vorjahres gegen die Györ Sharks in Frauenkirchen (Seewinkel-Challenge). Beide wollten von den Rangers zu den Knights wechseln und haben das damals auch bekräftigt. Allerdings hatten sie sich nicht rechtzeitig (15. September) bei ihrem Verein abgemeldet, sondern erst Wochen später. Laut Wettspielordnung ist die Sache damit auch klar: Eine Freigabe kann nur mehr freiwillig erfolgen – die Rangers wollen das aber nicht tun und Gerhard Bräuer erklärt auch warum.

"Wo fängt das an und wo hört es auf?" fragt sich der 46-jährige Präsident der Rangers und der neuen Spielgemeinschaft (gemeinsam mit Baden Tigers) LA Titans. "Wenn wir jetzt diese Spieler freigeben, dann ist jeder Wechsel in Zukunft beliebig. Jeder kann dann gehen und kommen wann er will und wie er grad Lust und Laune hat. Der Mario kam zu mir ins Büro und sagte, dass er gerne wechseln will. Die Frist war vorbei und obwohl, oder gerade deshalb weil wir uns so lange kennen, habe ich ihm gesagt, dass er das im nächsten Jahr erst tun kann. Wozu haben wir diese Fristen, wenn wir sie dann eh nicht brauchen? Wir haben uns darauf verlassen, dass diese Spieler bei uns bleiben, weil sie sich nicht am 15. September abgemeldet haben."

Gerhard Uhrovcsik, Präsident der Vienna Knights, sieht das ein wenig anders. "Wir waren uns bereits einig was den Wechsel der beiden betrifft. Wir wären den Rangers auch entgegengekommen, hätten offene Mitgliedsbeiträge beglichen. Man kann doch Spieler nicht mit Gewalt halten, nur weil die Wechselfrist vorbei ist. Das bringt doch nichts! Wir würden solche Leute ziehen lassen. Ich verstehe es nicht und finde es vor allem schade für die beiden Spieler, dass auf ihren Rücken ein Machtkampf ausgetragen wird."

"Natürlich kann man Reisende nicht aufhalten", kontert Bräuer "aber so geht es nun auch nicht. Die Knights sollen bitte nicht so tun als seien sie jetzt die Armen die unsere Spieler nicht bekommen. Man schaue sich mal an woher viele ihrer Spieler kommen. Von uns. Sie sagen außerdem sie haben eh 60 Leute am Roster und brauchen die beiden ja nicht. Also wo ist das Problem? Vor Saisonstart einen Mario Raso, der sich zu spät abgemeldet hat, an einen direkten Konkurrenten freiwillig herzugeben und dann vielleicht noch drei Touchdowns von ihm zu kassieren – da wären wir ja schön blöd, würden wir das tun. Um es mit Leo Beenhaker zu sagen: So lange sie bei uns auf der Bank sitzen, schießen sie uns keine Tore. Und hier geht es nicht ums Geld. So viel können uns die Knights gar nicht zahlen, was wir in diese Spieler investiert haben. Mario ist ewig schon bei uns. Jetzt zu sagen sie zahlen seinen Mitgliedsbeitrag dafür gehört er ihnen – nein. Die beiden haben sich zu spät abgemeldet und können erst nächstes Jahr wieder spielen."

Uhrovcsik: "Natürlich kann man jetzt auf Fristen pochen, auf stur stellen und damit auch im Recht sein, aber wie gesagt waren wir uns darüber bereits einig. Wir haben den Rangers zusätzlich angeboten die Buskosten einer Auswärtsfahrt ihres Nachwuchses als Kompensation zu zahlen und das war dem Gerhard Bräuer so auch recht. Erst als der Verein davon erfuhr, machte er einen Rückzieher, meinte das war nur ein Scherz. Es wäre nie die Absicht gewesen die Spieler freizugeben. Ihr Headcoach Roland Wirthel befürchte, dass ihm dann alle Spieler davonrennen, wenn man die zwei jetzt gehen läßt. Nur wenn die das wirklich wollen, dann werden sie das irgendwann auch tun. Ich besuchte dann mit beiden Spielern gemeinsam das Training der Titans um mit ihm darüber zu reden. Wirthel versuchte sie davon zu überzeugen sich wieder den Titans anschließen. Das wollen die beiden aber nicht – jetzt stehen sie. Wobei es für einen das Ende seiner Karriere bedeutet. Nach 11 Jahren Rangers war das dann der Dank dafür."

Die beiden Spieler waren für Football-Austria.com nicht erreichbar, beide Seiten glauben aber, dass sie, sollte sich an der Situation nichts mehr ändern, im kommenden Jahr nicht bei Wettspielen antreten werden. Das Duo trainiert schon längere Zeit bei den Knights.

Der General Manager der Titans, Sascha Steurer, möchte klarstellen, dass ed sich dabei um keine Angelegenheit der Spielgemeinschaft handelt, sondern rein eine Sache zwischen den Rangers und den Knights sei.

Die offizielle Verkündung der Spielgemeinschaft Titans (Rangers/Tigers) erfolgte bei der ersten Spielerversammlung am 19. Oktober, also rund ein Monat nach der Abmeldefrist.

Seitens des Verbandes ist die Sache klar. Die An- und Abmeldefristen wurden zur Sicherheit aller Vereine eingeführt und daher können diese auch auf deren Einhaltung in so einem Fall bestehen.

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