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Verweigerung im Sonderangebot

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Relationen Braunschweig-Innsbruck
1 x Eurobowl-Nichtteilnamhe: € 1000,--
2 x Video nicht schicken: € 450,-- Kommentar: Nicht mehr die Liga der Besten

Die Strafen der EFAF sind natürlich viel zu milde. Braunschweig, mit einem Budget im Euro-Millionen Bereich zahlt 1000 Euro aus der Porto-Kassa. Die Fees können also nur symbolischen Charakter haben. Eine drakonischere Bestrafung würde aber nicht das Problem ansich lösen.

Ein Thema sind hier die Ansprüche der EFAF-Funktionäre an die Veranstalter der Bewerbe, also in der Regel an die Heimmannschaft. Hier tun es keine Taxis, man will mit einem Chauffeur vom Flughafen abgeholt werden, der im Idealfall dann auch für die Dauer des Aufenthalts zur freien Verfügung steht. Hotels die den Ansprüchen nicht genügen werden auch nicht akzeptiert. In Wien ist den EFAF-Beamten das Marriott dann recht, das Innsbrucker Hotel Binders wurde angeblich mit den Worten "Wir schlafen doch in keiner Jugendherberge!" brüsk abgelehnt. Ganz nebenbei ist es nicht nur "unser Hotel" in Innsbruck, sondern auch AFBÖ und ORF nächtigt dort. Einen Gag erlaubte sich der ehemalige Präsident der Raiders vor einige Jahren. Nach einem längeren Hin und Her, wie man denn von A nach B in Innsbruck komme, ließ er die Meute mit einer Luxus-Stretch-Limousine durch Innsbruck chauffieren. Ein Schmäh den die Deutschen freilich nie verstanden haben. Sie fanden das super.

Zu den an sich schon hohen Kosten für die Austragung von Halbfinal- und Finalspielen, kommen also noch Extrawürste für gestresste Funktionäre hinzu, ihre Freunde und Bekannte, die man natürlich dann auch vor Ort beim Spiel verpflegen und betreuen sollte. 50 Tickets an der Mittelinie und ein Buffet bitteschön. Das alles zusammen hat die EFAF-Leute nicht gerade zu gern gesehen Gästen gemacht. Auch so manchem nicht ganz unwichtigen Funktionär in Österreich haben deren Sonderwünsche schon heftige Magenschmerzen bereitet.

Liga der Spaßhaber

Im EFAF-Cup und der Eurobowl spielen nicht die besten Teams Europas mit, sondern jene die sich den Spaß leisten wollen und denen die Extrawürste der Funktionäre noch nicht zu blöd geworden sind. Der ungarische Verband überlegt seit mehr als einem Jahr, nachdem er höflich aufgefordert wurde hier doch tätig zu werden, ob er der EFAF beitreten soll. Die Beitrittsunterlagen liegen seither in einer Budapester Schublade. Unsere Nachbarn dürften es hier nicht besonders eilig haben. Die Budapest Wolves spielen 2007 daher nicht im EFAF-Cup mit, sondern treten in der SELAF an, auf jene auch einige Teams angefressen sind. Allerdings deshalb, weil man sie nicht mitspielen läßt. Der SELAF-Slogan "The future is coming" gewinnt insofern ungewollt an Inhalt.

Der EFAF-Cup und die Eurobowl gehören in diesem Zustand jedenfalls einer aussterbenden Organisationsgattung an. Außerhalb Österreichs ziehen die Bewerbe so gut wie keine Zuschauer mehr an. So kann es nicht mehr lange weitergehen, denn in Zentraleuropa wächst eine neue Art von Football-Event heran. Österreich, als regierender Meister beider Bewerbe, sollte hier tätig werden. Es muss selbstverständlich werden, dass jeder Meister jedes Landes hier mitspielen will. Man kann nicht allen ein paar Hunderter fürs Nichtstun abknöpfen, zur Tagesordnung übergehen und dann den Medien vielleicht noch erklären was für eine tolle Sache das nicht ist. Entweder man sorgt also von sich aus für eine Aufwertung der Bewerbe, und hier müssen auch Köpfe ausgetauscht werden, oder man verlässt sie. Auch andere Spielwiesen haben schöne Feldmarkierungen. Lasst uns dann gemeinsam Strafe zahlen und ein Dorf in Lappland soll doch Eurobowl-Champion werden. Die freuen sich sicher auch.

Eine ganze Reihe von Teams wurde für ihr Nichtantreten in europäischen Bewerben mit Strafen belegt. Deren Höhe liegt aber weit unter den zuletzt kolportierten 5000 Euro. Auch die Swarco Raiders Tirol wurden zur EFAF-Strafkassa gebeten.
   
Europaweites Desinteresse

Vereine aus fünf europäischen Ländern bekamen gestern Post von Uwe Talke, dem Turnierdirektor des EFAF-Cups und der Eurobowl. Darin enthalten: Geldstrafen. Die Liste der Teams welche sich zwar für den EFAF-Cup und die Eurobowl theoretisch qualifiziert hätten, jedoch nicht antreten wollen, ist lang. Und man muss wohl von einem Nichtwollen sprechen, denn oftmals finden sich Teams, welche hinter den Qualifikanten im Land gereiht sind, die dann die Chance nutzen um für die Unwilligen in einzuspringen.

Gründe für dieses Desinteresse: Den meisten ist die EFAF-Show einfach das Geld nicht wert. Für den deutschen Meister Braunschweig Lions ist die Eurobowl auch offensichtlich von Belanglosigkeit. Im Vorjahr spielte man wieder mal mit, nachdem man die zwei Jahre davor ausgelassen hatte. Heuer lässt man es wieder sein. Es interessiert einfach niemanden. Am wenigsten die Zuschauer. So wanderten sie auch in ihrem einzigen Heimspiel der Eurobowl dieses Jahr aus ihrem Stadion an der Hamburger Straße aus und zogen ins wesentlich billigere Areal in Salzgitter. Ein Offenbarungseid – die Eurobowl kommt und es wird ein kleinerer Platz angemietet.

Milde Strafen für Sitzenbleiber

Fünf Teams wurden für das Nichtantreten im EFAF-Cup und der Eurobowl bestraft. Am Härtesten erwischte es die Stockholm Mean Machines (SWE). Sie müssen 2000 Euro Strafe zahlen für ihr Nichtantreten in der Eurobowl 2007. Die Hälfte davon, also 1000 Euro, zahlen die Braunschweig Lions (GER), ebenfalls fürs Nichterscheinen. Als strafmildernd (minus 50%) wurde hier die Teilnahme der Marburg Mercenaries gewertet, die als deutscher Vizemeister für Braunschweig in die Presche springen. Von den Roskilde Kings (DEN) will man 750 Euro. Die Dänen haben heuer die Teilnahme am EFAF-Cup trotz Qualifikation gescheut. Die Porvoon Butchers (FIN) zahlen wie Braunschweig 1000 Euro, da die Seinäjoki Crocodiles für sie einsprangen und die London Olympians (GB) kommen gar mit 375 Euro Geldbuße davon. Für den englischen Meister spielten ersatzweise die Farnham Knights im EFAF-Cup. Zusätzlich darf kein Team, welches die Teilnahme an einem europäischen Bewerb verweigert, im Jahr des Nichtantretens ein europäisches oder internationales Freundschaftsspiel bestreiten.

Auch Raiders wurden bestraft

Die Swarco Raiders wurden mit einer Geldstrafe von 450 Euro belegt, weil sie von keinem ihrer beiden Eurobowl-Heimspiele Officiating-Videos an die EFAF (Officiating Committee, Ari Olilla, Finnland) gesandt haben. Für das erste Vergehen gegen Braunschweig 150 Euro, für die Wiederholung beim Ausscheiden gegen Flash de la Courneuve verdoppelte sich das fee auf zusätzliche 300 Euro.

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