Noch mehr Mühe als mit der heimischen Defense danach, hatten die Gäste aus dem hohen Norden mit der Anfahrt davor. Zunächst sammelte man das Team von Uppsala bis Malmö (680 Kilometer) mit dem Bus zusammen, um danach die restlichen 1200 Kilometer mit selbigen Bus nach Simmering zu fahren. Donnerstag um 14 Uhr fuhr man ab und nach einer Buspanne kam man Freitag um 20 Uhr in Wien an. Mit 30 Stunden Busfahrt in den Beinen und der Aussicht, dass man mit diesem auch wieder zurück fährt, musste man den Wikingern schon vor dem Spiel gratulieren, dass sie sich für das von Teammanager Norbert Jobstmann eingefädelten Tests überhaupt zur Verfügung gestellt haben. Übrigens fuhren die Nordmannen auch die knapp 4.000 Kilometer zur letzten EM in Sevilla mit dem Bus. Und belegten danach Platz 2!
Für das Team von Österreich, seit 2010 unter der Führung von Headcoach Horst Obermayer, eine erste Bestandsaufnahme und ein Gradmesser, wo man vor dem Qualifikationsspiel gegen Russland mit dem Aufbau steht. Das Ergebnis – ein hoch erfreuliches.
Vor rund 400 Besuchern bei tiefen Temperaturen und bedecktem Himmel erwischten die Österreicher die Gäste gleich zu beginn am falschen Fuß. Touchdowns von Quarterback Waleri Teplyi (Vikings) und Fullback Markus Wenzel (Raiders) im ersten Viertel stellten eine Führung von 13:0 her.
Im zweiten Viertel ging es zunächst so weiter. Kicker Clemens Erlsbacher (Raiders) vergab zwar nach dem ersten PAT kick noch ein Fieldgoal aus kurzer Distanz, doch die rot-weiß-rote Defense hielt den Angriffen der Schweden, die vor allem ihr Laufspiel nie richtig etablieren konnten, entgegen. Der dritte touchdown für Österreich war dann eine Zusammenarbeit zwischen Wien (Teplyi) und Tirol (Erlsbacher). Ein 19-yards Pass auf den Raiders Receiver, der als Passempfänger eine weitaus bessere Figur machte, als er das als Kicker tat, brachte de Pausenstand von 20:0, der auch der Endstand bleiben sollte.
In der zweiten Hälfte setzten beide Teams vermehrt backups ein. Österreich probierte mit Christoph Gubisch (Giants) und Philipp Kern zwei Spieler auf der Quarterback Position aus. Das mit doch überschaubarem Erfolg. Teplyi wird wohl am 24. April 2011 Österreichs Junioren gegen die Russen aufs Feld führen. Kicker Erlsbacher vergab noch ein weiteres kurzes Fieldgoal, auf der Position besteht daher ein gewisser Handlungsbedarf.
Dass es zu keinen Punkten für die Schweden kam, das lag natürlich in erster Linie an der starken Verteidigung von Defense Coordinator Roman Floredo.
Der klare Erfolg über den Vizeeuropameister ist nicht hoch genug einzuschätzen, denn fehlten Österreich verletzungsbedingt mit Andreas Hofbauer (Raiders) und Jakob Baran (Dragons) der jeweils beste Offense wie Defense Spieler in der Juniorenklasse.
Russland kann kommen und wird sich hoffentlich warm anziehen müssen. Österreich wird sein Team bis dahin gefunden haben und man darf sich auf eine Qualifikation für die EM 2011 berechtigte Hoffnungen machen. Der Coaching Staff steht mit Obermayer (HC), Roman Floredo (DC) und Jakob Dieplinger (OC) fest, als Assistenten stehen Florian Grein und Christoph Kipperer (Offense), so wie Mario Floredo und Mario Rinner (Defense) an der Sideline, an der sich auch Georg Zivko als Athletic Coordinator befindet.
Juniors Friendly
Österreich vs. Schweden 20:0
(13:0/7:0/0:0/0:0)
20. November 10 | 14:00
Ravelinstraße | Wien
###NEWS_VIDEO_1###
