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Die spirituelle Wiedergeburt des David Tyree

David Tyree, der Mann, der mit seinem Helm-Catch den am Ende Sieg bringenden Drive in der Super Bowl XLII für die Giants am Leben hielt, präsentierte im New Yorker Buchladen Barnes & Noble seinen literarisches Erstling. Ida Kreutzer war dabei.

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David Tyree präsentierte bei Barnes & Noble sein erstes Buch. Oben: Manning entkommt in letzter Sekunden einem Sack.
Unten: "The Catch" - Tyree presst den Ball gegen seinen Helm. David Tyree bei den Siegesfeierlichkeiten in New York. Kein Glück, sondern ein Wunder
Der gläubige Tyree ist davon überzeugt, dass der liebe Gott im Spiel war. Fotografieren verboten
Aber wenigstens ein signiertes Exemplar des Buches ist uns in die Hände gefallen. Was wir damit wohl machen werden?

Wegen Marihuana-Handels kam der heute 28-jährige Tyree schon mal mit dem Gesetz in Konflikt, fand danach nicht nur zum Sport, sondern auch zu Gott. 2003 als Sechst-Runden-Pick von den Giants gedraftet, fiel der Vater von vier Kindern als Spieler bis zur Super Bowl XLII nie besonders auf, obwohl er auf der Syracuse-Orange-Universität die Nummer 13 in Career-Receiving-Yards repräsentiert.

The Catch

In der Super Bowl XLII gegen die New England Patriots am 3. Februar 2008 schlug aber Tyree’s große Stunde. Zunächst fing er einen Touchdown zur Führung, danach sorgte er, gemeinsam mit Eli Manning (der das Vorwort im Buch verfasste), für einen magischen Moment in der Geschichte des Sports. Die Giants mussten ihren letzten Drive am Leben erhalten und das sah zunächst alles andere als gut aus. Eli Manning wurde beinahe gesacked, als er der New England-Verteidigung im letzten Moment entkam, nach außen lief und zu dem von Rodney Harrison eng gedeckten Tyree warf. Der fing den Ball nicht nur mit seinen Händen, sondern nahm, auf den Rücken fallend, seinen Helm zur Hilfe. Complete Catch – First Down NYG und der Knackpunkt im Spiel. Der Spielzug wird seither schlicht ‚The Catch‘ genannt.

Vom Teufel besessen

Nicht nur die Presse bemühte danach Superlativen, auch Tyree selbst ist sich sicher, dass dabei nicht alles ‚irdisch‘ zugegangen sein kann. ‚Das war kein Glück, das war ein Wunder‘, so Tyree, der scherzhaft anmerkt, dass er wohl vom Teufel besessen war. Eine starke Ansage für einen gläubigen Mann, der sein erstes Buch (gemeinsam mit Kimberly Daniels geschrieben) folgerichtig auch ‚More than just the catch“ betitelte.

Darin geht es also nicht nur um American Football, sondern auch um den spirituellen Weg und die Wiedergeburt von Tyree. Der Verlag preist den Inhalt der 231 Seiten als eine Geschichte von Fehlern und zweiten Chancen an, von harter Arbeit, Beharrlichkeit, Vertrauen, Liebe und Gnade. Also alles, was es in der Zusammenstellung nur in Amerika geben kann.

No photos please!

Bei der Präsentation selbst herrschte strengstes Fotografierverbot (?), die NFL hat bekanntlich strenge Regeln, was das Ablichten ihrer Spieler außerhalb des Spielbetriebs angeht, aber wenigstens ein signiertes Buch konnte erbeutet werden. Da wollte der Autor dann aber schon wissen, wer oder was bitte Football-Austria ist. Als Tyree erfuhr, dass in Austria eben auch Football gespielt wird, wurden seine Augen größer. Zu glänzen begannen Sie, als Ida Kreutzer ihm erzählte, dass es nicht nur in New York Giants gibt, sondern auch welche in Graz und diese auch die Nummer 1 Österreichs und 2 Europas sind.

‚Das ist ja großartig, das wusste ich nicht‘, gab Tyree leicht beschämt zu. ‚Ich wünsche den Graz Giants in Österreich alles Gute und viel Erfolg, denn die Giants dieser Welt müssen schließlich alle zusammenhalten.‘

Auf die Frage, ob die New York Giants ihren Titel verteidigen können, hatte Tyree eine klare Antwort parat. ‚Alles ist möglich. Wir sind Titelverteidiger und wieder Außenseiter. Eine bessere Ausgangssituation kann man sich gar nicht wünschen.‘
Derzeit erholt sich David Tyree von einer Knieoperation und soll zur Mitte der Saison (ab Runde 7) wieder ins Geschehen eingreifen.

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