Start AFVD Deutsche Landesverbände wollen AFVD Präsidium abwählen

Deutsche Landesverbände wollen AFVD Präsidium abwählen

Der deutsche American Football Verband (AFVD) könnte bald schon eine neues Präsidium haben, wenn nach der Mehrheit der Landesverbände geht.

0
Foto: v. l. n. r.: Udo Römer (Vorsitzender Hauptausschuss), Robert Huber (Präsident), Uwe Talke (Vizepräsident), Thomas Meyer (Vizepräsident Finanzen), Josef Andres (Vizepräsident), Peter Springwald (Vizepräsident)

Gleich neun American Football Landesverbände in Deutschland nutzten den in der Satzung des Verbandes vorgesehenen Widerruf der Bestellung des Präsidiums. Weitere Landesverbände hätten die Unterstützung einer Abwahl bekundet. Bei der kommenden Bundesversammlung am 19. November soll die Ära Huber enden.

Aktuell besteht das im März 2020 neu gewählte Präsidium aus dem Präsidenten Robert Huber und den Vizepräsidenten Uwe Talke, Josef Andres, Jan Bublitz und Thomas Meyer. Talke und Andres wollen Medienberichten zu Folge von sich aus aus dem Präsidium ausscheiden.

Auslöser der kontinentalen Footballkrise

Huber und sein Team standen über die Jahre immer wieder in der Kritik. Das nicht nur in Deutschland. So wurde die IFAF Krise und damit mehrere Jahre Stillstand im europäischen Football von der Seite zumindest mit ausgelöst. Huber war aktiv an der Spaltung des Weltverbandes beteiligt, ist seither international weitgehend isoliert und hat auch keinerlei maßgebliche Funktion mehr in Europa. Er verlor den Machtkampf um die Vorherrschaft in den internationalen Verbänden.

Es ist nicht der erste Versuch Huber und sein Team auch in Deutschland los zu werden. Vor zwei Jahren startete der Landesverband NRW einen solchen, der am Ende ebenso erfolglos blieb wie das Unterfangen RESTART21, welches nach ambitionierten Beginn wieder in der Versenkung verschwand. 2018 haben über 12.000 Personen eine Petition unterzeichnet, um den AFVD zur Offenlegung der Verwendung seiner Mittel zu bewegen. Nachdem 2015 ein Spruch des Verwaltungsgerichtshofes Köln dem Footballverband keine besondere Förderwürdigkeit zusprach, da er seine Mittel dafür nicht gebührlich einsetzt, wurden keine Bilanzen der Gesellschaften mehr kommuniziert.

ELF frisst GFL

Dass es dieses Mal wirklich eng für den seit 1997 (!) im Amt befindlichen Huber werden könnte, liegt vor allem die hohe Zahl an Unterstützern einer Abwahl. Huber verstand es zuvor immer wieder eine Mehrheit der Landesfürsten hinter sich zu vereinen. Das scheint dieses Mal doch schwierig, denn die Unzufriedenheit in Deutschland mit dem Präsidium ist offenkundig.

Die Zuschauerzahlen der German Football League sind im Keller, die Fans laufen der European League of Football zu. Die sah und sieht das Präsidium ausschließlich als Gefahr für seine Agenden und ging auf Konfrontation, was die Situation noch verschlimmerte. Nach de facto Abgängen der Teams aus Stuttgart und Frankfurt, wurde vor drei Tagen der Wechsel des Coaching Staffs des deutschen Meisters Schwäbisch Hall in die ELF bekannt. „Wir wollen nicht mehr in der ‚Huber Liga‘ spielen“ heisst es vielerorts und das alles zusammen könnte dem 53-Jährigen am Ende wohl auch das Amt kosten. Falls nicht, wäre es aber auch keine Überraschung, hatte Huber in Vergangenheit immer noch ein Ass im Ärmel das keiner zuvor kannte.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
wpDiscuz
0
0
Would love your thoughts, please comment.x
Die mobile Version verlassen