Start Gladiators Der Zundlfunke

Der Zundlfunke

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Die ungarischen Newcomer aus Budapest, St. Lawrence Giants, zerpflückte man förmlich, die Tirol Gunners standen ebenfalls auf ihrer Abschußliste und nun erwischte es das Division II Team stallhart aber herzlich. Die gute Entwicklung der Steirer ist unübersehbar. Ein Riesenkader für ein noch Non-Liga Team, die Nähe zu Graz und das augenscheinlich konsequenten Coaching haben in kürzester Zeit ein konkurrenzfähiges Footballteam geformt. Ihr Plansoll an Matches haben sie nun auch erfüllt – im kommenden Jahr wird man definitiv Division II spielen und dort vermutlich auch eine Rolle. Ebenfalls erfreulich die Anzahl der mitgereisten Fans (~100). In der Gegend um Stallhofen scheint Football ein Thema zu werden oder bereits zu sein. Leider haben diese, wie schon erwähnt, noch vor dem Jugendmatch mehrheitlich das Stadion in Eggenberg wieder verlassen.
Die Partie selbst war ein Kampf mit Krampf – vor allem für die Burgenländer. Bis zur Unkenntlichkeit dezimierte Gladiatoren (5-6 Starter fehlten) können dafür aber keine Ausrede sein, denn auch auf Seiten der Steirer fehlte einiges an Personal. Sehr auffällig (wie auch schon im März) die hohe Anzahl an kleinen und mittelgroßen Verletzungen auf beiden Seiten. An der individuellen Technik und Fitneß hapert es ganz allgemein in der dritten Liga, das Kämpferherz ist aber ein großes und die Entwicklung allseits eine gute. Man wird besser. Die Partie war lange Zeit offen (12-6), in den letzten Minuten machten die Hengste aber alles klar im Pferdestall. Zwei Touchdowns im letzten Viertel besorgten den verdienten Sieg, auch wenn die Höhe nicht ganz den Spielverlauf widerspiegelt, denn den Gladiators unterliefen im letzten Quarter einige fatale Fehler, während die Stallions gerade zu der Zeit enormen Willen zeigten. Deren Headcoach Steve Zundl wollte beim Stand von 19-6 und nur mehr kurz zu spielen eigentlich auf Sicherheit spielen (ein first down noch, dann abknien), aber seine Offense wollte "noch mal rein". "You wanna go in?" fragte der Kanadier das Huddle der Hengste und sah 11 nickenden Mähnen. Ein "make the call!" zum QB, der den schlussendlich erfolgreichen Spielzug zum 26-6 auch ansagen durfte.
Ein Ergebnis mit dem die Steirer natürlich mehr als zufrieden sein können. Für die Gladiators ist es zwar kein Beinbruch, aber ein klarer Wink mit dem Zaunpfahl. Hier ist in Rekordzeit ein neuer und ernstzunehmender Gegner gewachsen, auf den man in der kommenden Saison mit Sicherheit treffen wird. Da man angesichts der rasanten Entwicklung bisher nicht erwarten kann, daß die Stallions bis dahin schwächer werden, sondern eher das Gegenteil anzunehmen ist, werden sich die Burgenländer an der Gladiatorennase nehmen und mehr trainieren müssen. Sonst schaut das 2006 auch so aus. Zuletzt sank dort die Trainingsbeteiligung angeblich auf ein pannonisches Allzeit Tief. Burschen geht zum Training – Football Österreich braucht starke Gladiators in der Division II und vor allem braucht es das schönste Bundesland in der Liga!
Nach dem Match war Gladiators Headcoach Bill Moore sauer bis bedrückt. Im Mittelpunkt der Konjunktiv. Man hätte nicht so krasse Fehler machen dürfen, man hätte nicht verlieren, sondern gewinnen müssen. Ja eh. Die fehlenden Starter (der QB z.B. ist beim Heer und unabkömmlich) wurden von ihm ebenso beweint, wie die mangelnde Trainingsdisziplin. Hier muss sich bis zum kommenden Jahr einiges verändern. Ganz anders Stallions Chef Steve Zundl, der seine Mannen am Weg nach oben wähnt. Der Kanadier hat eine eigene Philosophie angewandt und zuerst eine Familie geformt, den Zusammenhalt gestärkt und die Freundschaft in den Vordergrund gestellt. Erst als die Gemeinschaft "sticky enough" war, hat er daraus ein Footballteam geformt. Zundl befand sich logischer Weise nach dem Match im siebenten Himmel und spendete seinen Jungs einen sehr smoothen und selbstverständlich eigenimportierten kanadischen Whisky. "Den haben sie sich verdient – heute zumindest dürfen sie feiern.", so Zundl, der davor den Gatorade Shower des Jahrzehnts abbekam.
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Styrian Stallions vs Gladiators 26-6
Eggenberg, Graz, 15.10.2005, Kickoff 11:00h, 250
Referees: König / Müllner / Dungler / Fauland / Savicevic
Football-Austria.com Spielbewertung (max. 10 Balls)
Spielniveau:
Ambiente:
Unterhaltungswert:

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