Letztens, während wir in der FA-Redaktion über die
Zehn Jahre nach den Anschlägen eröffnen die Teams der beiden Städte, die am stärksten davon betroffen waren, ihre NFL-Saison gegeneinander, und es ist ein Spiel, das, dem Jahrestag entsprechend, einen Hauch von Elend mit sich trägt. Washington kommt aus einer 6-10 Saison mit Donovan McNabb under Center, in der es weder die Offense noch die Defense unter die Top 25 der NFL in
Washington beschloss die Offseason anders als bisher nicht in einer spend-now-to-win-never-Manie loszutreten, sondern setzte plötzlich auf langfristige Aufbauarbeit: Kein Team hatte mehr Picks als sie im heurigen Draft (12). Sie stehen somit im Hier und Jetzt unter einem fragwürdigen Stern, der eine helle Zukunft garantieren soll. Was auf dem Papier also wie ein Divisionsduell mit leichten Giants-Vorteilen aussah (sie haben auch die letzten 9 von 10 Spiele gegen die Redskins gewonnen), wurde dank der kurzen und absurden Offseason zu einem noch größeren Fragezeichen. Washington gewann nämlich nur sechs Spiele letztes Jahr, aber drei davon gegen Playoffteams (Eagles, Packers, Bears) und alle drei waren low-scoring-Zermürbungen, in denen kein Team über 17 Punkte hinauskam. Die Giants hingegen stolperten, als sie am heißesten aussahen, auch mal gegen einen Jon Kitna.
Besondern spannend wird das Spiel werden, wenn Washington den Ball hat. Niemand geringerer als Rex "Washington wird die NFC East gewinnen" Grossman wird Shanahans Reputation hochtragen. Grossman spielte einmal, vor langer, langer Zeit in der Super Bowl, und hat trotzdem nie die Relevanz eines annährend soliden NFL-Starters entwickelt. Er wirft auf Santana Moss, Jabar Gaffney und Chris Cooley, dem letztes Wochenende die Gallerie auf
Haben die Giants den Ball, hofft alles auf Eli Mannings Rückkehr zur effizienten und nicht so sehr INT-befallenen Offense. Das durch die INTs nur mittelmäßige Passspiel wurde letztes Jahr durch ein unerwartet superbes Laufpiel von Brandon Jacobs (hinter Jamaal Charles und BenJarvus Green-Ellis Platz 3 in DVOA letztes Jahr) und Ahmad Bradshaw (nicht so effizient, aber dafür mit 1243 Yards recht voluminös) kompensiert. Die Frage hier ist aber, wie die vollkomenn umgemodelte O-Line dem Druck der Hauptstädter standhalten wird: Man hat den besseren der beiden Andrews-Brüder (Dreifachprobowler Shawn) gecuttet, und durch den mittelmäßigen Stacey erstetz. Pro-Bowl Center Shaun O’Hara und Line-Fixpunkt Rich Seubert (solider Starter seit 2002) sind weg. Das rettet die Giants davor, die älteste O-Line der Liga zu sein, was vielleicht ein Schicksal war, das sie nicht mit den 2010 Dallas Cowboys teilen wollten. Aber die neue Truppe muss sich erst unter Beweis stellen, und Brian Orakpo, der in Washington für Sacks, Hits, Hurries und eine üblicherweise hohe Anzahl an Holding Strafen, die von ihm provoziert werden, zuständig ist, wird sie ohne Frage herausfordern. Ansonsten hat die Washington Defense nicht viel zu bieten. ILB London Fletcher ist ein ewiger, solider Veteran, der immer knapp unter Elite gespielt hat, aber nun schon 36 ist. Rookie-Erstrundenpick Ryan Kerrigan muss sich auf OLB erst mal unter Beweis stellen. CB DeAngelo Hall ist der alte boom-or-bust Gambler, der ohne S LaRon Landry hinter ihm, der das Spiel am Sonntag vermutlich aussitzen wird, mehr aufpassen muss, als er es je zuvor getan hat. Manning hat zwar Steve Smith, seinen verlässlichsten Receiver, in der Offseason an die Eagles verloren, hat aber mit Hakeem Nicks und Mario Manningham seine effizientesten behalten. Wenn er das Spiel ruhig kontrollieren kann, dürfte das kein Problem für die Giants Offense werden. Finden sie aber zu den Drops und Picks vom Vorjahr wieder, könnte das ein low scoring game werden, bei dem wir froh sein können, wenn ein Team zweistellig wird.
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NFL Live auf PULS 4
Washington Redskins vs. New York Giants
11. September 11 | 22:00
FedExField | Washington
Kommentatoren: Walter Reiterer & Michael Eschlböck