Start NFL An jedem verdammten Mittwoch

An jedem verdammten Mittwoch

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Das Field Goal stand in Woche 7 im Mittelpunkt von drei Spielen. Zum Schlafen blieb angesichts der spannenden Spiele keine Zeit. Taurinhalitge Energy Drinks wären hier wohl hilfreich gewesen. Als erster musste Eagles QB Donovan McNabb erfahren, wie wichtig ein Field Goal doch sein kann. Seine Adler verloren durch einen Treffer aus 62-Yards in Tampa Bay. Die Kansas City Chiefs um RB Larry Johnson konnten durch ein Field Goal, ebenso ... ... wie die Atlanta Falcons, als Sieger vom Platz gehen. Welche Mannschaft kann den New Orleans Saints im Louisiana Superdome den Nimbus der Unbesiegbarkeit nehmen? Die Baltimore Ravens versuchen sich als nächstes. Für Seattle wird es wohl längere Zeit keinen Auftritt bei den "Elite Eight" geben. Neben RB Shaun Alexander wird nun auch QB Matt Hasselbeck für die nächsten zwei Wochen ausfallen. Derweil hat Oakland den ersten (und vielleicht auch einzigen) Sieg der Saison gefeiert. Football-USA freut sich und trinkt auf das Wohl der Raiders. Der Kracher der Woche findet im Invesco Field at Mile High statt, wo die Denver Broncos auf ... ... Peyton Manning und seine Colts treffen werden. Nach seiner überragenden Leistung gegen Wahsington (342 Yards, 4TDs) will er auch ähnliches gegen Denver zeigen.

Thema der Woche

Hand aufs Herz. Wie atemberaubend war der Sonntagabend von 19.00 Uhr bis 22.45 Uhr? Auch wenn die späten Spiele durchwegs mit Überraschungen aufwarten konnten, dürfte das Footballherz eines jeden neutralen Zuschauer beim Genuss der frühen Spiele vor Freude auf und ab gehüpft sein. Schuld daran waren drei Partien, die allesamt durch ein Field Goal die Entscheidungen fanden. Freunde des runden Leders dürften angesichts dieser Orgie an Kicks auch auf ihre Kosten gekommen sein. Eine Chronologie einer unglaublichen Dreiviertelstunde.

21:58 Uhr, Philadelphia Eagles at Tampa Bay Buccaneers

In Tampa Bay spielten sich schon den ganzen Abend verrückte Szenen ab. Eagles QB Donovan McNabb hatte bereits drei Interceptions geworfen von denen CB Ronde Barber, der einmal mehr bester Spieler der Buccaneers Verteidigung war, zwei postwendend zum Touchdown zurücktragen konnte. Mit einem heroischen und vor allem fehlerfreien Comeback konnten die Adler 33 Sekunden vor Schluss der Partie erstmals in Führung gehen. 21:20 stand es, als alle Welt glaubte, dass das Spiel gegessen sei. Totenstille machte sich im Raymond James Stadium breit. Die Bucs konnten allerdings immer noch mit 33 Sekunden auf der Uhr und zwei zusätzlichen Auszeiten aufwarten, im Football eine kleine Ewigkeit.
Beim anschließenden Kickoff Return sollten die Buccaneers die Schwäche der Eagles Special Team schamlos ausnützen, ein 37 Yard Kickoff Return von Michael Pittman war die logische Konsequenz. Der bis dahin unauffällige Rookie QB Bruce Gradkowski brachte einen 11 Yard Pass auf Michael Clayton an, bevor er selbst neun Yards erlief und die Bucs in Field Goal Position brachte. Field Goal Position? Aus 62 Yards Entfernung? Kicker Matt Bryant hatte vor der Partie gegen Philadelphia kein Field Goal, das länger als 28-Yards war, getroffen. Er wird doch nicht, er kann doch nicht?
Und ob er kann, perfekter Snap, toller Hold, sensationelles Field Goal. Überschwänglicher Jubel, das Stadion steht Kopf, die Bucs gewinnen und die Eagles sind bedient.
Endstand: Buccaneers 23, Eagles 21.
Für Philadelphia war es bereits die dritte Niederlage, die es beim letzten Spielzug der Partie setzte.

22:16 Uhr, San Diego Chargers at Kansas City Chiefs

Auf dem Papier eine klar Angelegenheit. Die Chargers sollten die Chiefs eigentlich besiegen, wenn da nicht das Arrowhead Stadium wäre. Die unglaublich laute Kulisse trieb die zuvor so abgeklärt spielende Offensive von San Diego in ungewohnte Fehler. QB Philipp Rivers warf eine Interception und fumbelte genauso wie der personifizierte Endzonenbesuch RB LaDainian Tomlinson zum Gegner. San Diego kämpfe sich von einem 27:13-Rückstand am Anfang des letzten Viertels zurück und glich kurz vor Schluss aus. Den Chiefs blieben noch 33 Sekunden (spätestens jetzt sollte Ihnen der Rest bekannt vorkommen). QB Damon Huard führte die Mannschaft quer übers Feld und ermöglichte Kicker Lawrence Tynes mit einem 48-Yard Field Goal den Sieg zu erringen. Doch Halt!
Strafe gegen Kansas City beim Kick, fünf Yards nach hinten und bitte noch mal. Aber auch 53-Yards sind für Tynes keine Hürde. Mit dem verwandelten Kick konnte er sich wenigstens für einen zuvor verschossenen Extrapunkt revanchieren.
Endstand: Chiefs 30, Chargers 27.
San Diego wird an dieser Niederlage noch zu knabbern haben, denn Niederlagen im direkten Duell gegen einen Divisionsrivalen, noch dazu in einer äußerst stark umkämpften Division, können sich beim Kampf um die Playoff-Plätze rächen.

22:17 – 22:42 Uhr, Pittsburgh Steelers at Atlanta Falcons

Keine Verschnaufpause. Es geht gleich mit dem nächsten Hammer weiter. Im mit Abstand besten Spiel der Saison brannten zwei tolle Mannschaften ein Offensivfeuerwerk der Extraklasse ab. Acht Touchdowns, sechs Führungswechsel und ein verletzter Starting Quarterback (Ben Roethlisberger) waren dem Zuschauer bereits geboten worden, als Atlantas Spezialist für lange Field Goals, Punter Michael Koenen, ein 56-Yard Field Goal zum möglichen Sieg kicken sollte. Guter Snap, sicherer Hold, der Kick geht durch die Stangen, die Falcons jubeln, aber die Referees veranstalten ein Pfeifkonzert. Steelers Head Coach Bill Cowher hatte zuvor eine Auszeit genommen. Neuer Kick, neues Glück, könnte man meinen. Wiederum sichere Arbeit der Special Teams, doch Koenen versemmelte das Field Goal, wenn, ja wenn Steelers Safety Troy Polamalu nicht eine ‚Running into the Kicker‘-Strafe begangen hätte.
Auftritt des Altstars Morten Andersen. Koenen wurde nach dem zuvor verschossenen Field Goal eine Auszeit gegeben, der 46-Jährige sollte die Falcons nun aus 52-Yards zum Sieg schießen. Er kam, sah und kickte … zu kurz. Es ging in die Overtime. Wer an einem schwachen Herz leidet, musste zu diesem Zeitpunkt schon literweise Beruhigungstopfen intus haben.
So spektakulär die reguläre Spielzeit zu Ende gegangen war, so unspektakulär verlief die Overtime. Die Falcons bekamen das Angriffsrecht zugesprochen, marschierten mit einem tollem Drive über das gesamte Spielfeld und ließen beim Field Goal nichts anbrennen. Morten Andersen sorgte aus 32 Yards für die Entscheidung in einem verrückten Spiel. Endstand: Falcons 41, Steelers 38

Für das Team von Football-USA galt am Ende nur noch ein Satz. ‚Footballherz was willst du mehr?‘

Power Rankings

Elite Eight

1. Chicago Bears (Vorwoche: 1)
Nach der Bye Week gibt es mit San Francisco einen dankbaren Gegner. Im heimischen Soldier Field sollte dementsprechend ein Sieg eingefahren werden.

2. Indianapolis Colts (2)
WR Marvin Harrison ist ein Phänomen. Mit seinem 113. Touchdown im Dress der Colts zog er mit Lenny Moore, dem TD-Leader der Franchise, gleich. Football-USA wird das Gefühl nicht los, dass dies nicht sein letzter Rekord bleiben wird.

3. Denver Broncos (4)
Lediglich 44 zugelassene Punkte in sechs Spielen sind ein eindrucksvolles Zeugnis für die Verteidigung der Broncos. Das Sorgenkind ist und bleibt die Offense, die gerade genug macht um mehr Punkte als der Genger zu erzielen. Gegen Indianapolis könnte das am Sonntag zum Problem werden.

4. New England Patriots (-)
Unspektakulär aber wahnsinnig effektiv. Diese Beschreibeung passt auf die Patriots wie die Faust aufs Auge. Trotz der 5-1 Bilanz scheinen es so, also ob immer noch viel zu wenige New England ernst nehmen. Wohin das führen kann, konnte bereits im Jahr 2001 beobachtet werden.

5. New York Giants (-)
Die Giants scheinen allen Experten zu trotzen. Niemand traute ihnen einen Sieg im Georiga Dome zu, niemand sah voraus, dass sie auch in Dallas als Sieger vom Platz gehen würden. Übermütig sollten sie allerdings trotzdem nicht werden, denn mit den Tampa Bay Buccaneers lauert am Sonntag ein gefährliches Team.

6. New Orleans Saints (6)
Wer kann den Lousiana Superdome als erstes einnehmen? Die Falcons, Buccaneers und Eagles scheiterten bereits. Dementsprechend ist es nicht so abwegig, dass die Saints nach der Bye Week auch den Baltimore Ravens das Fürchten lehren könnten.

7. Carolina Panthers (4)
So viel zum Thema Erfolgsgarant Steve Smith. Gegen Cincinnati setzte es die erste Niederlage mit dem Star-Receiver im Line-Up. Mit drei Niederlagen auf dem Konto ist am Sonntag gegen Dallas verlieren verboten. Ansonsten benötigt Carolina für die Teilnahme an den Playoffs schon ein kleines Wunder.

8. Minnesota Vikings (-)
16, 13, 19, 17, 17 und 13 sind die zugelassenen Punkte der Vikings in den bisherigen Saisonspielen. Mit Spielen gegen Washington, Chicago und Seattle eine sagenhafte Leistung. Im Monday Night Kracher wird New England versuchen erstmals mehr als 19 Punkte gegen die Verteidiger der Wikinger zu erzielen.

Team on the Rise: Kansas City Chiefs
Am Sonntag hat Kansas City einmal mehr unter Beweis gestellt, dass jedes Team im Arrowhead Stadium geschlagen werden kann. Da von den nächsten fünf Spielen drei zu Hause ausgetragen werden, könnten die Chiefs den Anschluss an die Spitze der AFC West sehr bald wiederherstellen.

Terrible Three

1. Oakland Raiders (Vorwoche: 1)
Der erste Sieg! Unglaublich, der erste Sieg! Football-USA freut sich für Oakland. Das war’s dann aber schon wieder.

2. Arizona Cardinals (-)
Amerikanische Medien tendieren zum vorschnellen Hypen eines Spielers. QB Matt Leinart wurde nach seiner Leistung gegen Chicago mit Lob überschüttet, nur um gegen die Raiders wieder ganz schnell in der Versenkung zu verschwinden.
Schlimmer noch, dass er einfach nicht von der Arbeit seiner Defensive profitieren kann. In zwei Spielen wurden insgesamt 11 Turnover (sechs gegen Chicago, fünf gegen Oakland) erzwungen. Beide Spiele gingen dennoch verloren.

3. Miami Dolphins (3)
QB Joey Harrington kann so viele Passing Yards ansammeln, wie er will (414 gegen Green Bay, Anm.). Wenn am Ende keine Sieg zu Buche steht, wird er die ‚Bust‘- Etikette nie los werden.

Martins Fantasy Ecke

Nach einer unbeschreiblich schlechten Leistung der ‚Vorarlbergian Seebrünzler‚ am letzten Spieltag, muss der Leistungseinbruch erst einmal verdaut und weggesteckt werden. Nächste Woche gibt es an dieser Stelle dann wieder gewohnte (schlechte) Fantasy-Tipps.

Watch (out) this Sunday
Das unangefochtene Topspiel der Woche 7 steigt im Invesco Field at Mile High zu Denver. Die Rekord-Defensive der Denver Broncos bekommt es dort allerdings mit einem ganz anderen Kaliber zu tun. Die Zeiten in denen Charlie Frye oder Andrew Walter ausgeschaltet werden mussten, sind endgültig vorbei. Mit Peyton Manning und den Indianapolis Colts steht den Spielern um LB Al Wilson ein heißer Tanz bevor.

Nächste Woche in ‚An jedem verdammten Mittwoch‘

An und für sich gilt dasselbe wie letzte Woche:

Von den aktuellen Entwicklungen abgesehen wird sich Football-USA einmal mehr einem Spieler genauer annehmen und seine zahlreichen Fehltritte, aber auch seine außerordentlichen Leistungen beleuchten. Um wen es sich hierbei handelt, erfahren sie in einer Woche an dieser Stelle.

Man darf gespannt sein, ob Football-USA von den aktuellen Entwicklungen abermals einen Strich durch die Rechnung gemacht wird.

Bis dahin sind Lob und Kritik, Wünsche und Anregungen, sowie Fragen aller Art an die unten angeführte Adresse wie immer stets willkommen.

Martin Pfanner (martin.pfanner@gmail.com)

Ergebnisse

Sunday, October 22, 2006
Kansas City 30, San Diego 27
Houston 27, Jacksonville 7
Cincinnati 17, Carolina 14
New England 28, Buffalo 6
Atlanta 41, Pittsburgh 38
Tampa Bay 23, Philadelphia 21
New York Jets 31, Detroit 24
Green Bay 34, Miami 24
Denver 17, Cleveland 7
Minnesota 31, Seattle 13
Oakland 22, Arizona 9
Indianapolis 36, Washington 22

Monday, October 23, 2006
New York Giants 38, Dallas

Power Rankings

Elite Eight
1. Chicago Bears 6-0
2. Indianapolis Colts 6-0
3. Denver Broncos 5-1
4. New England Patriots 5-1
5. New York Giants 4-2
6. New Orleans Saints 5-1
7. Carolina Panthers 4-3
8. Minnesota Vikings 4-2

Team on the Rise
Kansas City Chiefs

Terrible Three
1. Oakland Raiders 1-5
2. Arizona Cardinals 1-6
3. Miami Dolphins 1-5

Termine

Sunday, October 29, 2006
Arizona at Green Bay 1.00 p.m.
Atlanta at Cincinnati 1:00 p.m.
Baltimore at New Orleans 1:00 p.m.
Houston at Tennessee 1:00 p.m.
Jacksonville at Philadelphia 1:00 p.m.
Seattle at Kansas City 1:00 p.m.
San Francisco at Chicago 1:00 p.m.
Tampa Bay at N.Y. Giants 1:00 p.m.
St. Louis at San Diego 4:05 p.m.
Indianapolis at Denver 4:15 p.m.
N.Y. Jets at Cleveland 4:15 p.m.
Pittsburgh at Oakland 4:15 p.m.
Dallas at Carolina 8:15 p.m.

Monday, October 30, 2006
New England at Minnesota 8:30 p.m.

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