Das Footballzentrum Ravelinstraße steht kurz vor seiner Fertigstellung, die Coaches und Nationalteamspieler fiebern dem Eröffnungsspiel in Wolfsberg und den Finalspielen am ersten genormten Footballfeld Europas entgegen.

EU-Norm für die EM-Spiele
Das Footballfeld an der Ravelinstraße in Wien Simmering wird zur EU-Norm und Referenz für zukünftige Projekte. Bisher wurde am europäischen Kontinent nur auf Sportplätzen gespielt, die nicht, oder nicht vollständig den strengen Vorgaben von Footballfeldern aus den USA entsprechen. Dazu gehören nicht nur die Maße des Spielfeldes selbst, sondern u.a. auch die Feldmarkierung und die Größe der Teamzonen.

Chef eines Schmuckkästchens
Herr über das erste ‚Euro-Field‘ ist Groundskeeper-Chef Raimund Schwammenschneider, der seit Baubeginn ‚die Ravelin‘ behütet wie seinen Augapfel. ‚Wir sind im Plan und werden bis zur EM fertig‘, sagt Schwammenschneider um gleich danach zu relativieren. ‚Ein solches Projekt wird natürlich nie ganz fertig sein. Es bleibt ein work in progress, denn wir haben in Zukunft noch viel vor. Zum Finale wird der Platz als solcher samt Tribüne fertig stehen, dazu eine Spieluhr, Anzeigentafel, Footballtore, Tonanlage, die Catering-Area und das VIP-Zelt. Sozusagen die Grundausstattung für ein Spiel und einen Gameday. Diverse Extras werden wir im Laufe der Zeit hinzufügen. Beim Finale wird es 888 Sitzplätze geben und eine noch offene Anzahl an Stehplätzen. Ich schätze aber, dass wir in Summe 2000 bis 2300 Personen hier unterbringen können. Die offizielle Einweihung mit dem EM-Finale am 18. August wird ein schöner Tag für den heimischen Football werden, denn die Fans und Spieler werden von dieser Anlage begeistert sein. Wir bauen hier ein Schmuckkästchen für alle.‘

Mit alle sind auch die Danube Dragons gemeint, die im Herbst einige ihrer Heimspiele der Nachwuchssaison in Simmering bestreiten werden.

Die Nationalteamspieler der Danube Dragons aus Klosterneuburger und ihr Cheftrainer Mag. Ivan Zivko, im Nationalteam als Coach für die Wide Receiver zuständig, sehen derweil bereits freudig den EM-Spielen entgegen.

Mag. Ivan Zivko (Danube Dragons, Wide Receiver Coach)
‚Die Vorfreude bei mir ist natürlich sehr groß. Ich bin zum ersten Mal beim Herren-Nationalteam Neu dabei. Unser Ziel ist der Titelgewinn und ich nehme an, dass wir dieses auch erreichen werden. Wir haben das beste Kollektiv an Spielern und ich rechne uns sehr große Chancen aus. Es ist eine besondere Ehre für mich mit den Wide Receivern arbeiten zu dürfen, die heuer in ihren Klubs gezeigt haben, dass sie zu den besten Spielern Europas gehören. Mit unserer neuen Offense werden wir viel rotieren, daher wird man viele verschiedene Pass-Empfänger am Platz sehen. Es befinden sich alle auf einem sehr hohen Level.‘

Stefan Scharinger (Danube Dragons, Runningback)
‚Bei den Runningbacks wurde in den letzten Jahren in Österreich sehr gut gearbeitet, daher haben wir ein großes Potential an Spielern auf der Position. Fünf Runningbacks von fünf Klubs sagt ja einiges aus. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Linebackern auf der defensiven Seite. Wir haben in Summe einfach ein super Team und wollen diese EM gewinnen. Als Runningback möchte ich aber betonen, dass es für einen solchen kein Leben ohne Offensive Line gibt. Die Stärke eines Runningbacks läßt sich auch an der Stärke seiner O-Line bemessen. Ich habe ja nur die Ehre den Ball nach vorne tragen zu dürfen. Nur wenn die schweren Jungs vorne die Löcher aufblocken, kann man auch durch diese durchlaufen. Natürlich muss man die physischen Vorraussetzungen mitbringen, Geschwindigkeit und ein gutes Auge, aber ohne einer guten O-Line geht nichts. Diese haben wir auch. Das sollte man öfter hervorheben, denn diese Spieler sind enorm wichtig, stehen aber nur ganz selten im Mittelpunkt.‘

Michael Kühnmeyer (Danube Dragons, Defensive Lineman)
‚Die Defensive Linemen werden gerne Mal als ‚die Wahnsinnigen‘ bezeichnet. Wenn das bedeutet, dass es einfach viel Spaß macht, vorne mit den schweren Jungs zusammenzukrachen, dann bin ich gerne wahnsinnig. Was unsere kommenden Gegner betrifft: Die Offensive Line der Schweiz kenne ich zum Teil, denn da stehen einige Spieler der Blue Devils drinnen. Serbien ist noch ein unbeschriebenes Blatt, aber ich glaube, dass wir mit unserer Defense alle Gegner ziemlich aufmischen werden. Wir werden diesen Titel gewinnen und viel Spaß haben.‘

Mit insgesamt 19 Athleten stellt der regierende Austrian-Bowl und Euro-Bowl Champion Dodge Vikings den größten Teil an Spielern im EM-Kader. Darunter auch den Spielmacher.

Philipp Jobstmann (Dodge Vikings, Quarterback)
‚Die EM ist für mich etwas ganz besonderes, weil man mit den Leuten zusammenspielt, gegen die man normaler Weise in der Meisterschaft spielt. Die Stimmung untereinander ist sehr gut, locker und gelöst, gepaart mit Vorfreude. Football ist ein emotionsgeladener Sport. Wenn man die Farben des Gegners sieht und die Emotionen hoch kochen, dann gibt es hie und da auch mal Konflikte. Im Nationalteam ist das aber kein Thema. Wir sind zwar in der Meisterschaft Gegner am Feld, aber Freunde abseits des Feldes, daher paßt die Chemie im Team auch. Wir haben alle ein Dreß an und wir werden diese EM gemeinsam gewinnen, weil wir die besten Coaches und Spieler haben.‘

Pasha Asiladab (Dodge Vikings, Wide Receiver)
‚Ich werde von Tag zu Tag ein bißchen nervöser, bin auch angespannt im positiven Sinne, weil ich mich unheimlich auf diese EM freu. Als Receiver wünsche ich mir natürlich einen Touchdown machen zu können, aber ich werde nehmen was kommt. Wichtig ist, dass wir eine erfolgreiche EM spielen, das heißt sie mit Gold abschließen. Das Receiver-Chorps ist sehr ausgeglichen, jeder hat dazu noch Stärken auf einem anderen Gebiet. Wir haben drei Spiele vor uns und ich glaube es werden alle Ballempfänger Spielzeit bekommen. Wenn ich einen Beitrag zum Erfolg leisten kann, wäre das toll, wichtig ist aber, dass wir als Team gut spielen. Wer die Scores macht, sollte uns am Ende egal sein.‘

Teamchef Bernhard Binstorfer
‚Die Mannschaft brennt darauf, diese EM zu spielen. Sollte das aufgehen, was ich mir erwarte und wir die Leistung zeigen, die wir fähig sind zu zeigen, wird es für unsere Gegner sicher nicht lustig werden. Derzeit sind wir in der Phase der Vorfreude, der Konzentration. Es ist die Ruhe vor dem Sturm. Ich bin sehr zuversichtlich. Wir werden gewinnen.‘

Die Fans scharren in den Startlöchern
Doris Schöndorfer, vom Fanclub Vikingsfire: ‚Wir hatten vor kurzem ein Fanclubtreffen mit Anhängern von verschiedenen Vereinen. Es freuen sich alle Fans auf die Spiele, der Grundtenor ist: Gemeinsam werden wir Europameister! Das schöne an dieser EM ist ja, dass wir alle zusammen ein Team anfeuern können. Egal ob Dragons, Raiders, Vikings, Devils, Bulls, Steelsharks oder Giants – wir sind ein Team. Es laufen in der Community auch schon Vorbereitungen. Zum Beispiel logistische, den Transport der Fans betreffend und wir haben uns auch spezielle Aktionen für die Gamedays überlegt – das ist aber noch eine Überraschung. Sportlich erwarten wir uns von unserem Nationalteam zumindest das Erreichen des Finales, wir wünschen uns natürlich den Titel. Einziger Wermutstropfen ist der Termin. Es sind viele Fans auf Urlaub. Daher glaube ich auch, dass die Ravelinstraße groß genug für das Finale sein wird. Alles in allem steigt das Fieber bei uns jeden Tag. Endlich Football in einer Zeit wo ansonsten tote Hose ist!‘

EM 2007 Austria – Media Services

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