AFBÖ-Vizepräsident Ing. Gerwin Wichmann, mit dieser Neueinteilung beauftragt, hat dafür nicht nur einen Plan, sondern auch eine Philosophie parat. Lesen Sie selbst wer, wo, warum spielen wird.

Sicherheit und Planbarkeit
Bisher hatte das Abstiegs- und auch Aufstiegszenario in den drei Footballklassen eine gewisse Beliebigkeit. Wer wollte, der stellte einen Antrag auf Aufstieg. Siehe Dragons, die als Dritte der Division I in die AFL aufstiegen, oder Knights und Wolves als Zweite der Division II in die Division I kamen oder Titans/Rangers, die drei Jahre lang alles verloren haben, aber trotzdem in der Divsion I blieben. Das soll es in Zukunft, geht es nach Ing. Gerwin Wichmann, nicht mehr geben. Der Tiroler hat einen Ligaplan mit vier Klassen (neu ist eine Iron-Bowl) und klaren Richtlinien ausgearbeitet. An diesem wird er sich bei der Ligasitzung ab dem 24. November auch "festkrallen", denn es geht darum, dass man in Zukunft Sicherheit hat und nicht mehr jeder sich einfach in eine Spielklasse hineinreklamieren kann.

Relegations-System
Ab 2008 kann der Sieger der Divisionen I, II & III den letzten der AFL, Division I und II zu einem Relegationsspiel herausfordern. Verzichtet der Herausforderer auf sein Recht, dann fällt dieses dem anderen Finalteilnehmer zu. Verzichtet auch dieser, dann gibt es keinen Auf- und Absteiger. Findet das Spiel statt, dann steigt der Gewinner auf, bzw. bleibt er in der Liga. Nur so kann man mehr als Meister einer Klasse in die nächst höhere aufsteigen.

Nachwuchsarbeit laut Plan Pflicht
Im Plan vorgesehen ist weiterhin verpflichtende Nachwuchsarbeit. Für die AFL ist es notwenig in den Klassen Junioren und Jugend zu nennen und zu spielen, in der Division I nur Junioren und in der Division II, ab 2008, in einer beliebigen Klasse. Erbringung der Nachwuchsarbeit bedeutet, dass alle Wettspiele der Pflichtklasse absolviert werden müssen. Wird ein Spiel der Pflichtklasse abgesagt wegen mangelnder Spieleranzahl, gilt das bereits als nicht erbrachte Nachwuchsarbeit. Das hat im Erstfall eine Verwarnung, im Wiederholungsfall eine Bestrafung verbunden mit einem Klassen-Abstieg zur Folge.

Am 24. November beginnt die Ligasitzung, die sich am ersten Tag mit dem Nachwuchs und den heurigen Absagen beschäftigen wird. AFBÖ Vize Karl Wurm will sich für eine völlige Freigabe der Nachwuchsarbeit aussprechen – alle sollen machen was sie wollen.

"Da bin ich dagegen", sagt Wichmann. "Ich will die Regeln beibehalten und auch exekutieren." Die Sitzung wird wohl wesentlich spannender als so manches Spiel heuer, wollen einige Vereine dem anarchischen Ruf Wurms folgen.

Ligaplan mit Sprengstoff
Wichmann verriet seinen konkreten Vier-Klassen-Plan, den er im November in die Tat umsetzen will. Dabei wurden zwei Vereine von der Division I in die Division II versetzt.

Die ASVÖ Gladiators, wegen Nichterbringung der Nachwuchsarbeit und die LA Titans, die sportlich als nicht reif genug für die Division I eingestuft wurden. Die Niederösterreicher haben seit 2004 kein einziges Ligaspiel mehr gewonnen, für Wichmann ist das ein klares Signal, dass dieser Klub sich seither in der falschen Liga befindet. Mit der Einschätzung geht Wichmann mit jener des gesamten AFBÖ-Vorstandes d’accord, der die Titans (Rangers) genau dort sieht.

Die Südstädter sehen das allerdings anders und General Manager Sascha Steurer kündigte heftigen Widerstand an. Die Titans berufen sich darauf, dass man sich bei der letzten Ligasitzung darauf verständigt hätte, dass man ein Relegationsspiel abhalten wird. Das hätte nicht stattgefunden, daher hätten die Titans den Klassenerhalt geschafft.

Diese Ansicht der Dinge und Beschlüsse der letzten Ligasitzung teilt der AFBÖ mit den Titans in keinster Weise. Vielmehr hätte man sich darauf geeinigt, dass man sich die sportliche Entwicklung der Mannschaften in den Ligen nach der heurigen Saison ansehen wird. Fällt hier eine Mannschaft stark ab, dann wird man daraus Konsequenzen ziehen. Es ging also auch um eine sportliche Qualifikation. "Nichts anderes passiert jetzt auch", meint AFBÖ-Präsident Michael Eschlböck. "Die Rangers/Titans haben auch heuer wieder, wie schon die beiden Jahre zuvor, alle ihre Spiele in ihrer Klasse verloren. Daher werden sie nun, nach drei Jahren sehr freundlicher Rücksichtnahme, eine Klasse darunter antreten müssen." Auch Wichmann sieht das so. "Damit tut man ja niemanden einen Gefallen, wenn ein Team in einer Klasse spielt in der sie überfordert sind. Am wenigsten der Mannschaft selbst".

Wichmann rechnet mit dem Widerstand der Titans, sieht aber darin kein Problem. "Wenn sie sich zu stark für die Division II fühlen, dann wird sich das von selbst regulieren. Sie müssen ja nur die Klasse und ein Relegationsspiel gewinnen, dann sind sie wieder dort, wo sie sich selbst sehen."

Die Reaktion der Gladiators war, wie nicht anders zu erwarten, stoisch-burgenländisch. Gladiators-Präsident Paul Edelsbrunner meinte zur Abstufung dazu knapp: "Okay".

Verhaltener Jubel bei den Vienna Knights
Den Wienern schwante gar Böses. Sie rechneten insgeheim damit, gemeinsam mit den Steelsharks und Titans, in die dritte Liga verfrachtet zu werden. Wichmann hat zwei Pläne. Einen nach Ranking (virtuell) und einen zweiten nach WSO und Qualifikation (reellen). Der virtuelle Plan sah die Wolves und Gladiators in der Division I vor. Der reelle, auf Grund der Absage der Wolves und Nichterbringung der Nachwuchsarbeit der Gladiators, die Steelsharks und Knights. So gesehen sind die Ritter noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen. Das zweite Veilchen geht nach Traun zu den Steelsharks.

Skepsis gegenüber Wolves-Comeback 2009
Wichmann hat die Absage der Wolves für heuer zur Kenntnis genommen, eine Rückkehr 2009 der Magyaren steht er allerdings ein wenig skeptisch gegenüber. "Ich verstehe, dass die Wolves an der ungarischen Meisterschaft nächstes Jahr teilnehmen wollen. Sie müssen aber auch verstehen, dass der geregelte Ligabetrieb bei uns Vorrang hat. Passt uns eine mögliche Rückkehr der Wolves zu der Zeit ins Konzept, dann laden wir sie gerne ein. Einen direkten Einstieg in die AFL halte ich allerdings eher für ausgeschlossen. Prinzipiell bin ich aber ausdrücklich für eine Teilnahme von Teams aus anderen Ländern bei uns – man muss nur schauen ob man damit im konkreten Fall heimische Teams nicht benachteiligt was den Modus betrifft. Ist das nicht der Fall, dann sind sie natürlich wieder herzlich willkommen."

Mögliche Aufstockung der Division II 2009
Wichmann will an der Einteilung generell nichts mehr ändern. "Sechs Teams in der AFL, fünf Teams in der Division I – dabei soll es mal bleiben", so der AFBÖ-Vize. Die Änderungen sollen auf "natürlichem Weg", sprich durch Relegationsspiele vonstatten gehen. An der Anzahl der Teams will er bis 2010 nicht mehr rütteln. "Dieses Konzept, das schon seit Ende 2006 so steht, muss erst mal mindestens drei Saisonen lang gelebt werden. Dann wird man sehen, und davon bin ich überzeugt, dass es der richtige Schritt war."

Lediglich in der Division II erkennt er einen möglichen Bedarf einer Aufstockung. "In der Klasse spielen nur vier Teams. Hier kann man sich im Jahr 2009 überlegen ob man von unten her aufstockt oder nicht. Das hängt aber stark von den Ergebnissen ab."

Zwei Neulinge dabei
Mit den Innsbruck Patriots und Zagreb Thunder (CRO) treten in der Division III zweie neue Mannschaften in Erscheinung. Wobei es die Patriots 2004 schon mal versucht hatten, danach aber die Segel strichen. Nun scheint es, als seien sie bereit. "Diese beiden Mannschaften sind dann herzlich eingeladen, wenn sie alle Vorgaben erfüllt haben", macht Wichmann klar. "Das betrifft drei Freundschaftsspiele, die Mitgliedsbeiträge und Kautionen. Sollten sie das bis zur Ligasitzung erledigt haben, dann steht einer Teilnahme nichts im Wege", so Wichmann zu den beiden "Rookies".
Wieder dabei sind nach einer Pause die Swarco Raiders II.

Einteilung und der Spielmodus der vier Klassen 2008:

AFL – Austrian Football League
Carinthian Black Lions
Cineplexx Blue Devils
Danube Dragons
Turek Graz Giants*
Swarco Raiders Tirol
Dodge Vikings Vienna

* Die Turek Graz Giants werden vom AFBÖ wegen Nichterbringung der Nachwuchsarbeit verwarnt. Erbringen sie 2008 die Nachwuchsarbeit erneut nicht, dann Abstieg in Division I.

Spielmodus:
Jeder spielt gegen jeden ein Mal. Nach der Reihung des Vorjahres findet für jedes Team ein sechstes Spiel statt. 1. vs. 2 (VIK vs. GIA), 3. vs. 4. (RAI-DRA) und 5. vs. 6. (LIO vs. DEV).
Playoff: 1 vs. 4 & 2. vs. 3.
Austrian Bowl: Sieger Playoff 1 vs. Sieger Playoff 2
Spiele pro Team im Grunddurchgang: 6
Erlaubte Anzahl von Klasse-A-Spielern (Legionären): 6
Verpflichtende Nachwuchsarbeit: Junioren, Jugend

Division I
Salzburg Bulls*
St. Pölten Invaders
Vienna Knights
ASKÖ Steelsharks Traun
Dodge Vikings Vienna II

* Die Salzburg Bulls werden vom AFBÖ wegen Nichterbringung der Nachwuchsarbeit verwarnt. Erbringen sie 2008 die Nachwuchsarbeit erneut nicht, dann Abstieg in Division II.

Spielmodus:
Jeder spielt gegen jeden zwei Mal (Home & Away)
Playoff: 1 vs. 4 & 2. vs. 3.
Silver Bowl: Sieger Playoff 1 vs. Sieger Playoff 2
Spiele pro Team im Grunddurchgang: 8
Erlaubte Anzahl von Klasse-A-Spielern (Legionären): 2
Verpflichtende Nachwuchsarbeit: Junioren

Division II
ASVÖ Gladiators **
Styrian Stallions
Amstetten "Schnitzl’Land" Thunder
LA Titans***

** Die ASVÖ Gladiators wurden wegen Nichterbringung der Nachwuchsarbeit in die Division II gereiht. Den Gladiators wurde die Nachwuchsarbeit 2006 nachgelassen, mit der Auflage sie 2007 zu erfüllen. Das haben sie nicht getan.

*** Die Lower Austria Titans werden als sportlich nicht qualifiziert für die Division I angesehen. Die Titans/Rangers haben seit 2004 kein Wettspiel mehr gewonnen und werden in die Division II gereiht.

Spielmodus:
Jeder spielt gegen jeden zwei Mal (Home & Away)
Playoff: 1 vs. 4 & 2. vs. 3.
Iron Bowl: Sieger Playoff 1 vs. Sieger Playoff 2
Spiele pro Team im Grunddurchgang: 6
Erlaubte Anzahl von Klasse-A-Spielern (Legionären): 0
Verpflichtende Nachwuchsarbeit: eine Klasse nach Wahl

Division III
Schwaz Hammers
Red Lions Hall
Innsbruck Patriots****
Gmundner Rams
Swarco Raiders Tirol II
Zagreb Thunder ****

**** Die Innsbruck Patriots und Zagreb Thunder sind nur dann eingeladen teilzunehmen, wenn sie alle Vorraussetzungen bis zur Ligasitzung erfüllen. Darunter die Absolvierung von drei Wettspielen, Erbringung der Ligakaution und Mitgliedsbeiträgen.

Die Turek Graz Giants II haben bisher für keine Liga genannt, können das bis zum 31. Oktober noch nachholen.

Spielmodus: tba
Spiele pro Team im Grunddurchgang: 4-6
Erlaubte Anzahl von Klasse-A-Spielern (Legionären): 0
Verpflichtende Nachwuchsarbeit: keine

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