Ein Weschsel war möglich geworden nachdem Werosta, Starting Linebacker im Nationalteam, vergangene Woche von seinem Stammverein Dodge Vikings freigestellt wurde. Die Gründe dafür sind nicht ganz klar, liegen aber im disziplinären Bereich. "Da ist einfach einiges zusammen gekommen." wird Vikings-Manager Hoppel zitiert.

Unbestritten ist, dass Werosta eine der absoluten Galionsfiguren des mehrfachen Europacupsiegers war. Während seiner Zeit bei den Vikings erhielt "Odins right hand" wie er von den Fans genannt wird zahlreiche Auszeichnungen.

Werosta betont von den Vikings nicht im Zorn geschieden zu sein. "Die Vikings sind eine gute Organisation, keine Frage. Offenbar haben wir aber nicht mehr zusammen gepasst. So ist das Leben, ich orientiere mich neu." so der Wiener.

Sowohl Giants als auch Werosta betonen dass kein finanzieller Aspekt im Spiel ist. "Michael wird nicht als Klasse A-Spieler bei uns auflaufen. Er ist genau das was er bei den Vikings auch war, ein sehr guter österreichischer Amateur." so Giants-Manager Stefan Schubert. "Ich will in erster Linie Football spielen, das ist mir das Wichtigste." fügt Werosta an.

Der Wiener war vom Interesse der anderen Teams an seiner Person geschmeichelt. "Ich habe in den letzten Tagen mit wirklich vielen Teams geredet. Aber am Ende war aber klar dass Graz die Beste Wahl für mich ist."

Es war übrigens Werosta der die Turek Giants kontaktierte. Kein Wunder, denn gute Kontakte zwischen Werosta und den Giants haben schon lange bestanden. So spielte der Wiener etwa mit Giants Defense Coordinator Alexander Cucek beim College of the Siskiyous in den USA. Mit Manager Schubert stand er im Nationalteam.

Die Freude auf Grazer Seite ist jedenfalls groß. "Wir freuen uns sehr mit Michi Werosta einen tollen neuen Spieler in unserer Mannschaft zu haben." so Giants-Manager Schubert. Auf die Frage ob Werosta wegen seiner Freistellung in Wien in Graz von Beginn an unter Beobachtung steht hat Schubert eine klare Antwort: "Nein, absolut nicht. Wir beginnen bei Null."
Pressetext Turek Graz Giants

Michael Werosta im Gespräch mit Football-Austria.com zum Wechsel

Die Würfel sind gefallen – was hat den Ausschlag für Graz gegeben?

"Zuerst möchte ich mich mal bei allen Teams und Vereinsvertretern bedanken mit denen ich in den letzten Tagen Gespräche führen durfte. Ich konnte noch gar nicht alle anrufen und ihnen meine Entscheidung mitteilen, da steht es schon auf eurer Homepage. Jetzt bekomm ich schon die ersten ‚bösen‘ SMS" (lacht).

"Für Graz sprachen zwei Dinge. Ich wollte natürlich in einem Top-Team der AFL bleiben und ich habe in Graz Freunde. Gegen den Angelo zum Beispiel (Anm.: Angelo Barsuglia,) spiele ich jetzt schon fast 20 Jahre und es haben sich in der langen Zeit natürlich auch Freundschaften ergeben. Wir verstehen uns einfach und das war dann schon einer der Hauptgründe.‘

Es gab viele Angebote?

"Ja, ich bekam sehr viele Anfragen und ich hab mich auch mit einigen Vereinen getroffen. Das hat mich auch darin bestätigt weiter zu spielen. Wenn so viele Vereine an mir interessiert sind, dann ist es noch nicht an der Zeit aufzuhören."

Welche Teams waren das?

"Ein sehr gutes Gespräch führte ich mit den Güssingern (Anm.: ASVÖ Gladiators). Ich sagte Ihnen, dass, wenn ich kein AFL Team finden sollte, sie erste Wahl für mich seien. Ihre Zukunftsplanung gefiel mir. Auch der Termin mit den Invaders war interessant. Hier gab es auch eine Option als Coach mit tätig zu werden. Mit den Dragons und Baden war ich kurz in Kontakt, aber die Entscheidung fiel nach allen Überlegungen zwischen Graz und Güssing."

Ist Graz nicht zu weit entfernt?

"Für mich kam prinzipiell jeder Verein im Umkreis von 200 Kilometern in Frage. Es ist nicht so weit, da ich in Graz vorerst auch am Wochenende trainieren werde und dort über Nacht bleiben kann. Das ist also machbar."

"Ich bin jetzt sehr glücklich in Graz spielen zu können und ich freue mich schon auf die Saison. Eines ist mir noch wichtig zu sagen: Ich bin in Frieden von den Vikings gegangen. Ich bin weder der Vereinsführung noch irgendwem anderen dort böse und ich denke sie auch nicht mir. Das war eine lange und auch gute Zeit und im Vordergrund stehen für mich die schönen Tage mit dem Team. Ich nehme an und hoffe auch, dass die Trennung für alle auch gute Seiten hat."

Das Gespräch führte Walter H. Reiterer

Vikings Präsident Karl Wurm, der von den Giants darüber informiert wurde: "Ich freue mich wirklich für den Michael, dass er bei einem Top-Team untergekommen ist. Wir werden ihm, wie ich es bereits sagte, keine Steine in den Weg legen – er bekommt von uns alle Freigaben. Wir sind ja nicht als Feinde auseinander gegangen. Seine Qualitäten als Sportler sind unbestritten und es war mir klar, dass er schnell ein neues Team finden wird. Ich wünsche ihm viel Glück."

Nationalteam-Headcoach Bernhard Binstorfer sagte bereits nach der Trennung, dass sich am Status Werostas als ‚undisputed all time high‘-Kaderspielers vorläufig nichts ändern wird. Nachdem Werosta nun bei einem Mitfavoriten um die Austrian Bowl dieses Jahr spielt, wird sich daran vermutlich auch nichts ändern. Im August findet die C-EM statt. Werosta wird dann wieder mit einigen seiner Ex-Team Kollegen zusammen am Feld stehen.

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