Es begann alles so, wie es zuletzt für die Dragons auch endete. Mit raschen Scores auf beiden Seiten. Was man a) aber nicht erwarten konnte: danach stellte die Dragons Defense (ja, die gibt es wieder!) die Angriffe der Franzosen für die restliche Zeit in Hälfte eins de facto ab. Sieht man von einigen Läufen mal ab. Und qas man b) auch nicht erwarten durfte: die Offense von Thonon hatte im zweiten Quarter sagenhafte zehn Sekunden (!) lang den Ball. In Summe. Sie lasen richtig. Zehn Sekunden. Die der Dragons – der Logik folgend – durfte 11:50 mit dem Ball spielen und sie tat es auch.

Andrej Kliman mit seinem zweiten Touchdown zum 14:7, Thomas Haider nach Pass von Eric Marty zum 21:7 und Stefan Scharinger nach einem kurzen Lauf zum 28:7 Halbzeitstand.

Was man niemals erwarten sollte: man sah kein Aufbäumen der Gäste vom Genfer See, als die Drachen das Ruder übernahmen. Vielmehr gaben sich die Panthers, ihrer Körpersprache nach, schon vor der Halbzeit geschlagen. Offenbar haben sie in Österreich etwas völlig anderes erwartet, als sie schlussendlich vorfanden.

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts spielten die Panthers einen vierten Veesuch (und 12!) bereits aus. Was man sich schon erhoffen wagte – ein Turnover on downs – trat auch ein. Kurz danach machte Scharinger mit seinem zweiten Touchdown den Sack bereits zu. 35:7 – die Franzosen waren platt. Nach dem 43:7 durch die Connection Marty-Haider (2-Point-Conversion Franz Kolohsar) ging es ihnen noch viel schlechter; es war jedoch Besserung in Sicht. Dragons Head Coach Ivan Zivko brachte nämlich Backups in Spiel und danach erzielte für Thonon der US-Amerikaner Fred Wells noch zwei Touchdowns, welche Eric Marty persönlich mit einem Lauf zum 50:21-Endstand beantwortet. So gehörte den Dragons neben dem ersten auch das letzte Wort in dem Spiel.
Fazit
Was haben sich die Herren aus Frankreich da eigentlich gedacht? Auf Strafexkursion nach Österreich tingeln? Angekündigt als europäische Siegestour, versandeten die Bemühungen der gerade 27 Spieler der Panthers als Tour de Force in der Endstation Korneuburg. Die Danube Dragons – in allen Belangen dem französischen Vize überlegen – spielten sich mit den Katzen, als handle es sich dabei um ein heimische Zweitligateam. Dabei hat diese Mannschaft gerade den Meister La Courneuve Flash geschlagen. Die Frage ob die Dragons so stark, oder die Panthers doch so schwach waren, die wird sich nächst Woche in Graz Eggenberg klären. Da treffen die Drachen mit den Giants zwar auf einen Playoff-Wackelkandidaten heuer (Heimniederlage gegen Kärnten), aber wohl trotzdem auf ein größeres Kaliber als in der Euro Bowl es diese Franzosen waren.

Für die EFL bedeutet dieser Sieg (und das Forfait der Vikings gegen Bozen), dass neben den Giants und Raiders, die beide fix gesetzt sind, zwei weitere AF L-Teams gute Chancen auf eine Viertelfinale haben. Mehr sogar: Die Dragons reisen zu den Dragons nach Serbien, die genau genommen keinerlei sportliche Berechtigung für eine Teilnahme an der Euro Bowl vorweisen können, die Vikings empfangen zu Hause die Badalona Dracs. Das eine etwas schwierigere, aber durchaus machbare Aufgabe    

Im Viertelfinale würden die Vikings auf La Courneuve Flash treffen, die Dragons bekommen es am 15. Mai dann erneut mit den Turek Graz Giants zu tun. Wieder in Eggenberg.

Womit wir abschließend zu den weniger positiven Nachrichten für die Dragons kommen. Es könnte für heuer wohl ihr erstes und auch letztes Euro Bowl Heimspiel gewesen sein, denn im Viertelfinale genießt Graz als Halbfinalist 2009 Heimrecht, erst für ein mögliches Halbfinale könnten sich die Korneuburger bewerben. Da sie dort entweder auf die Vikings (Sieg gegen Badalona vorausgesetzt) oder La Courneuve treffen werden – die beide in bekanntlich größeren Stadien spielen – hätte eine Bewerbung mit dem 429 Sitzplätzen fassenden Rattenfängerstadion nur geringe Erfolgschancen. Das ‚Stadion‘ ist zwar lieb und laut, allerdings auch klein und – mitten im Getreidefeld stehend – ein wenig attraktiver Austragungsort für ein Euro Bowl-Semifinale. Vielleicht sind es aber die Dragons gegen Paris und sie ziehen nach Neudöbling aus? Dort stünde dann im Falle ein echtes Stadion leer…

EFL (Euro Bowl)
1.QT
2.QT
3.QT
4.QT
TOTAL
DRA vs. TBP
14:7
14:0
15:7
7:7
50:21
14. April 10 | 18:00

Rattenfängerstadion | Korneuburg

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