Die Wiener gingen als haushoher Favorit in das Spiel, welches sie am Ende auch (relativ) klar für sich entscheiden konnte. Die Nummern des Gegners aus der Schweiz hatte aber vorher niemand am Tippschein.
Bis zu diesem Samstag hat nur Wroclaw gegen die Vikings mehr als 20 Punkte erzielt (25), den Schweizern, die kurz davor noch ihren Head Coach ausgewechselt haben, inklusive einem Hickhack um die Umstände seiner Kündigung, gelangen satte 40. Statistisch konnten die Eidgenossen die Total Yards (520 zu 431) und die Anzahl der Forst Downs (22 zu 19) für sich entschiden, das Scoreboard wies dann aber die Hausherren als Sieger aus.
Das Spiel:
Es begann fast nach Plan für Wien. Die Gäste gingen zwar mit einem Fieldgoal in Führung, mussten dann aber Touchdowns von Karri Pajarinen, Reece Horn, Rudi-Lee Frey und Benjamin Liedlbauer zum zwischenzeitlichen 28:3 hinnehmen. Dass es immer noch ein zäher Abend für die Wikinger werden könnte, darauf wies der Touchdown von Dimitri Gfeller kurz vor der Pause zum 28:10 hin.
Nach Wiederbeginn kamen die Gäste auf, verkürzten über QB Carlton Aiken Jr. und einer Two-Point-Conversion auf Anthony Brown auf 18:28. Die Antwort gab Ken Hike Jr., der erst kürzlich von den Schweizern zu den Vikings wechselte, mit einem Kickoff-Return Touchdown zum 35:18.
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Als Reece Horn kurz vor dem letzten Seitenwechsel das 42:18 machte, schien der Schweizer Käse gebissen.
Wildes viertes Viertel
Die Söldner blieben jedoch renitent. Vor allem Milan Spiller wollte sich mit der Niederlage nicht abfinden, der im Spiel 7 Catches für 200 Yards und zwei Touchdowns erzielte. Der zweite TD sorgte für das 49:32, zwischen diesen machte Horn, der auf 145 Receiving Yards kam, seinen dritten Touchdown im Spiel. Die Partie schien einmal mehr gelaufen, aber nochmal kamen die Mercenaries mit einem vollen Score (TD Chivarro van Ommeren, Two-Point-Conversion Aiken Jr.) auf 49:40 heran. So richtig knapp wurde es aber dann doch nicht. Den letzten Drive der Mercenaries beendete Luis Horvath mit einer game ending Interception.
Fazit:
Ein Spiel, das den Vikings, die etliche Starter in ihrer Defense vorgeben musste, trotzdem einiges an aufschlussreichem Videomaterial geben wird. Am kommenden Sonntag geht es nach Berlin zu den Thunder und da wird es wieder der Leistung des Heimsiegs über die Berliner bedürfen um 9-0 zu gehen.
Als ein zweites Mal von Vorteil erwies sich in dem Fall das Stadion in Wiener Neustadt. 3000 Zuschauer entfalten dort bereits eine signifikante Wirkung auf Grund der Nähe der Fans zum Spielfeld. Das Ausweichstadion ist ein kleiner Hexenkessel und das muss mass ihm ins Plus schreiben.
Die neuen Owner der Schweizer Franchise, Sonja und Sandro Moor, waren samt Entourage in Wiener Neustadt und trotz der Niederlage angetan von der Leistung ihrer neuen Schützlinge. Wiener Neustadts Bürgermeister Karl Schneeberger, der den Coin Toss ausführte, konnte man ebenfalls gebannt auf der Tribüne mitfiebern sehen. Nach dem Baseball EM-Playoff, bei dem übrigens der damalige Vikings Quarterback Garrett Safron den First Pitch machte, ist Wiener Neustadt ein weiteres Mal für den US-Sport in Österreich zur Stelle. Auch das sollte man nicht vergessen.
Alles in allem ein interessanter und ereignisreicher Abend in einer kleinen, aber stimmungsvollen Arena, die sich bei den abschließenden zwei Spielen (am 27. Juli gegen Prag und am 17. August gegen Fehervar) ein Sold Out verdient hat.
ELF Woche 8
Vienna Vikings (8-0) vs. Helvetic Mercenaries (1-6) 49:40
(7:3/21:7/14:8/7:22)
SA 13. Juli 2024 18:00 Uhr · ERGO Arena Wiener Neustadt, 3.007