Die Frage ob Mike Salerno, Philipp Jobstmann oder ein neuer Quarterback den verletzten Luke Atwood (Wadenbeinbruch – out for season) ersetzen wird, scheint geklärt. Gestern absolvierte Steve Levy sein erstes Training mit den Vikings. Drei Tage nach dem Ausfall von Atwood, der am Freitag in Wien operiert und danach noch einige Zeit in Österreich bleiben wird, haben die Wikinger bereits reagiert.
Levy spielte von 2002 bis 2006 an der kalifornischen Universiät Cal bei den Golden Bears und damit auf allerhöchstem College-Level. Der 1.85m große und 101 Kilo schwere Levy kam dort auch als Punter und in seltenen Fällen als Fullback zum Einsatz. Der 24-Jährige beschreibt sich selbst als sehr mobil, mit einem starken Wurfarm und Führungsqualitäten ausgestattet. Er sei sehr "coachable". Wenn er nicht trainiert, dann lebe er Videoraum um den Gegner zu studieren.
Nicht spielberechtigt in der Euro Bowl
Levy steht natürlich nicht am EFAF-Roster der Vikings und ist daher lediglich für die AFL spielberechtigt. Der Österreichische Backup-Quarterback und etamäßig erster Mann under center im Nationalteam, Philipp Jobstmann, der zuletzt erfahren musste, dass er definitiv nicht der erste Ersatzmann seines Klubs auf der Spielmacher-Position ist, kann sich daher leise Hoffnungen machen wenigstens in der EFL Spielzeit zu bekommen, wobei er sich hier wohl hinter Mike Salerno in der depth chart wiederfinden wird.
Wer ist Nationalteam-Quarterback?
Die Sache ist in zweifacher Hinsicht problematisch. Die Motivationslage Jobstmanns, der in seinen Jahren als Junior immerhin einen EJC-MVP einheimste, kann gar nicht mehr die Beste sein. Viel schlimmer noch: Keiner der Nationalteam-Quarterbacks von der C-EM im letzten August absolviert heute noch Spiele auf der Position. Jobstmann verzichtet aus zeitlichen und beruflichen Gründen auf Einsätze im Team 2, wo er die letzten Saisonen über Starter war und Spielpraxis sammeln konnte, bekommt im Team 1 derzeit nicht wirklich eine Chance sich zu beweisen. Andreas Diwald ist Tight End der Salzburg Bulls, Thomas Haider (DRA) und Christian Kranz (GIA) sind bei ihren Teams als (erfolgreiche) Receiver im Einsatz. In der AFL startet traditionell kein Österreicher mehr auf der Position, in der zweiten Liga gibt es noch drei. Christoph Gross (Vikings 2), Markus Sandler (Invaders) und Sebastian Bacher (Vienna Knights). In Traun (Brett Milke) und Salzburg (Kevin Jackson) haben Amerikaner den Job übernommen.
Nationalteamtrainer Bernhard Binstorfer wollte die Situation im Detail nicht kommentieren, erkennt aber, dass das ÖHNT ein Quarterback-Problem bekommen könnte, wenn sich daran nichts Grundlegendes ändern sollte.
