In Woche 5 der Austrian Football League gewinnen die Raiffeisen Vikings die Blue River Bowl IX gegen den Stadtrivalen Danube Dragons mit 27:12 und übernehmen damit die Tabellenführung in der Austrian Football League.

Ausschlaggebend für den Erfolg im Statdt-Derby war die starke Defense Leistung der Wikinger, die gegen den bislang in der Saison extrem starken Angriff der Drachen nur zwölf Punkte durch Quarterback Jonathan Dally und bei ausgelaufener Uhr (Untimed Down) durch Nikolaus Ludwig zuließ. Der bisher in der Liga dominante Runningback Tunde Ogun war bei der Defense der Vikings gut aufgehoben, der bei seinen zehn Läufen gerade Mal acht Yards weit kam.

Für die Vikings erzielten Islaam Amadu (2), Laurinho Walch nach Pass von Christoph Gross und Neuzugang Jesse Lewis die Touchdowns.

Das Spiel hat allgemein ziemlich skurrile Statistiken zu bieten.

Neben den acht Rushing Yards von Ogun, kam auf Seiten der Wikinger Islaam Amadu in sechs Versuchen auf gerade Mal drei positive Yards, erzielte damit aber zugleich zwei Touchdowns. Wohl auch ein AFL Rekord. Die Vikings ordnen die 0.5 YPC Amadus in ihrer Aussendung zum Spiel zusammen mit Jesse Lewis (der tatsächlich das Spiel der Offense trug) der Kategorie „tolles Laufspiel“ zu und meinen weiterhin, dass das „Passspiel im Spielverlauf immer besser klappte“. Viel schlechter hätte es allerdings kaum mehr werden können, denn Gross hatte in Hälfte eins gerade Mal zwei Completions für 23 Yards am Konto. Am Ende des Tages stand er, zumindest was die Passing Yards angeht, im Schatten seines Gegenübers Jonathan Dally und selbst dessen Zahlen muss man nicht extra erwähnen.

Die Dragons ereilte ein ähnliches Schicksal wie die Woche zuvor die Raiders, allerdings mit bei weitem nicht der Härte, da ihnen auch weit weniger weniger Fehler unterliefen als den Tirolern.

Der erste Drive führte sie von der eigenen 24 an die gegnerische 4, wo Tillman Stevens einen Fumble von Ogun recovern konnte. Der erste kleine Game Breaker wurde größer, als man postwendend den Ball nach einem Fumble von Jesse Lewis zwar zurück bekam, Dally danach aber einen Pick auf Benjamin Bubik warf. Das sollte sich das gesamte Spiel hindurch ziehen. Die Defense auf beiden Seiten dominant, keine Mannschaft kam über 300 Total Offense Yards, die entscheidenden Fehler begingen aber die Dragons bzw. forcten diese die Vikings mit drei TOs, die Dragons D kam nur auf eines – auf den bereits erwähnte Lewis Fumble. Dazu nahmen die Vikings die beiden Primärwaffen der Dragons aus dem Spiel – Ogun wie erwähnt nicht vorhanden, WR Thomas Haider war bei Stevens gut aufgehoben, fing sechs Bälle für 50 Yards. Beide Spieler reklamierte nach der Partie Head Coach Zivko als „eigentlich verletzt“.

Ein unrühmlicher Vorfall ist zu vermelden.

Linebacker Stojaspal wurde auf Seiten der Vikings nach einer Unsportlichkeit ausgeschlossen, er soll einen der Referees angespuckt haben. Er selbst hat das nach dem Spiel bestritten. Über die Referees und ihre Entscheidungen, es war einiges dabei womit man bei den Vikings unüberseh- und hörbar überhaupt nicht einverstanden war, wollte man auf Seiten der Wikinger nach dem Spiel nichts sagen, das Video will man sich jedenfalls genau anschauen und daraus interne Konsequenzen ziehen, sofern sie zu ziehen sind.

Fazit:

Für die rund 3.600 Fans auf der Hohen Warte war das trotz der offensiven Holprigkeit ein Fest, denn die Partie blieb über weite Strecken spannend. Wobei man nur nach dem ersten Score der Dragons das Gefühl haben konnte, dass sie hier noch das Ruder an sich reißen können. Im vierten Quarter machten Minimalist Amadu, gefolgt von einem 36 Yarder von Gross auf Laurinho Walch in die Endzone, den Deckel schon drauf. Danach waren die Dragons zwar weiter bemüht, mehr als eine kuriose Ergebniskorrektur (drei Strafen bei ausgelaufener Uhr gegen die Vikings Defense) war nicht mehr drinnen. Die könnte womöglich noch wichtig werden, denn so ganz schlau ist man nach dem Spiel noch nicht.

Die Wikinger sind nun mal alleiniger Tabellenführer, ob das über die gesamten Verlauf so bleiben muss, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Die Dragons haben das Potential den Giants wie auch den Raiders mehr als nur gefährlich zu werden und ob die Blue River Bowl X, die dann in Stadlau gespielt wird, in Purple Hands bleibt, das ist auch noch nicht gesagt. Für Spannung ist erstmals gesorgt – drei Teams jagen die Vikings. Black Panthers und Rangers werden sich daran vermutlich nicht mehr beteiligen können.

Stimmen zum Spiel:

Chris Calaycay (Head Coach Vikings): „Wir sind froh, dass wir mit diesem Sieg weiterhin ungeschlagen bleiben und nun die Tabelle anführen. Die Stimmung war wirklich überragend. Die Schiedsrichter haben viele Flaggen geworfen – ob das berechtigt war oder nicht, will ich  nicht beurteilen. Wir konzentrieren uns ab sofort auf die Rangers in der nächsten Woche.“

Ivan Zivko (Head Coach Dragons): „Wir haben verloren, weil wir kein Momentum aufbauen konnten und zu viele Turnovers produziert haben. Gegen die Nr.1 Europas kann man schon einmal verlieren, das bringt uns aber nicht von unserem Weg ab. Wir werden weiterhin konzentriert arbeiten.“

MVP Benjamin Bubik: „Das Spiel war die ganze Zeit über knapp, da darf man nie nachlassen, sonst passieren Scores und Touchdowns. Wir haben uns auf ihren besten Rusher gut vorbereitet und das Laufspiel der Dragons stark unterbunden. Die Interception, die ich gefangen habe, freut mich natürlich.“

Interviews mit Calaycay und Zivko:

AFL

Raiffeisen Vikings Vienna vs. Danube Dragons 27:12
(6:0/7:0/0:6/14:6) Spielstatistiken
Sonntag 21. April 2013 15:00 Uhr, Hohe Warte Wien

Fotogalerie:

VIK vs. DRA 21.4.2013

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