Was in Samstag in Sarling passiert ist, war am Ende Österreichische Footballgeschichte. Nach dreieinhalb Stunden endete das Spiel der Mostviertel Batards gegen die Goldwörth Raccoons in der vierten Overtime mit einer Two-Point-Conversion zugunsten des Heimteams.
Die Ausgangssituation war vor der Begegnung für beide Mannschaften grundverschieden: Während es für die Bastards darum ging, das Playoff endgültig zu fixieren und sich dafür außerdem das Heimrecht zu sichern, mussten die Raccoons gewinnen, um ihre Chancen für die Postseason aufrecht zu erhalten.
Das Spiel startete aus Sicht der Mostviertler vielversprechend
Durch Pässe von Rookie Quarterback Tim Kerstan und Läufe von Runningback Daniel Engl, konnte viel Raum gutgemacht werden. Für einen Besuch in der Endzone reichte es noch nicht, daher versuchte man sein Glück über Field Goals, welche allerdings ihr Ziel verfehlten.
So waren es die Oberösterreicher, die zuerst punkten konnten. Ein 65 Yard Run von Eric Berger führte zur ersten Führung für die Waschbären (0:7). Die Hausherren steckten selbstverständlich nicht zurück und schafften es ihrerseits wieder in die Redzone der Gegner. Ein Run von Daniel Engl brachte den Ausgleich (7:7).
Schock für die Bastards
Der flinke Runningback Engl verletzte sich bei einem Tackle und musste das Spielfeld verlassen. Das Verletzungspech schlug auch direkt nach der Pause nochmal zu: Cornerback Bence Hegedüs, der in der ersten Hälfte eine Interception für sich verbuchen konnte, musste ebenfalls mit einer Verletzung vom Feld. Die Bastards schafften es nicht mehr Raum gut zu machen, während die Defense, die bereits die gesamte Saison herausragend spielt, nun zunehmen unter Druck kam. Schließlich schaffte es Quarterback Raphael Pargfrieder auch einen Pass erfolgreich an den Mann zu bringen und den Raccoons damit wieder die Führung zu verschaffen (7:14).
Man näherte sich bereits dem Ende des Spiels, die Raccoons hatten den Ball und klopften wieder an die Redzone der Bastards an, als ihnen ein schwerwiegender Fehler unterlief. Anstatt, mit nur mehr einer Minute 45 auf der Uhr, Clock Management zu betreiben und möglichst viel Zeit zu verbrauchen, entschied man sich für einen Passversuch, der vom Bastards Saftey Alexander Hall an der 10 Yard Linie intercepted und postwendend in die Endzone der Oberösterreicher retourniert wurde. Die Bastards waren mit einem Stand von 14:14 nun wieder voll im Spiel. Ein letzter Fieldgoalversuch der Raccoons konnte geblockt werden und man ging somit in die Overtime.
Two-Point-Conversion sorgt für Entscheidung
Die Offense der Bastards betrat zuerst das Feld, wurde aber schnell aufgehalten und musste wieder an die Sideline. Die Defense war an der Reihe und schaffte es dem starken Laufspiel sowie den Angriffen über die Pässe standzuhalten und schickte ihrerseits die Raccoons Offense wieder vom Feld. Das wiederholte sich zwei Mal.
Nach diesen zwei „normalen“ Overtime Drives, trat ab der dritten die IFAF Rule in Kraft – ein quasi „Elfmeterschießen“. Jedes Team bekam einen Versuch von der 5 auf eine Two-Point-Conversion. Auch hier brauchte es zwei Serien, bevor Florian Schimpl die Erlösung für die Mostviertler brachte. Er fing einen kurzen Pass von Quarterback Tim Kerstan und brachte die Bastards 16:14 in Führung. Nach einem letzten, erfolgreichen, Play der Defense der Hausherren war Schluss. Die Mostviertel Bastards gingen nach knapp dreieinhalb Stunden Football als Sieger vom Platz.
Division 3 WEEK
Mostviertel Bastards (6-0) vs. Goldwörth Raccoons (3-4) 16:14
(0:7/7:0/0:7/7:0/OT: 0:0/0:0/0:0/2:0)
SA 24. Mai 2025 16:00 Uhr · Danube Field Sarling
