Monday Night, Steelers gegen Bengals, Kickoff. Bernard Scott fumbelt den Return, die Steelers nützen die Chance zur 7-0 Führung und geben das Spiel nicht mehr her. Nur eine von heuer unzähligen Situationen, in denen Special Teams für Aufsehen sorgen. Blocked Punts gibt es wie Sand am Meer, gefühlt einer pro Woche, was vielleicht daran liegt, dass San Diego fast jede Woche spielt. Dieses Wochenende landeten wir in Bizarro Land, als Wes Welker einen Extra Punkt verwandelte, während Ndamukong Suh einen schlussendlich spielentscheidenden verhaute. Kicker of the Year ist wohl einer der wenigen Titel, die er heuer nicht anpeilt.

Die furchtbaren Falcons Special Teams hielten Tampa Bay auch im Spiel gegen Atlanta, als Morgan Spurlock einen Muff (!) zurücktrug und das Spiel bei sechs Punkten Abstand hielt. Im Kampf um die NFC South war Atlanta durch das gesamte Spiel hindurch aber leicht im Vorteil (außer bei Special Teams), und Bill Barnwell fasste es richtig zusammen: ‚Every Falcons drive seems to go six minutes and end in a touchdown.‘ Die Rückkehr von Dunta Robinson war wenig erfolgreich: Er gab seinen ersten TD diese Saison auf, und könnte psychologisch für eine Umstellung bei den kommenden Gegnern führen. Auch wenn die Falcons Defense mit dem Goal Line Stand ein knapperes Finish verhindern konnte: Ohne Sean Weatherspoon ist die Truppe nur knapp über dem furchtbaren 2009 Niveau. Und somit in keinster Weise playofftauglich.

Im Kampf um die AFC West gewannen die Oakland Jacoby Fords gegen die Kansas City Nobody Showed Ups in einem Overtime-Krimi, der Kansas City unter ihrem Wert schlug. Todd Haley ist zwar auf der Sideline heuer deutlich besser als letztes Jahr, wo er sich nur um Matt Cassel gekümmert hat, und das Spiel regelmäßig aus den Augen verlor, aber wenn Jamaal Charles 53 Yards auf zehn Carries erreicht und Thomas Jones 32 auf 19, und das ein Trend ist, der sich schon länger hinzieht, könnte man sich die Verteilung im Vorfeld vielleicht etwas anders überlegen.

Die Chargers sind auch wieder im Kommen: Philip Rivers warf vier Touchdowns ohne Antonio Gates, Vincent Jackson, Legedu Nannee und Malcolm Floyd. Für jeden einen, quasi. Diese AFC West wird spannend bleiben.

New England hatte gegen Cleveland einen geistigen Aussetzer, der jedem Top Team mal wiederfahren kann. Eric Mangini lacht sich natürlich ins Fäustchen, dass er Bill Belichick outbelichicken konnte, aber wie lange Peyton Hillis dieses Tempo aushalten kann, wird sich erst zeigen. Colt McCoy hingegen scheint sich pudelwohl zu fühlen, was Gutes für die Zukunft der Browns verheißt. Ob sich Brett Favre wohl fühlt oder nicht, hängt wohl vom Umarmungsverhalten von Brad Childress ab. Chilly scherzte nach dem Overtime-Sieg gegen Arizona, wo Favre für 55 Minuten furchtbar und dann für 10 Minuten fantastisch aussah, dass es ihm gut geht und er im Gegensatz zu Favre keine Umarmung braucht. Die Vikings sind heuer das Emo-Team der NFL. Auf Goth-Partys werden noch in zehn Jahren Clips von der Vikings Saison 2010 laufen.

Nicht ganz so emotional, aber ein ähnliches Man-kann-nicht-wegschauen-Phänomen sind die Cowboys, die sich nun endlich von Wade Phillips getrennt haben. Das wird die Saison vermutlich in keinster Art und Weise retten, aber Jon Gruden hat schon mal ein Team mit Talent und zweifelhafter Mentalität zur Superbowl geführt. Mal sehen ob er sich zu diesem Job in Dallas überreden lässt.

Random Thoughts

  • Michael Vick ist wieder da und immer noch NFL-Leader in INTs (0) und QB-Rating (105.3), in beiden Kategorien vor dem zweitplatzierten Vince Young. Did I mention Bizarro World?
  • Jetzt kommen die Thursday Night Games hinzu, was für Baltimore und Atlanta kurze Wochen bedeutet. Beide haben prinzipiell immer denselben record, seit die Flacco/Ryan-Ära begonnen hat: 11-5 (2008), 9-7 (2009) und 6-2 (2010). Das Duell einer QB-Generation gibt dem ganzen natürlich auch etwas Brisanz. Und Mike Smith hat einen Superbowl-Ring aus seiner Zeit als Defensive Line Coach der 2000er-Ravens, einer der besten Defenses aller Zeiten. Spitzenmatchup.
  • Kein Team mit weniger als zwei Siegen Niederlagen, dafür sechs Stück auf 6-2. Gotta love the parity.


NFL Week 9 Ergebnisse

Minnesota Vikings Arizona Cardinals 24 : 27
Carolina Panthers New Orleans Saints 3 : 34
Atlanta Falcons Tampa Bay Buccaneers 27 : 21
Baltimore Ravens Miami Dolphins 26 : 10
Cleveland Browns New England Patriots 34 : 14
Detroit Lions New York Jets 20 : 23
Buffalo Bills Chicago Bears 19 : 22
Houston Texans San Diego Chargers 23 : 29
Seattle Seahawks New York Giants 7 : 41
Oakland Raiders Kansas City Chiefs 23 : 20
Philadelphia Eagles Indianapolis Colts 26 : 24
Green Bay Packers Dallas Cowboys 45 : 7
Cincinnati Bengals Pittsburgh Steelers 21 : 27

Spielfrei: Jacksonville Jaguars Tennessee Titans Washington Redskins Denver Broncos San Francisco 49ers St. L

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