Das Spiel hätte jede Mannschaft gewinnen können. Jede, die teilgenommen hätte. Da nur zwei Teams im Morast standen, konnte auch nur eines von den zweien als Sieger vom ‚Feld‘ gehen. ‚Das waren rein zufällig wir‘, so Gladiators-Quarterback Bernhard Kamber, der nach eigenen Angaben so etwas wie in Slowenien davor noch nie bespielte.

Spaß im Dreck
‚In der ersten Woche malt sich der Gegner mit dem Filzer noch schnell die Nummern vorm Spiel auf die Jerseys, die Woche darauf spielen wir in einer Treibsand-Pfütze. Was kommt als nächstes auf uns zu – wird die spannende Frage?‘, so Kamber, der zumindest seinen Humor behielt. ‚Football haben wir nicht gespielt, aber wir hatten gemeinsam viel Spaß im Dreck. Ich freue mich für mein Team, aber habe fast Mitleid mit den Silverhawks, denn sie waren genau so dreckig wie wir am Schluß und hätten sich daher den Sieg auch verdient.‘

Ein Spieler der Silverhawks nach dem Spiel zu den Gladiators, eingehend auf die Kritik an den verschiedenen Farben der Silverhawks-Hosen: ‚Jetzt haben wir alle eine Farbe!‘

Schlammcatchen für Schwergewichte
Zum Spiel selbst gibt es nur wenig zu sagen. Die Bilder sprechen Bände. Die Silverhawks gingen quasi mit dem Ankick mit 6:0 in Führung. ‚Unsere D-Liner und Linebacker haben sich nicht bewegt‘, so Kamber. ‚Ich stehe an der Sideline und denke mir ich träume. Was machen die da? Die bleiben einfach stehen. Als ich sie fragte, was mit ihnen los sei, sagten alle Spieler sie wären nicht aus dem Schlamm raus gekommen. Im Laufe des Spiels haben sich dann alle daran gewöhnt übers Feld zu stapfen. Für die Liner war das ein Wahnsinn. Gott sei Dank ist uns keiner versunken.‘

Irgendwie stapfte dann auch Gladiators-Runningback Martin Bauer mit dem Ball in die Endzone der Silverhawks, das bereits im zweiten Viertel und das war es dann schon auch mit Punkten in der regulären Spielzeit. Beide Teams versuchten zwar noch den Ball zu bewegen, ihre Bemühungen blieben aber stets in diversen Schlammlöchern zum Erliegen. Fehler hüben wie drüben – zum Abschluss der vier Vierteln fing Joe Widner eine Interception.

Statistik für Genießer
Besonders ’stolz‘ ist Kamber auf seine Stats. ‚Wir haben in dem Spiel nicht gepasst, weil es sinnlos war. Wobei Laufen hatte auch wenig Zweck. Meine Pass-Statistik bis zur Overtime kann sich sehen lassen: Drei Pässe, eine incompletion, zwei interceptions. Das ist wenigstens konsequent!‘

Wobei dann noch ein vierter und alles entscheidender Pass dazu kam. Der zum Touchdown auf David Hailiman zum 6:13 (PAT good). Die Silverhawks bekamen in der Overtime zwar noch einmal das Ballrecht, mussten allerdings dann sofort scoren und scheiterten fast logischer Weise daran. ‚Es war reiner Zufall, dass unser erster Drive da wirklich reingeht. Den Sieg nehmen wir gerne mit, ganz ernst kann man das aber nicht nehmen‘, so Kamber abschließend.

CEFL
1.QT
2. QT
3. QT
4. QT
TOTAL
SIL vs. GLA
6:0
0:6
0:0
0:0 /OT 0:7
6:13
19. April 08 | 12:00
Gunclje | Ljubljana
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