Die Play Off- und Finalspiele der Nachwuchsmeisterschaften und zwei internationale Kampfmannschaftsturniere stehen am Programm. Wobei es nur rund geht, aber nicht ganz rund läuft. Terminkollisionen zwischen Meisterschafts- und Freundschaftsspiele trüben das Auge des Berichterstatters, ein Play Off Spiel findet gar nicht statt und nicht immer wird dort gespielt, wo man es sich erwartet hätte. Das hat natürlich alles seine guten oder weniger guten Gründe.
23.10. 2005
Jugend – Halbfinalspiele
Danube Dragons vs. Papa Joe’s Tyrolean Raiders
Happyland, Klosterneuburg, 23.10.2005, Kickoff 11:00h
Referees: Windsteig / Pfennig / Praher / Tadic G. / Tadic Z.
Chrysler Vikings vs. Öko Box Graz Giants
Schmelz, Wien, 23.10.2005, Kickoff 11:00h
Referees: König / Berger / Bremser D. / Bremser K. / Zwicker
Junioren – Halbfinalspiele
Chrysler Vikings vs Papa Joe’s Tyrolean Raiders
Schmelz, Wien, 23.10.2005, Kickoff 15:00h
Referees: Savicevic / Ulicny / Riegler / König / Fritz
Danube Dragons vs. Cineplexx Blue Devils
(Spiel wird nicht ausgetragen)

Die Blue-Devils treten zum Play Off nicht an. Warum wurde hinlänglich erklärt und diskutiert. Mit dieser Absage bringen die Blue-Devils zwar eine Diskussion um den Spielmodus in Gang, aber mehr schon nicht. Dieses Spiel hätte von ihnen gespielt werden müssen. Betrachtet man, dass sie am 29. und 30.10. ein internationales Turnier mit 6 Teilnehmer ausrichten, dann darf man sich bei allem Verständnis für Reisezeiten, dem Modus (der nun eben so ist) und Bedenken von Eltern schon fragen was man eigentlich vorhat? Eine Packung Freundschaftsspiele gehen sich organisatorisch locker aus, die Meisterschaft sagt man ab? Es liegt im Übrigen nicht an deren Head Coach zu beurteilen ob sein Team zu Recht oder zu Unrecht im Halbfinale steht, sondern am zugegeben schlechten Modus, zu dem man aber selbst genickt hat. Die so zustande gekommene Paarung ist zu hinterfragen, aber erst nach der Meisterschaft zu ändern. Das Nichtantreten in einem Halbfinale ist absurd und bleibt es auch bei jeder Erklärung.
Die anderen Partien versprechen dafür Spannung pur. Die Dragons empfangen als ungeschlagenes Jugendteam die Raiders, welche denkbar knapp gegen die Vikings auf der Schmelz ihre einzige Saisonniederlage hinnehmen mussten. Hier ist alles möglich und beinahe kann man für diese Begegnung einen Spannungsgarantieschein ausstellen – Pflicht! Allerdings ist die Kickoffzeit nichts für Nachtschwärmer. Sonntag 11 Uhr, bei dem dünnen Filter Kaffee im Happyland, muss das Match auch munter machen!
Im zweiten Halbfinale treffen zum zweiten Mal in Folge die Giants auf die Vikings. Letzte Woche gewannen die Wiener in Eggenberg mit 47-62. Die Grazer verloren im Grunddurchgang auch gegen die Raiders (58-26), ihre Matches gegen die Bruins (32-12) und Black Lions (50-0) konnten sie jeweils klar gewinnen. Die Vikings verloren ihr Spiel gegen die Dragons (45-27), neben den Giants und Raiders (27-26) schlugen sie auch die Rangers (35-21). Die Vikings gehen als Favoriten in dieses Spiel, eine Überraschung aus Grazer Sicht ist im Bereich des möglichen, allerdings hat ihre Personaldecke mittlerweile Löschpapierdicke und zudem einige Löcher. Ebenfalls ein Frühaufsteher Termin für Sonntagsschläfer: 11 Uhr!
Im einzig verbliebenen Junioren Playoff am kommenden Sonntag kommt es zum nicht ganz neuen Duell Wien gegen Tirol. Die Vikings sind bislang ungeschlagen. In Innsbruck gewann man mit einem Punkt Unterschied (27-28), der Rest war fast Formsache, denn die Giants (58-0) und Blue Devils (67-7) konnten die Wiener nicht fordern, die Dragons (0-36) wollten das scheinbar nicht. Die Klosterneuburger stehen kampflos im Finale und können Sonntagnachmittag dabei zuschauen, wie ihr Finalgegner ermittelt wird.
Junioren Cup
Salzburg Bulls vs Steelers Linz
ASKÖ Gnigl, Salzburg, 23.10.2005, Kickoff 14:00h
Referees: Kuntschik / Obdrzalek / Albrecht / Balac / Lair
Für diese beide Teams geht es um nichts mehr, außer vielleicht darum sich anständig zu verabschieden. Die Bulls, nach zwei Spielabsagen in Folge, sollten wieder in der Lage sein ein Spiel durchzuführen? Die Linzer haben voriges Wochenende in den Invaders ihren Meister gefunden und können ihren record mit einem Sieg noch ausgeglichen halten (2-2). Mehr ist aber nicht mehr drinnen. Den Salzburgern ist zu wüschen, dass sie mit ihrem Nachwuchs wieder bessere Tage erleben. Neue Spieler sind dort gefragt und die Salzburger Jugend aufgerufen zum Football zu kommen, denn sonst droht auch der tollen Bulls Kampfmannschaft mittelfristig ein Abrutschen in die Bedeutungslosigkeit.
Autumn Bowl
22./23.10.2005, Invaders Stadium, St. Pölten
Vorankündigung zu diesem Turnier folgt in einem eigenen Artikel.
Zeitgleich mit den Halbfinalspielen der Jugend und Junioren, findet am kommenden Sonntag in St. Pölten ein Freundschaftsspiel im Rahmen der Autumn Bowl statt. Das verträgt sich eigentlich nicht so toll mit der WSO, welche dazu meint, daß Freundschaftsspiele jederzeit stattfinden können, "sofern nicht eine besondere Veranstaltung des AFBÖ durchgeführt wird." Wir nehmen etwas verwundert zur Kenntnis, daß die Playoffs der Jugend- und Junioren scheinbar keinerlei Veranstaltungsrelevanten Besonderheiten aufweisen. Trotzdem werden wir an diesem Sonntag von den nicht besonderen AFBÖ Veranstaltungen im Happyland und der Schmelz berichten und die Atumn Bowl einen lieben Herbst sein lassen.
Freundschaftsspiel
Amstetten Thunderbolts vs Gladiators
Umdasch Stadion, Amstetten, 22.10. 2005, Kickoff 15:00h
Referees: Koller E. / Koller F. / Steiner / Tadic Z. / Tadic G.
Freundschaftliches Retourmatch. Die Gladiators haben das erste Match verloren (3-10), zuletzt zog man sich eine empfindliche Niederlage gegen das designierte Division II Team Styrian Stallions zu. Die Thunderbolts haben in ihrer Offseason auch noch einen 46-0 Erfolg gegen die Gmunden Rams zu Buche stehen – die Oberösterreicher werden 2006 übrigens nicht in die Liga einsteigen.
29.10.2005
Minis – Finale
Chrysler Vikings vs Papa Joe’s Tyrolean Raiders (Schmelz, Wien, Kickoff 14:00h)

Schüler Finale

Chrysler Vikings vs Papa Joe’s Tyrolean Raiders (Schmelz, Wien Kickoff 16:00h)
30.10.2005
Finale Jugend + Junioren
Austragungsort und Teams noch offen
Ausführliche Vorschauen aller Partien folgen nächste Woche.
Termine der mittleren Zukunft.
Die Raiders müssen trotzt ihres besseren Rankings mit den Schülern und Minis in Wien antreten. Grund dafür ist ein Beschluss aus dem Jahr 2002, der dem Meister vom Vorjahr im Falle einer Titelverteidigung das Heimrecht zugesteht. Der Sinn dahinter war anno dazumal, dass man Teams mit einer kontinuierlichen Nachwuchsarbeit belohnen wollte. Auch dieses Relikt aus dem Jahre Schnee wird es im kommenden Jahr wohl nicht mehr geben. Aber heute gilt es noch, daher schauen die Tiroler dieses Mal durch die Finger und müssen als in beiden Klassen ungeschlagenes Team zu einem Gastgeber anreisen, der gleich drei Matches (darunter beide gegen sie) im Grunddurchgang verloren hat. Unsinniger geht es wohl kaum mehr. Die Tiroler Coaches müssen jetzt all ihre pädagogischen Fähigkeiten einsetzen um den Kids zu erklären warum sie zwar alles gewonnen, aber das Heimrecht verloren haben. Ebenso die Vikings Verantwortlichen, die den ihren das Umgekehrte vermitteln müssen. Oder ist das eh alles logisch? Sei’s drum. Die Vikings haben hier übrigens komplett auf stur geschalten und mit dem Finger auf dem Beschluß den Innsbruckern den Weg auf die Schmelz gezeigt. Recht muß Recht bleiben, auch wenn es schwachsinniges Recht ist. Recht so – Football ist immerhin keine Sympathiewettbewerb und geschenkten Finalen schaut man nicht in die Annalen.
29/30.10.2005
Bodenseecup
Ausführliche Vorschau folgt nächste Woche
Auch nicht zu verachten ist der Umstand, dass am Finalwochenende (29./30.10.2005) der Bodenseecup in Hohenems gespielt wird. Der Termin steht schon lange fest. Bereits vor der Nachwuchsmeisterschaft wußte man in Vorarlberg, dass man in keinem Finale stehen wird, denn dann würde man schwer auch noch ein zweitägiges Turnier durchführen können. Also hätte es noch weit schlimmer kommen können für die Emser, hätten sie ihr Halbfinale gegen die Dragons nicht nur gespielt, sondern wider Erwarten gewonnen. Dann müssten sie nämlich ein Finale oder eben den Bodenseecup auslassen. Wie auch immer, gelten konsequenter Weise nach den Halbfinalspielen auch die Finalspiele als keine besonderen AFBÖ Veranstaltungen, daher dürfen die Emser an dem Wochenende machen was ihnen gefällt. Also machen sie ihr eigenes Turnier. Wir wenden uns erneut dem Unbesonderen zu und werden überraschender Weise von den Finalspielen des Nachwuchses berichten. Die Schlacht, wem jetzt in Sachen Football der Bodensee gehört, müssen Österreicher, Schweizer und Deutsche von uns unbeobachtet austragen.
1.11.2005
Junioren Cup Finale
Baden Bruins vs St. Pölten Invaders (BAC Platz, Baden)
Ausführliche Vorschau folgt nächste Woche
Ebenfalls bemerkenswert die Vergabe des Finales beim Junioren Cup. Der Modus ist nicht schlecht, aber leider nicht allen bekannt. Dafür hätte man sich nämlich bewerben müssen. Ausschreibung an die Vereine gab es zwar keine, aber auf Verdacht angerufen hat Armin Schneider und gefragt ob er das Finale austragen darf. Siehe da: er darf, denn die Invaders hätten sich überhaupt nicht gemeldet. Die hätten nämlich nicht nur nichts gewusst von einer Bewerbung, sondern mit ihrem 4-0 record davon ausgegangen sowieso das Heimrecht zu haben. Man sollte also weniger denken im Football, dafür mehr telefonieren.
Bitte fragen sie sich nicht was und wann in welcher Klasse warum gilt. In einem Fall sind es Beschlüsse aus der Nachkriegszeit, in einem anderen soll man sich bewerben, im nächsten zählen die Rankings vom Vorjahr – es scheint so, als entscheiden gallische Seher bei rituellen Kaninchenschlachtungen in Vollmondnächten über den Ort der Austragung. Es ist so, nehmen sie es einfach zur Kenntnis. Wir tun es schließlich auch und haben bisweilen durchaus das Gefühl, daß hier alles auch ein wenig gefühlsmäßig zugeht. Unser Gefühl dabei ist, daß dieses Finale trotzdem besser in St. Pölten stattgefunden hätte, denn diese haben neben dem sportlichen Erfolg, auch die Kompetenz Veranstaltungen sehr gut zu organisieren. Das wollen wir den Badenern nicht gänzlich absprechen, allerdings liegen zwischen den Gamedays der beiden Teams schon Welten. Wenn man uns dann mitteilt es würde nicht um einen Event Manager gehen (sondern um was geht es dann bei der Organisation einer Veranstaltung?) und es am BAC Platz eh Toiletten gäbe, dann wirkt das natürlich extrem entspannend. Gibt’s a Klo sind alle froh. Ich schwöre, dass ich nicht lüge! So wahr, wie jedes Wort im Buch des Dr. Herdey. Das wird sicher eine lange Sitzung am 1. November. Der Locus-Test ist bereits beschlossen.
Das Verständnis beim Verband, dass es sich bei American Football Matches auch um eine Veranstaltung handelt ist bei den einen leider enden wollend, bei anderen überlebensgroß ausgeprägt. Vergleiche zwischen Spieltagen der Kampfmannschaft der Vikings und Restösterreich sollte ihnen die Entscheidung leicht machen, welcher Geist hier mehr bewegt. Wobei man (wie übrigens beim österreichischen Baseball fast üblich) Publikum durchaus auch als Störfaktor wahrnehmen kann. Dann gilt das nicht – das mit der leichten Entscheidung.. Eine Erkenntnis die nicht jedem dort leicht fällt, war es denn bisher so, dass man Jugendlichen das Football Spielen ermöglicht, was natürlich das primäre Ziel sein muss, aber damit ist die Sache dann aber meistens fertig. Dass man mit der Vergabe gleichzeitig darauf verzichtet das Finale in einem lokalen TV Sender zu bringen, schlägt in dieselbe Kerbe. Vermutlich ist man sich dessen gar nicht bewusst, und falls doch: sind wir ja jahrelang auch ohne TV ausgekommen, nicht wahr?
Das Finale ist den Bruins und vor allem ihren Head Coach an sich aber schon zu gönnen, da er heuer nicht nur als Chef des Badener gute Figur gemacht hat, sondern die Bruins letztes Jahr das Finale verpasst haben wegen eben dem selben Gruppenmodus, der jetzt die Black Lions rauswirft. Außerdem ist es das erste Endspiel, welches die Kurstädter austragen dürfen, zudem hat Schneider, gemeinsam mit Mario Göpfert das Projekt Gerasdorf ins Leben gerufen und ist auch beteiligt bei der Kooperation mit dem Heeressportverband. Einfach ein Mann und ein Team denen das auch zusteht und der den Skeptikern von Football-Austria.com ein super Finale versprochen hat. Glauben wir dem Hr. Schneider das ganz einfach, denn ihm ist zu glauben.
Dem Verband wird es – so viel kann man heute schon sagen – nicht leicht fallen die diesjährige Nachwuchsmeisterschaft als organisatorischen Erfolg zu feiern. Zu viele Dinge sind im Laufe der kurzen Saison passiert, welche unerklärbar und meistens schlecht für den Sport waren. Man spielt – viele Teams spielen sogar sehr gut und das ist äußerst positiv. Daneben rennt einiges schief. Manchmal wirkt es aber als habe man sich in seiner Entwicklung selbst überholt (eventuell sogar überrundet) und steht jetzt als Amateurbetrieb vor einem semiprofessionellen Hutschpferd, dessen Sattelhöhe Jahr für Jahr ansteigt und für einen Teil der Teams und auch des Verbandes immer schwerer zu erklimmen ist – bis hin zur völligen Unerreichbarkeit für Einzelne. Wo ein Wille ist, ist allerdings aber auch stets ein Steigbügel.

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