Dienstag Vormittag machten wir den AFBÖ bereits darauf aufmerksam, dass ihre Tabelle bei den Schülern auf der Webseite nicht den Tatsachen und der WSO (Wettspielordnung) entsprechen kann. Da mehrere Teams den gleichen record haben, wolle man dort aber die letzten Spiele abwarten um dann eine entgültige Abschlusstabelle nach dem letzten Grunddurchgangsspielen zu haben.
Zu jener Zeit gab es auf der Webseite der Schiedsrichter noch keine aktuellen Tabellen, mittlerweile sind diese dort aber einzusehen. Die Referees kamen zum gleichen Ergebnis wie Football-Austria.com, welches die Schüler der Danube Dragons auf Platz fünf der Tabelle sieht.
Am frühen Morgen des Dienstages schon veröffentlichten die Danube Dragons eine Presseaussendung in der sie ebenfalls behaupten, dass ihre Schüler am dritten Tabellenrang stünden. Auf der Webseite haben die Drachen, nachdem wir sie darüber informiert haben, dass das nicht stimmen kann, die Aussendungen mit einer Quellenangabe (AFBÖ) versehen. Die Klosterneuburger sind hier den falschen Tabellen der Webseite auf den Leim gegangen und bestimmt nicht die einzigen bisher gewesen. Warum der Verband falsche Tabellen publiziert, ist unbekannt. Man bräuchte eigentlich nur die Tabellen der Referee-Seite kopieren – diese stimmen fast immer.
Mit dem Taschenrechner in der Hand und dem Mut zur Interpretation
Schon während der heurigen Kampfmannschafts-Situation kam es heuer zu recht witzigen Gesprächen via Handy zwischen uns und dem Commissioner. Die Tabelle kann nicht stimmen. Okay, gehen wir es durch. Jeder packt den Taschenrechner aus, öffnet die Wettspielordnung und legt los. Nach ein wenig Mathematik für Anfänger und der WSO als Wegweiser am Bildschirm, kamen wir dann auf eine Tabelle die, so hoffen wir alle mal, am Ende auch richtig war. Alleine daran erkennt man, welchen unglaublichen Einfluss der Paragraph 11 und seine Ziffern auf die Tabellenordnung hat.
Die Fehlerquellen
Der Verband führt generell seine Tabellen nicht nach seiner eigenen Wettspielordnung und missachtet dabei zwei Ziffern eines Paragraphen.
Faktum ist, dass kein Wettspiel in der Serie mit mehr als 35 Punkten Unterschied in die Wertung genommen wird (§ 11 Ziffer 10 der Wettspielordnung). Genau das passiert aber bei den Tabellen des Verbandes. Wobei das im konkreten Fall nicht das Kernproblem darstellt, sondern die Ziffer 9 des elften Paragraphen der WSO, in dem es da heißt:
Haben zwei oder mehrere Vereine bei Pflichtspielen im Grunddurchgang Gleichheit im Spielverhältnis erreicht, so entscheiden die Ergebnisse der Wettspiele zwischen diesen Vereinen. Ist so auch Gleichheit gegeben oder haben die Vereine in dieser Spielserie nicht gegeneinander gespielt oder ist diese Wertung auf Grund des Spielsystems der Spielserie (z.B. Round Robin), so wird als nächstes die Differenz der erzielten zu den erhaltenen Punkten gegeneinander und bei weiterer Gleichheit die Differenz der erzielten zu den erhaltenen Punkten im gesamten Bewerb, gewertet. Ist nach dieser Vorgangsweise noch immer eine Gleichheit gegeben, ist ein Entscheidungsspiel für diese Vereine anzusetzen.
Nun haben wir bei den Schülern zwar den Fall, dass die Dragons die Steelesharks besiegt haben, demnach vor den Trauner liegen müssten, käme die direkte Begegnung zur Bewertung. Kommt sie aber in dem Falle nicht, denn es gibt da auch noch die Blue Devils mit dem selben (2:1) record, gegen jene die Dragons nicht gespielt haben. Hier kommt also ‚die Differenz der erzielten zu den erhaltenen Punkten im gesamten Bewerb‘ zur Geltung. Die Devils haben das bessere Punkteverhältnis, daher haben sie auch vor den Dragons zu liegen. Nachdem die Dragons kein Tabellennachbar der Steelsharks sind, die Oberösterreicher aber wohl die Blue Devils geschlagen haben und auch noch das bessere Punkteverhältnis aufweisen, sind die Trauner auf Platz drei, die Emser auf Platz vier und die Klosterneuburger auf Platz fünf zu stellen.
Die Ausgangssituation vor dem letzten Spielwochenende
Diese ist ebenso nicht ganz einfach, wie die Vergegenwärtigungsproblematik der WSO in Hinblick auf eine bestimmte Tabellenkonstellation.
Die Matchups: Dragons vs. Vikings, Devils vs. Raiders und Steelsharks vs. Rangers. Verlieren die Dragons ihr Spiel gegen die Vikings, dann müssen sie darauf hoffen, dass die Raiders die Devils um sechs Punkte höher schlagen als sie ihr Spiel verlieren. Denn: so lange sie nicht an den Devils vorbeikommen, so lange kommen sie vor kein weiteres Team in der Tabelle mehr. Gewinnen die Dragons ihr Spiel gegen die Vikings, dann müssen auch die Devils die Raiders schlagen und zwar mit nicht niedriger als sechs Punkte, berechnet vom Spielstand (sprich dem Sieg Dragons) im Happyland, um eben vor den Dragons zu bleiben.
Or at least that’s what we think…
P.S. Eine Bitte an die Vereine:
Es schadet nicht die Wettspielordnung zu lesen und gleichzeitig dabei zu versuchen sie zu verstehen. In letzter Zeit wurde uns mit Entsetzten klar, dass einige Klubs (wir nennen keinen Namen) wenig bis sogar nicht die geringste Ahnung haben was dort geschrieben steht. Dabei ist es die Grundlage des Spielbetriebs. Das betrifft nicht nur die Wertung von Wettspielen, sondern auch Übergangsfristen, Entschädigung bei Nichtaustragung und sehr häufig und gerne Zusatzregeln, wie jene für Klasse A-Spieler. Da erwischt es dann auch schon mal einen großen Klub, wenn er das falsch interpretiert. Johannes Widner ist kein Klasse A-Spieler. Wetten werden angenommen.