New York/Washington D.C (pte) – Politik und politische Unzufriedenheit werden in den Werbespots des Super Bowls 2018 keine Rolle mehr spielen, prognostizieren Branchenkenner. So sollten Werber dringlichst vermeiden, dass sich Zuschauer in den Pausen gezwungen fühlen, Partei zu ergreifen. Im Vorjahr hatten sehr politische Spots für Unruhe gesorgt. „Ich denke, die Leute suchen heutzutage eher nach einem Lächeln“, unterstreicht Marketing-Chef Greg Lyons von der PepsiCo’s North America Beverages Division.
Große Debatten vermeiden
Werbespots, die beim Super Bowl 2017 Themen wie Gleichheit oder Politik aufgemacht haben, lösten laut dem Markforscher Amobee erheblich mehr Diskussionen im Social Web aus als andere. „Amerikas wachsende Polarisierung bedeutet auch, dass bestimmte Themen – Immigration, sexuelle Belästigung, Präsident Trump – Empörung auslösen werden. Vermarkter könnten diese politische Realität leicht ausnutzen, um ihre Anzeigen provokativ zu machen und um sie herum für Aufruhr zu sorgen. Gleichzeitig ist es schwierig, auf diese heiklen Themen einzugehen, ohne Partei zu ergreifen und einen großen Teil der Verbraucherbevölkerung zu entfremden“, erklärt Paul Pavlou von der Fox’s School of Business
Den Branchenexperten zufolge wolle man Fehler, die im Vorjahr gemacht wurde, vermeiden. So fühlten sich 2017 Zuschauer dazu gezwungen, während der sehr politischen Spots, Partei für eine Seite zu ergreifen. „Es ist ein gefährliches Territorium. Bewährte Super-Bowl-Techniken wie Tiere und Prominente zu integrieren, sind jetzt sichere Wege, um Erfolg zu haben. Vor allem, wenn der Super Bowl bereits durch die andauernde Debatte über NFL-Spieler, die während der Nationalhymne protestieren, politisiert wird“, erläutert Charles Taylor von der Villanova School of Business.
Ablenkung von der Realität
Researcher Amobee zufolge spielen Getränke beim Super Bowl 2018 eine große Rolle. Marken wie Pepsi und Budweiser hätten fast die Hälfte des Content-Engagements von Super Bowl generiert. In diesem Jahr sollen während der Übertragung auf NBC zudem vor allem lange Spots mit ausgefeilten Storys zu sehen sein (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20180112013 ). Die Automobilmarke Lexus etwa will einen Werbespot mit Charakteren aus Marvels neuem Film „Black Panther“ ausstrahlen. Der Hersteller Coca-Cola indes plant in der Pause des Super Bowls nach 21 Jahren zum ersten Mal, für sein Diät-Getränk zu werben. Und die Süßwaren-Marke M&Ms hat den Schauspieler Danny DeVito für ihre Sache engagiert.