Offen redet man darüber nicht, die Funktionäre beider Vereine halten sich bedeckt, doch sie wollen das Thema einer oder besser mehrerer gemeinsamer Mannschaft bereits bei der Ligasitzung am 24. November zur Sprache bringen.

Die Kärntner gaben in den vergangenen zwei Saisonen mit Hannes Kamber, Gerd Ladinig, Manuel Houtz, Michael Adianow und Stefan Wiltsche fünf ihrer Kampfmannschafts-Spieler an Rudersdorf ab. Nun scheint man sich im Süden zu fragen, ob die Pack eine Einbahn von Kärnten ins Burgenland sein muss, oder ob man dieser Strecke im gemeinsamen Interesse Gegenverkehr zumuten kann.

Beide Vereine haben eine bekannt dünne Personaldecke und das nicht nur bei ihren Kampfmannschaften. Während Die Black Lions 2008 in der AFL und im EFAF-Cup antreten werden, ist der Status der Gladiators noch ein wenig unklar. Sie haben erneut für die CEFL genannt, müssen in Österreich, so sieht es zumindest der Ligaplan vor, in die dritte Liga absteigen.

WSO vs. Abgabenordnung
Die Begründung hierfür – nicht erbrachte Nachwuchsarbeit – ist laut Wettspielordnung schlüssig, die eine Spielerlaubnis mit dem Erbringen der Nachwuchsarbeit (für Division I: Antreten in der Juniorenklasse) verknüpft. In dem Fall würde das allerdings auch für die Black Lions, Graz Giants, Blue Devils und Salzburg Bulls zutreffen, die laut AFBÖ ihre Nachwuchsarbeit nicht erbracht haben.

So befinden sich in dem Ligaplan laut Ranking die Gladiators zwar noch in der Division I, nach WSO & Qualifikation folgerichtig aber in der Division II. Allerdings folgt der Plan dieser Logik in den anderen vier Fällen nicht mehr, sondern sieht die restlichen Vereine, welche die Nachwuchsarbeit nicht erbracht haben, wieder nach WSO & Qualifikation (!), noch in der selben Liga. Das ist vom Papier (der WSO) her dann natürlich falsch, denn müsste diese ja in allen fünf Fällen greifen und nicht bloß bei einem Verein zur Anwendung kommen.

Die Abgabenordnung widerspricht hier der WSO, die ‚im 3. Jahr ohne erbrachte Nachwuchsarbeit‘ einen ‚Abstieg in die nächst -untere Liga in der darauf folgenden Saison‘ vorsieht. Im ersten Jahr gibt es eine Verwarnung, im zweiten setzt es eine Geldstrafe von € 2000,-. Nun kann man es drehen und wenden wie man will, die Burgenländer befinden sich, je nach Ansichtssache, im ersten Verwarnjahr oder im zweiten Strafjahr (zählt man 2006 hinzu), ganz sicher aber nicht im dritten Abstiegsjahr. Bis drei wird man in Rudersdorf wohl zählen können, daher wird das inhaltlich falsche ‚WSO-Argument‘ nicht zur Anwendung kommen können.

Für AFBÖ-Vizepräsident Gerwin Wichmann, von dem auch die Ligaplanung stammt, ist das Regelwerk im Fall der Gladiators daher auch ohne Relevanz. Dem Verein ist die Nachwuchsarbeit 2006 gestundet worden, womit sie formal nie eine Berechtigung hatten in der Division I zu spielen. Das sei ein Entgegenkommen des Verbandes gewesen. Dem Versprechen Nachwuchsarbeit zu leisten sind sie nicht nachgekommen, daher müssen sie jetzt wieder absteigen.

Vorstand darf bestimmen
Der AFBÖ-Vorstand kann in dem Fall auf sein Recht zurückgreifen, selbst die Ligaeinteilung vorzunehmen. Ohne Debatte oder Rückfrage bei den betroffenen Vereinen. Tut er das, was ein Novum wäre, dann ist klar was man damit will und hätte eigentlich weder diesen einen Punkt der WSO (Spielerlaubnis) noch den anderen in der Abgabenordnung (Strafen für nicht erbrachte Nachwuchsarbeit) erst bemühen müssen. Man will dann Mannschaften für eine dritte von vier Klassen rekrutieren, denn drei der vier Teams der ’neuen‘ Division II wollen in dieser nicht freiwillig spielen. Stallions, Titans und Gladiators. Ob man diese zu ihrem ‚Glück‘ am 24igsten tatsächlich zwingen wird? Kaum vorstellbar, wenn man den Verbandspräsidenten kennt, der eher für den Konsens steht und nicht fürs ‚Darüberfahren‘.

In diesem Licht betrachtet wäre eine Spielgemeinschaft Kärnten-Burgenland, die prinzipiell statthaft ist, allerdings Regeln unterliegt und pro Spielzeit einer Genehmigung der Generalversammlung (das sind die Stimmen aller Vereine) bedarf, ein weiteres Argument für die Burgenländer und auch für den Verband, diese in der Division I verweilen zu lassen.

Welche konkreten Pläne die beiden Vereine mit einer Spielgemeinschaft verfolgen ist noch offen, es liegt allerdings auf der Hand, dass sie damit beide Kader auf Vordermann bringen wollen.

CEFL expandiert
Die Central European Football League (ehemals SELAF) wird 2008 voraussichtlich um zweit weitere Länder wachsen. Zu Serbien, Ungarn, Österreich und Slowenien, soll ein Verein aus der Slowakei und einer aus Kroatien hinzustoßen. Auch diese Expansion hat womöglich Auswirkungen auf den Ligaplan des AFBÖ, der in der Division III das Team der Zagreb Thunder anführt. Die Kroaten haben vorige Woche bereits für die CEFL genannt und es ist daher eher unwahrscheinlich, dass sie neben der CEFL und Crowbowl auch noch in Österreich an den Start gehen werden. Fix weg sind bereits die Budapest Wolves, welche ’nur‘ mehr MAFL (ungarische Liga) und CEFL spielen werden. Sie befinden auch nicht mehr im aktuellen Ligaplan.

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