Vorigen Sonntag hätten die Junioren der Salzburg Bulls die St. Pölten Invaders zu Hause am ASKÖ Gnigl Platz empfangen sollen. Mit Betonung auf hätten, denn das Wetter machte dem Spiel einen Strich durch die Rechnung und die Partie musste wegen Unbespielbarkeit des Platzes zuerst verschoben und nun Mangels eines Ersatztermins mit 0-35 strafverifiziert werden. Damit stehen die Invaders mit zwei Siegen in zwei Spielen als einziges Team neben den Bruins im Junioren Cup noch ohne Niederlage da. Die Wahrscheinlichkeit, daß sie am kommenden Sonntag gegen die Bulls zu Hause auf 3-0 stellen werden, ist noch dazu relativ hoch. Interviews mit Alexander Narobe (BUL) und Harry Schmidt (INV).
Sollten die Niederösterreicher am Sonntag zu Hause die Bulls schlagen, stehen sie mit anderthalb Beinen bereits im Endspiel des Junioren Cups, denn mit dem 35:0 hat man am grünen Tisch nicht nur einen Sieg eingefahren, sondern auch ein mächtiges Punkteverhältnis dazu gewonnen. Die Steelers würden in diesem Fall nämlich neben einen Sieg gegen die Bulls auch noch einen (vermutlich deutlichen) Heimsieg gegen die Invaders benötigen um das Finale zu erreichen. Angesichts der massiven Invaders Defense ein schwieriges Unterfangen.

Die Spielabsage kam zwar wenig überraschend (Dauerregen), die Strafverifizierung aber wohl, denn hätte sich der 26.10. (ein Mittwoch und Feiertag) als möglicher Ersatztermin angeboten. Dazu Salzburg Bulls Headcoach Alexander Narobe: "Wir haben dieses Jahr alle Spiele bei Regen am ASKÖ Platz durchgedrückt. Danach sah das Spielfeld jedes Mal aus wie ein brauner Sumpf und wir mußten uns dafür auch rechtfertigen. Das kann und will ich nicht mehr tun. Wenn es in Strömen schüttet, wie vergangenen Sonntag, ist der Platz nicht bespielbar.
Die Situation ist heuer bei uns generell nicht rosig. Wir sind im Umbruch, haben eine dünne Personaldecke und es wird einige Zeit dauern bis man mit den Bulls auch im Nachwuchs wieder rechnen kann. Es fehlt uns im Moment an 16-19 jährigen Spielern. Diesen kleinen Kader auch noch ein Match unter der Woche zuzumuten ist fast unmöglich. Außerdem ist der Termin drei Tage vorm Finale. Man stelle sich vor die Invaders erreichen dieses und wir drücken ihnen 72 Stunden vorm Endspiel noch ein Match rein. Das wäre also möglicherweise auch dem Gegner gegenüber unsportlich, denn wir spielen heuer nicht um den Titel mit wie es aussieht, sondern befinden uns mitten im Neuaufbau. Am kommenden Sonntag fahren wir nach St. Pölten und werden natürlich alles versuchen um dort eine gute Figur zu machen."
Im Gegenzug wird Invaders Headcoach Harry Schmidt alles unternehmen um einen möglichst hohen Sieg gegen die Salzburger einzufahren. "Wir hätten ehrlich gesagt lieber gespielt, auch wenn das Ergebnis am Papier jetzt ein gutes für uns ist. Am Sonntag werden wir nun alles aus uns rauszuholen, um uns mit einen möglichst hohen Sieg eine gute Ausgangslage für das letzte Match gegen die Steelers zu erarbeiten. Das Match wird bei jedem Wetter stattfinden. Gleichzeitig werden wir Video Scouts beim Match der Bruins gegen die Rangers vor Ort haben."
Da das Filmen keine Leidenschaft der Niederösterreicher ist, sondern einen klaren Zweck verfolgt, rechnen die Invaders also selbst bereits mit dem Finale, denn beide Teams würde man im besten Fall erst dort wieder sehen.
Mit der Kamera war letzthin auch der lokale TV Sender P3 TV beim Heimsieg der Invaders über die Steelers am Glanzstoffplatz dabei. Dieser wird beim Bulls Match fehlen. "Beim Finale sind sie aber wieder dabei." verrät Schmidt und verrät sich dabei auch selbst, denn noch ist der Stier nicht gewaschen und der Stahl nicht gebogen.
Am kommenden Sonntag sind auch die Fans der Vikings, Knights und Dragons – generell alle Footballfans der Gegend aufgerufen nach Baden oder St. Pölten zu kommen, denn das alleinige Reden darüber wie spannend der Junioren Cup nicht sei und wie toll und großartig Football in Österreich schon wäre, reicht leider nicht aus um der Wahrheit (leere Tribünen) zu entkommen, wie man heuer anhand der "Zuschauermassen" in der Division I schon beobachten konnte. Das Forengeschrei (spannender wie die AFL!) steht nämlich im krassen Widerspruch zur Wirklichkeit. Wollen wir das ändern oder weiter darüber philosophieren? Denn viele sind wir ja, wenn wir richtig gezählt haben. Vorm PC jedenfalls. Raus ins Freie!
Junioren Cup
St. Pölten Invaders vs Salzburg Bulls
Glanzstoffplatz, St. Pölten, 9.10.2005, Kickoff 14:00h
Referees: Zwicker / Dungler / Kreimel / Berger / Müllner
Baden Bruins vs AFC Rangers
Papsi Field, Baden, 9.10.2005, Kickoff 15:00h
Referees: Edelmüller / König / Windsteig / Tod / Praher

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