Wien war für Serbien keine Reise wert. Österreichs Junioren schlugen ihre Altersgenossen vom Balkan klar mit 57:0.
»Spielstatistiken«

Im Anschluss vergnügten sich die Raiffeisen Vikings mit den an sich als starken Preseason Gegner aus Belgrad und besiegten die Vukovi klar mit 66:14.
»Spielstatistiken«.

Die Raiffeisen Vikings, die morgen (Montag) eine Transferbombe platzen wollen, den Mann heute aber schon auf ihren Gameday Roster gegen die Vukovi schrieben (siehe: Vikings verpflichten Ex-Eagles Runningback), traten ohne ihre Legionäre an. Chauncey Calhouhn, Chris James und Brandon Collier wurden auch gar nicht gebraucht, als die Vikings beim Versuch ihre Depth Chart bei diesem Vorbereitungsspiel zu definieren, die Vukovi überfuhren.

Die Serben – ein Schatten ihrer selbst – hatten mit der Mannschaft des Jahres 2010, welche den Danube Dragons noch Paroli bieten konnten, nur mehr wenig gemein. Ihre halbe Line wechselte in die GFL, der neue Head Coach traf erst vor kurzem ein, trainiert konnte in Belgrad auf Grund der Witterungslage bislang aber so oder so nur sporadisch werden. Nach der Vorverlegung des Spiels um eine Woche dachten die Vukovi auch kurz an eine Absage, wollten die Gelegenheit die Vikings zu spielen dann aber doch nicht so einfach sausen lassen. Zu frisch und zu schön noch die Erinnerung an das 27:30 vor einem Jahr in Korneuburg. Dazu noch die zwar geplante, aber dann umso schmerzlichere Abreise von Coach Reuben Droughns, der kurz vor dem Spiel wegen eines Versicherungstermins (noch aus NFL-Zeiten) in die USA reisen musste.

Serbisches Chaos

So versank das im Vorjahr noch so starke Team im Chaos, der neue Center brachte nicht mal die Hälfte seiner Shotgun Snaps an den glücklosen Neo Quarterback Melvin Miroth (Chattanooga College, NCAA Div I), der zweite US-Amerikaner, Brandon McDowell, der Miroth nach einer Verletzung zwischendurch auch ersetzten musste, bleib so farblos wie die gesamte Mannschaft. 149 Offense Yards und 15 first downs waren neben 14 Punkten alles was die Vukovi mit nach Belgrad nehmen konnten. Und selbst über diese beiden kassierten Scores (Brandon McDowell und Bosnjak Bratislav jeweils nach einem Pass von Miroth) ärgerten den neuen Defense Coach Santos Carillo (Wir hätten besser spielen können“). Neben den Snaps vulgo Fumbles (es waren 15 an der Zahl, dazu noch gut noch mal so viele Snaps an das Bein des QBs, die er artistisch noch in die Hände bekam), machten sich die Gäste das Leben auch noch mit einem dutzend Penalties schwer.

Auf der anderen Seite stand eine bekannt starke Wikinger Defense, der man das Fehlen von Legionären keine Sekunde lang anmerkte. Aber auch die Offensive, frisch aufgesetzt von Neuzugang Jordy Neuman, präsentierte sich in früher Spiellaune. 471 offensive Yards sprechen eine klare Sprache. 264 davon besorgte alleine Quarterback Christoph Gross, der vier seiner zwölf kompletten Pässe zu Touchdowns auf drei verschiedene Receiver warf. Stefan Holzinger, Timothee Bach und Valentin Schulz (2) hießen die dankbaren Abnehmer.

High Scoring Garbage Time

Bitter wurde es für die Gäste vor allem gegen Ende des Spiels, als die Vikings schon tief in die Backup-Kiste griffen. So trug sich neben Thomas El-Badramani (2 TDs) auch noch ein gewisser Mathias Fink in die Scorer Liste ein, die beiden den Starting Runningback Kenneth Chinaemelu ablösten. Die Österreichische Nummer 1 im Laufspiel der Vikings, Florian Hiess, die war verletzungsbedingt gar nicht dabei. Dafür gaben mit Johannes Neusser (Safety) und Markus Zehnal (O-Line) zwei Langzeitverletzte ihre Comebacks.

Fazit

In der AFL werden die Vikings auf ganz andere Gegner treffen, der Kantersieg tut der zuletzt doch geplagten violetten Seele sicher gut. In die Kerbe schlug auch Head Coach Chris Calaycay, der sich über den Sieg zwar freute, ihm aber Bedeutsamkeit im AFL-Vergleich gleichermaßen absprach. Stark das Zuschauerinteresse. Bei Temperaturen um die Gefrierpunkt fanden rund 800 Fans sich zum Football-Marathon in Simmering ein.

Pre Season
Raiffeisen Vikings vs. Belgrade Vukovi 66:14
(21:0/10:0/21:7/14:7)
6. März 11 | 15:00; Ravelinstraße · Wien

Vier Stunden zuvor erlitt das serbische Juniorennationalteam ein vergleichbares Fiasko. Die Serben wollen zur kommenden EM (über Frankreich), die Österreicher auch (über Russland). Nach dem 57:0 stehen die Chancen nach Sevilla zu fahren für Serbien denkbar schlecht, die Österreicher nutzten auch hier den Vergleich zur internen Leistungsschau.
Schlugen zunächst die Rot-Weiß-Roten Special Teams zu (Punt Return Touchdown von Laurinho Walch (VIK) und ein Team Safety beim Puntversuch Serbiens), kam ab dem zweiten Viertel die Offense immer stärker ins Spiel. Peter Stark (GIA), Johannes Streihammer und Florian Bundschuh (beide VIK), letzter nach Pass des Starting Quarterbacks Philipp Brugger (9/20 108 passing yds 1 TD, 1 INT), stellten den Halbzeitstand von 31:0 her. Danach war auch der Wikinger Waleri Teplyi (7/11 141 passing yds, 2TDs) auf der Spielmacherposition zu sehen.
Nach Wiederbeginn schrieb mit der Defense auch die dritte Unit nach einem Interception Return Touchdown von Alexander Achammer (RAI) an, die den zwar frech, aber auch unkontrolliert spielenden Serben ihre Grenzen immer öfter aufzeigten. Im letzten Viertel setzten Philipp Kern (VIK), Dominik Szecsi (GIA) und Waleri Teplyi (VIK) noch in Summe drei Touchdowns drauf.

Kicker gesucht!

Einziger, dafür gleichzeitig auch veritabler Schwachpunkt der Österreicher, das war das Kicking Game. Die zwei Fieldgoal Versuche von Daniel Bernklau (VIK) aus 35 bzw. 37 yards gingen weit daneben, auch drei Extrapunkte wurden auf diese Weise versemmelt, zwei von Bernklau, einer von Dominik Bubik (VIK). Ein Kicker muss für Österreichs Junioren offenbar noch gefunden werden. Ansonsten kann Russland kommen.

Junioren EM Vorbereitung
Österreich vs. Serbien 57:0

(9:0/22:0/7:0/19:0)
6. März 11 | 11:00; Ravelinstraße · Wien

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