Die Hohenemser seien bei ihrem Match gegen die Thunderbolts mit vier Paßport Schweizern – in Wahrheit US-Amerikanern aufgelaufen und hätten sich zusätzlich mit Spielern bestückt die seiner Ansicht nach in die AFL und nicht in die Division II gehören.
Die Sauberkeit des „Betrugs“ läge darin, dass es rechtlich zwar in Ordnung sei wie Christoph Piringer mit Dual-Passport Spielern damit auch die dritte Liga verfälscht“, aber sportlich sei es wertlos für Amstetten gegen ein mit US-Imports aufgemotztes quasi AFL Team antreten zu müssen. „Kein Wunder dass diese Leute uns vom Platz fegen“, so Reitbauer im Gespräch mit Football-Austria.com. „Bernhard Kamber zum Beispiel ist Manager der Devils, spielt in deren ersten Team in der AFL und dann ist er Quarterback in der dritten Liga auch noch? Wie soll das funktionieren wenn wir gegen Nationalteamspieler und AFL Halbprofis antreten sollen?“
Reitbauer hat den AFBÖ Commissioner darüber „informiert“ und fordert die Abschaffung der nun auch seiner Meinung nach die Division 2 verfälschenden Dual Pa22port Regelung, wie auch ein Reglement welches vorsieht, da22 Spieler der AFL in einer Saison nicht auch gleichzeitig in der Division 2 spielen können. Ein offizieller Protest liegt laut AFBÖ Präsident Michael Eschlböck aber nicht vor. „Sollte es einen geben, werden wir ihn als Verband behandeln.“, so Eschlböck.
Im Übrigen findet Reitbauer es beschämend, dass sich die Anwendung der Mercy Rule zwar im Runterlaufen der Zeit bis nach Hohenems durchgesprochen hat, aber man trotzdem gegen ein hoffnungslos unterlegenes Team auf vollen Touren weiterspielt bis man sie 76:6 demoliert hat. Scheinbar sei man darauf auch noch stolz.
Devils Präsident Christoph Piringer sieht das naturgemäß anders:„Das stimmt alles nicht was Herr Reitbauer hier sagt. Wir hatten einen Schweizer Spieler bei diesem Match im Einsatz und um diesen seine amerikanischen Wurzeln nachzuweisen muß man fast Ahnenforscher sein. Sollte Reitbauer uns Betrug vorwerfen werden wir klagen. Die Mercy Rule kennen und wenden wir auch an. Das heißt: bei 35 Punkten Vorsprung läuft die Uhr runter und die Backups kommen rein. Mehr können wir für die Thunderbolts nicht tun. Wenn unsere Backups zeigen wollen was sie drauf haben und die Niederösterreicher sich nicht durchsetzen können, dann haben sie ein sportliches und nicht wir ein moralisches Problem.“
Beim Match der Falcons gegen die Vikings am vergangenen Wochenende kam es ebenfalls zu Irritationen betreffend US-Legionäre. Grund dafür war ein vierter Amerikaner am sogenannten „Mittwoch- Roster“ der Vikings, also jener Liste mit spielfähigen Leuten die vorab dem Gegner und dem Verband übergeben werden muss.
„Unser Irrtum“, so Präsident Manfred Mocher gegenüber Football-Austria.com. „Wir wussten nicht, dass dieses Roster nicht bindend ist. Die Vikings haben dann einfach den vierten Mann kurzfristig runtergenommen, was laut AFBÖ so auch in Ordnung ist. Welchen Sinn dieses Roster dann aber hat, entzieht sich meiner Kenntnis.“
Mocher blickt trotzt der Heimniederlage gegen die Vikings optimistisch in die Zukunft. „Wir haben mit Sportstadtrat Wolfgang Knes eine tolle Geschichte in Wolfsberg durchgezogen und werden eventuell noch einmal heuer dort spielen. Unser Ziel ist es aber Football nach Kärnten zu bringen. So wird die nächste Begegnung im Klagenfurter Fußballstadion stattfinden. Sportlich beginnt für uns die Saison eigentlich erst nach dem Raiders Match. Gegen den Meister haben wir wieder nur eine Außenseiterchance, welche wir natürlich nutzen wollen. Die Giants, Devils und Dragons sehen wir aber als absolut schlagbare Gegner an.“

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