Die Helvetic Mercenaries scheint ein ähnliches Schicksal wie ihre Vorgänger-Franchise Helvetic Guards zu ereilen. Mitten in der Saison entlassen sie ihren Head Coach Marcus Herford mit sofortigere Wirkung. Kurz danach verkündet die Liga, dass das Franchise am Wochenende nicht spielfähig ist. Es gäbe zu viele Verletzte. Ein Ersatztermin werde gesucht.
Too many injuries: Mercenaries against Nordic Storm postponed.
There will be a change in the schedule for Game Day 7 in the European League of Football (ELF). The Helvetic Mercenaries are unable to play this weekend due to numerous injuries, which is why the ELF game against… pic.twitter.com/XeF7DysS7P
— European League of Football (@ELF_Official) June 27, 2025
Kleiner Kader vom Start weg
Das kann allerdings nicht die ganze Wahrheit sein, schöpfte das Team bereits beim Saisonstart bei weitem nicht aus dem Vollen was die erlaubte Kadergröße in der European League of Football angeht.
Jedes ELF-Team darf 65 Spieler im Kader und weitere 12 im Practice Squad haben. Für den Gameday muss dieser auf 46 Spieler reduziert werden. Die Schweizer traten jedoch in Woche 1 bereits mit nur 41 Spielern an, ließen damit 5 Spots offen. Mehr dürften es nie gewesen sein, denn gegen die Raiders waren zuletzt gar nur mehr 36 Spieler umgezogen.
Non interessato
Das Franchise hat es verabsäumt eine erkleckliche Zahl heimischer Talente anzulocken, aber auch für Spieler aus dem extra für sie geöffneten Homegrown-Territorium in Italien – darunter Mailand, Parma, Bergamo, Turin und Genua – waren sie nicht attraktiv genug. Für dieses Missmanagement macht das Franchise Herford verantwortlich, der seit Oktober 2024 „für den Aufbau, das Recruiting sowie die Weiterentwicklung der Mannschaft“ verantwortlich war.
Offiziell heisst es, die Entscheidung der Trennung folge auf eine „enttäuschende erste Saisonhälfte sowie auf interne Entwicklungen in den vergangenen Tagen“. In dieser Mitteilung kündigte man zudem an, dass man sich auch „von einzelnen Spielern trennen“ wird. Was angesichts des schwindenden Kaders paradox anmutet. Entweder es steht eine zweite Mannschaft in Wil ante portas, die hier nächste Woche andocken kann, oder man will der Mannschaft den harten Gang nach Kopenhagen überhaupt ersparen.