Graz durfte sich ein zweites Mal freuen: Die 25. Austrian Bowl wird im Stadion des Rekordmeisters gespielt.

Stolz präsentierte AFBÖ-Präsident Michael Eschlböck den 62-jährigen US-Amerikaner Rick Rhoades als neuen Teamchef des österreichischen Nationalteams mit den Worten, dass der Verband den besten Trainer für das Amt gewinnen konnte. Gleich danach wurde verkündete, dass die Jubiläums Austrian Bowl heuer (25. Austrian Bowl!) mit hoher Wahrscheinlichkeit in Graz ausgetragen wird.


Es folgten Präsentationen des Tryouts (am 20. März) der B-EM (15.-22. August), der Euro Bowl (Raiders, Giants & Vikings nehmen teil) und ein Rückblick auf die Cheerleader-Meisterschaften.

Schräge Typen wie wir
Viel mehr Worte brauchte Eschlböck dann, um der Presse die Inter Division (Twilight Zone) zu erklären, was er über den Versuch eines – wortwörtlich- ’schrägen Konzepts‘ als Power Point Präsentation geschah. Man kann wenigstens noch über sich selbst lachen. Ein bisschen schräg sind wir ja schon. Das bekannte Szenario wurde auch mit Hilfe zahlreicher Geste und Metaphern (Frühlingsgefühle) und offener (was hätten wir sonst machen sollen?) Handflächen erörtert, wobei die Tatsache, dass alle zehn in einer Form teilnehmenden Mannschaften bereits vor Saisonstart in einem Playoff-Spiel stehen, vorerst mal unerwähnt blieb.

Ligasponsor: Gespräche eingefroren
Die versammelte Presse hatte zum Erstaunen des Präsidenten danach keine Fragen an das Podium, Eschlböck ‚interviewte‘ daraufhin kurzerhand Spieler und Coaches selbst. Uns fiel dann doch noch was ein.

Zu Weihnachten sammelte der Verband ausgefüllte Fragebögen der Teams und veröffentlichte diese auf der Verbands-Homepage. Ein Wunsch an den Weihnachtsmann von vielen war ein Ligasponsor. 2007, bei der Pressekonferenz vor ziemlich genau zwei Jahren, wurde zudem ein Generalsekretär vorgestellt, zu dessen Aufgaben die sicher schwierige Akquisition eines solchen "overall" Sponsors gehört hätte. Wie stünden denn die Ligasponsor-Aktien, 24 Monde danach, wollten wir wissen.

Schlecht, wie alle Aktien zur Zeit, so Eschlböck, denn nach vielen guten Gesprächen seien diese nach Eintreffen der Wirtschaftskrise eingefroren worden. Ein solcher ist also weit und breit nicht in Sicht. Auf die Frage, ob er (Eschlböck), glaubt, dass sich alle Mitglieder des Vorstandes des Verbandes einen solchen Ligasponsor auch tatsächlich wünschen, antwortete er mit ’selbstverständlich‘.

Dann wollten wir noch wissen, ob denn der Preis, zu wissen, wie ein Spiel eines Division 1-Teams gegen die Black Lions und Blue Devils ausgeht (Neugier nannte Eschlböck zuvor als Motiv), nicht sehr hoch sei, damit, dass das erste Spiel heuer, indem eine Mannschaft tatsächlich etwas verlieren kann, erst am 20. Juni stattfinden wird, beantwortete Eschlböck mit einem klaren Nein.

Keine Garantie
Außerdem ginge es davor auch schon um etwas. Um die Vermeidung eines Wild-Card-Spiels bzw. um Heimrecht in den Playoffs. Und – sehr wesentlich – die Division 1-Teams haben die Möglichkeit sich für die Inter Division 2010 zu qualifizieren. Auf den Hinweis als Zwischenfrage, dass in den letzten fünf Jahren kein Spielsystem auch nur eine Saison überlebte, gab Eschlböck allerdings zu, dass es passieren kann, dass auch die Inter Division in dieser Form im kommenden Jahr wieder Geschichte ist. Dafür gäbe es keine Garantie.

Interessant dazu auch die Meinung des neuen Teamchefs Rick Rhoades, der die Einteilung an sich begrüßt und der Meinung ist, dass man so eine Lücke nach oben durchaus schließen kann. Allerdings würde er den Wettbewerbsgedanken mehr Freiheit geben, zum Beispiel wäre für den vierten der AFL und den zweiten der Inter Division die Saison nach dem Grunddurchgang bei den Platzierungen beendet.

AFL-Crush ohne Teufel und Löwen
Eine Überraschung, oder vielleicht auch nur eine Rückführung zur Norm-/Realität als Zweitklassler, gab es danach für die Black Lions und Blue Devils. Als der ORF die Bundesliga-Teams zu den ausführlichen Saisonstart-Interviews für AFL-Crush bat, meinte der damit die Dragons, Giants, Raiders und Vikings. Es gibt keine Vorschau auf Kärnten und Vorarlberg. Die beiden werden eventuell zu den Wild-Card-Spielen wieder in AFL-Crush vorkommen, sicher jedoch nur, wenn sie es in das Halbfinale schaffen. Die Reaktionen der Devils und Lions waren ähnlich. TW1 schaue sich ja so oder so kein Mensch an und wenigstens müssen sie dafür jetzt nicht auch noch zahlen.

So sind alle glücklich und zufrieden wieder nach Hause gegangen.

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