Sein Coaching Debüt in der AFL hat sich Benjamin Bräuer wohl anders vorgestellt, auf der anderen Seite konnte Dominik Bauer in seinem ersten Spiel einen überzeugenden Sieg über einen Gegner feiern, der ihnen zuletzt noch Niederlagen zugefügt hat. Das 45:2 der „neuen“ Raiders macht Hoffnungen, dass das Tiroler Team nach zwei schwachen Saisonen 2024 wieder ein Player in der AFL ist. Die Mödlinger, die angetreten sind um heuer mindestens sechs Spiele zu gewinnen, hatten dabei den Sieg in Innsbruck wohl eher in ihrer Rechnung als die Spiele gegen Graz, Prag und die beiden Wiener Klubs, die folgen.
Das Spiel
Die Rangers startete mit ihrer Offense und dieser erste Drive sollte es in sich haben. Für die Raiders Defense wohlgemerkt. Nach einem Tackle for loss und einem Quarterback-Sack sahen sich die Gäste aus Niederösterreich einem vierten Versuch und lang gegenüber. Der Offense der Gastgeber erging es danach nicht viel besser. Ganz im Gegenteil: Nach einem First Down mussten auch sie sich schnell wieder vom Ballrecht trennen. Was im ersten Versuch jedoch nicht klappte. Ein misslungener Punt führte zum 0:2 aus Sicht der Tiroler. Was niemand ahnen konnte: Es sollten die einzigen Punkte für Mödling im gesamten Spiel bleiben,
Die Versuche von Neo-Rangers Quarterback Shazzon Mumphrey, Nachfolger des Head Coaches Benjamin Bräuer auf der Spielmacher-Position, taugten anfangs (und auch in Folge) wenig. Zwei Incompletions, ein Lauf für Minus-Yards, das 3 & out #2 war die Folge.
Auf der anderen Seite heisst der neue Mann Kason Martin und der machte seine Sache zunächst auch nicht viel besser. Nach einem First Down Pass auf Simon Pilger landete sein nächster Versuch bei Rangers DB Maximilian Morawetz.
Es entwickelte sich eine stark defensiv geprägte Halbzeit, neben Turnovers gelang es keiner beiden Offenses den Ball auf regelmäßiger Basis zu bewegen. Fumbles for loss, Quarterback-Sacks und eine Interception von Jessey Mensah auf Seiten der Raiders, waren die defensiven Highlights, mit der Offense klappte so gut wie nichts. So gut wie. Den Raiders riss als erstes Team die Hutschnur, spielten einen vierten und lang erfolgreich aus – ein Big Play von Kason Martin auf Benedikt Radauer – und kurz danach stand Tim Tonko als erster Mann des Nachmittags in einer Endzone – 7:2 (PAT Lorenz Kriwak good).
Es ging kein Ruck durch die Rangers, sondern das „Feuerwerk“ an Incompletions von Shazzon Mumphrey munter weiter. Zur Pause hatte er 7 von 15 für 41 Yards und eine Interception am Konto. Das brachte auch die Raiders zurück aufs Feld, die langsam Lunte rochen. Kicker Lorenz Kriwak fixierte aus 40 Yards den Halbzeitstand von 10:2.
Raiders Doppelschlag entscheidet das Spiel
Nach Wiederbeginn steckten die Gastgeber gleich einen guten Drive zusammen, den Simon Pilger nach einem Pass von Kason Martin zum 17:2 (PAT Lorenz Kriwak good) abschloss. Danach wurde es richtig unangenehm für die Gäste. Zunächst fumbelten sie den Ball kurz vor der Raiders Endzone, im Anschluss kassierten sie postwendend das 24:2 von Jakob Timmermann nach einem Pass von Kason Martin (PAT Lorenz Kriwak good). Eine weit offene Partie zur Pause, war kurz nach dieser vorentschieden. Zudem bei den Rangers auch danach offensiv nichts ging, auch mit augespielten 4th Downs nicht. Das 31:2 durch Felix Kantner nach Pass von Kason Martin war nur mehr die Bestätigung dessen: Die Raiders, die zuletzt massive Probleme gegen die Rangers hatten, sind wieder on top. Zumindest über an dem Tag ganz schwache Rangers. David Stark war dann mit einer weiteren Interception an Mumphrey zur Stelle, es war alles Raiders in diesem dritten Viertel.
Nach dem letzten Seitenwechsel bediente Kason Martin Tim Tonko mit einem TD-Pass zum 38:2. Falls die Mödlinger noch Hoffnungen hatten, sie waren spätestens dann dahin. Als Draufgabe erhöhte Felix Kantner nach Pass von Kason Martin (wir kennen den Text bereits) auf 45:2 (PAT Lorenz Kriwak good). Das Spiel endete mit der Raiders Offense an der Rangers 2 – auch das spricht Bände. 113 Offense Yards der Mödlinger standen am Ende 438 der Tiroler gegenüber und 7 zu 22 First Downs.
Stimmen zum Spiel
Dominik Bauer, Head Coach Swarco Raiders Tirol: „Ich habe mir gedacht, dass wir besser ins Spiel kommen. Nachdem wir die Nervosität abgelegt haben, sind wir ins Rollen gekommen. Wir müssen mental da sein, sind eine junge Truppe. Die Erwartungen wurden aber übertroffen, die Defensive hat uns erlaubt, die Nervosität zu überleben und abzulegen. Es ist ein Team-Effort, ich bin unglaublich stolz auf das Team!“
Tim Tonko, RB Swarco Raiders Tirol: „Es tut wahnsinnig gut, wir haben unglaublich gut performed, alle drei Phasen im Spiel waren wahnsinnig gut. Der Safety war ein Wake up Call, dann ist der Motor ins Laufen gekommen. Es ist viel drinnen dieses Jahr – dieser Sieg war ein Statement, ich denke, wir können jedem Team eine Challenge bieten.“
Benjamin Bräuer, Head Coach Rangers Mödling: „In der ersten Hälfte hat uns die Defense im Spiel gehalten, offensiv haben wir wenig produziert. Es geht zurück aufs Drawing-Board, wir müssen davon lernen, um gegen die Giants besser auszusehen. Es ist Football, das passiert.“
Audio: Statements von David Stark, Dominik Bauer, Tim Tonko (Raiders) so wie Benjamin Bräuer (Rangers).
AFL
Swarco Raiders Tirol vs. Rangers Mödling 45:2
(0:2/10:0/21:0/14:0)
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SA 16. März 2024 15:00 Uhr · American Football Zentrum Innsbruck, 715