Die Riesen schlugen sich dabei aber mehr als nur wacker in Philadelphia und verpassten die nächste Runde lediglich um ein Fieldgoal.
Die Giants erwischten einen perfekten Start. Kurz und knackig schloss ihr QB Eli Manning einen 67 Yards Drive mit einem 17 Yards Pass auf Plaxico Burress erfolgreich ab. Die Defense holte im Anschluss Eagles Spielmacher Jeff Garcia im dritten Versuch von den Beinen. Zwar konnte der ‚kleine‘ Manning keine weiteren Scores mit seiner Offense erzielen, die Defense hielt Philadelphia aber im wahrsten Sinne des Wortes in Schach. Oftmals mussten die Mannen um Garcia an der eigenen Goalline operieren und sich mit viel zu kurzen Punts aus der Bredouille bringen.
Im zweiten Viertel platzte ein doppelter Knoten. Der von Eagles Runningback Brian Westbrook (49 Yards TD Lauf) zum 7:7 und jener der Eagles Defense, denn Cornerback Sheldon Brown fing postwendend einen Pass, gedacht auf Burress vom fehleranfälligen Manning (18 Interceptions in der regular season) ab und Westbrook musste daher nur sehr kurz vom Gas gehen. Ein weiterer langer Lauf läutete die nächsten Egales-Punkte ein. Als es bereits nach einem weiteren TD roch, hielt die Giants Defense dem Ansturm aber wieder stand. Philly musste sich mit einem Fieldgoal begnügen – immerhin aber die erste Führung (10:7) für die Adler.
Die Tiki Barber-Garantie
Wie schon gegen die Redskins im letzten regulären Saisonmatch (234 Rushing Yards, 3 TDs) lief Giants Runningback Tiki Barber erneut zur Höchstform auf. Der mit Abstand beste Offense-Spieler der Giants und einziger Punktegarant, brachte sein Team, ähnlich wie zuvor Westbrook die Eagles, mit einem 41 Yards Lauf an die Philly 3 in eine sehr aussichtsreiche Situation. Doch vier Versuche für drei Yards reichten nicht aus. Manning zwei Mal inkomplett, Barber in der Redzone bei einem Lauf auf ein Yard reduziert – das Spiegelbild zum Drive der Eagles davor – also Vierter und Fieldgoal. Jay Feely glich zum 10:10 aus. Für beide Teams war in der Phase mehr drinnen.
Der Jeff Garcia-Weckruf
Der mittlerweile 36-jährige Jeff Garcia hat schon einige NFL-Stationen hinter sich gebracht. Fünf Jahre bei den 49ers, danach Cleveland und Detroit. Heuer wurde er als Backup für Donovan McNabb nach Philadelphia geholt und nach dessen vorzeitigem Saisonende ersetzte der Oldie den Superstar auf eine für alle überraschende, weil formidable Art und Weise. Auch in diesem Match fand er nach anfänglichen Schwierigkeiten ins Spiel. Noch vor der Halbzeit schloss er einen 80-Yards Drive mit einem Pass auf Donte‘ Stallworth zur Pausenführung von 17:10 ab und verbesserte seine bis dahin mickrigen Statistiken auf zehn komplette Pässe (von 17) für 107 Yards und einen Touchdown. Im Vergleich dazu hatte Manning zur Pause acht komplette Pässe am Konto, ebenfalls einen Touchdown, aber auch eine Interception. Saugut die beiden Runningbacks: Tiki Barber, 15 Versuche für 95 Yards, Brian Westbrook lief zwar nur sieben Mal, dafür aber über 87 Yards und zu einem Score. Beide RBs fingen auch Pässe. Barber einen für neun, Westbrook zwei für zwölf Yards.
Zäh ist das Leder, weit ist die Prärie
Zu Beginn der zweiten Halbzeit schien das Lincoln Financial Field ein Stück länger als noch in Hälfte eins. Beide Teams taten sich schwer den Ball nach vorne zu bewegen. 2:42 vor Ende des dritten Viertels verwandelte schließlich David Akers ein 48-Yard Fieldgoal und baute damit die Führung der Eagles auf 20:10 aus. Sheldon Brown, in der ersten Hälfte noch mit einer Interception glänzend, verursachte vor dem letzten Seitenwechsel eine Pass Interference (Pass war wieder auf Burress gedacht) für 47 Yards.
Riemenreißer Manning
So standen die Giants zu Beginn des Schlussviertels vor der Philly-Endzone, doch erneut schafften die New Yorker es nicht über die Goalline. Jay Feely musste wieder ran und konnte mit seinem zweiten Fieldgoal auf 20:13 verkürzen. Eli Manning riss sich am Riemen, pushte seine Offense bis an die Eagles 25, wo Barber knapp an einem First Down im dritten Versuch scheiterte. Playchallenge der Giants – mit Erfolg. Aus 0 wurden 2 Yards – First Down – der Giants Drive blieb dank der smarten Challenge am Leben, was die New Yorker O-Liner Mr. Snee & Mr. Diehl aber leider zu zwei False Starts motivierte. 1st & 20. Herr Snee war überhaupt der Freudverleider schlechthin, ein 19 Yards-Pass an die Eagles 14 zählte nicht (Offensive Holding, Snee), daher Erster und Dreißig! Manning konnte aus der Not eine Tugend machen. Drei Pässe auf Burress in Serie (18, 14 & 11 Yards) und damit Touchdown Giants und Ausgleich! 20:20 – noch fünf Minuten waren auf der Uhr.
Entscheidung in letzter Sekunde
Der letzte Eagles Drive kam drei Sekunden vor Spielende an der NY 20 bei 4 & 11 zu einem Ende. David Akers kam zum entscheidenden Fieldgoalversuch aufs Feld – 38 Yards weit und gut. Philadelphia besiegte die New York Giants denkbar knapp mit 23:20 und trifft nun in den Divisional Playoffs am kommenden Samstag auswärts auf die New Orleans Saints.
Philadelphia Eagles vs. New York Giants 23:20 (0:7/17:3/3:0/3:10)
07.01. 2007, Lincoln Financial Field, 69.094
Divisional Playoffs
Samstag, 13. Januar 06 | LIVE auf ORF
Baltimore Ravens vs. Indianapolis Colts (Kickoff 22:30 MEZ)
New Orleans Saints vs. Philadelphia Eagles (Kickoff 02:00 MEZ)
Sonntag, 14. Januar 06
Chicago Bears vs. Seattle Seahawks (Kickoff 19:00 MEZ)
San Diego Chargers vs. New England Patriots (Kickoff 22:30)