Task #2 von 3 von Teamchef Max Sommer kann er abhaken. 2023 war man zum ersten Mal Europameister, 2025 schlägt man zum ersten Mal Deutschland. Sommers Task #3 wäre der WM-Titel. Der liegt noch in ferner Zukunft und nicht ganz so realistisch als die ersten zwei. Aber wer weiss.

Das Spiel im Re-Live

Damit kommt es kommenden Dienstag um 19:00 Uhr (Live auf ORF Sport+) zum EM-Finale gegen Finnland – es ist die Neuauflage vom Finale 2023, damals setzte sich die AFBÖ-Auswahl in St. Pölten mit 28:0 durch.

Der historische und klare 30:9-Erfolg kam nach einem schlechten Start ins Spiel in diesem Halbfinale gegen Deutschland, als man einen Safety kassierte. Doch danach fand Team Austria unter nassen Bedingungen besser in die Partie, vor allem defensiv und mit den Special Teams.

MVP des Spiels wurde Christoph Nitzlnader, der sich mit zwei Interceptions und einem Special-Teams-Touchdown auszeichnen konnte. „Ich habe nur das gemacht, was ich machen habe sollen. Es hat extrem viel Spaß gemacht. Gegen Louis (Geyer) habe ich heuer öfters gespielt. Jetzt wollen wir natürlich den Europameistertitel am Dienstag.“, so Nitzlnader nach dem Spiel.


Das Spiel

Den Kickoff in die Partie führte Österreich aus. Deutschland startete mit der Offense und wurde 3 & Out geschickt. 3 Läufe für 9 Yards. Der Punt ging allerdings bis an die 2 der Österreicher, deren Offense vom Salzburger Quarterback der Danube Dragons, Alexander Reischl, angeführt wurde. Der hatte seine liebe Not mit der deutschen Defense und produzierte einen Safety nach einem Intentional Grounding – 0:2. Österreich als #1 in der Setzliste des Turniers, war Heimteam in Krefeld.

Dazu kam Deutschland gleich wieder in guter Feldposition an den Ball. Es wurde wieder gelaufen – QB Lars Heidrich lief zum ersten First Down des Spiels. Deutschland spielte einen vierten Versuch aus – Max Grünsteidl verhinderte das First Down – Turnover on Downs. Österreich mit der Offense an der eigenen 36 wieder am Feld. Doch es ging mit der Offensive in die falsche Richtung, ein 3 & Out und der Punt – Team Germany dominierte mit seiner Defense, aber ihre Offense fand auch nicht ins Spiel. Heidrichs Läufe gingen zwar gut, seine Pässe im Regen von Krefeld zum Glück für die Gäste weniger gut. Erneut ein 3 & Out.

Das erste First Down für Österreich machte Philipp Haun nach Pass von Reischl. Das war es aber dann wieder schon mit der rot-weiß-roten Offensive, die am Ende des ersten Viertels wieder punten mussten.

Das zweite Viertel: Ein Punt-Festival mit erfreulichem Finish
IFAF Final Four, Football EM 2025, Österreich vs. Deutschland
Foto: Hannes Jirgal

Es änderte sich wenig am defensiven Charakter des Spiels. Der Safety für Deutschland war jetzt bereits Silber, vergoldet wurde er durch einen Fehler der Special Teams. Sandro Platzgummer ließ den Ball fallen, Konstantin Katz eroberte den Ball für die seinen. Der anschließende Touchdown von Harlan Kwofie wurde wegen einer Offense Pass Interference annulliert – Glück für Team Austria, denn da war nicht viel davon zu sehen. Am Ende des Drives stand ein Punt, den Österreich erwidern musste – es ging nichts. Wie schon im anderen Halbfinale davor, das Finnland gegen Italien mit 9:8 gewann. Im Finale warteten also bereits drei Wikinger auf den Gewinner des Spiels. Während die Zeilen geschrieben wurden, musste auch Deutschland wieder punten.

Ein End Around über Sandro Platzgummer führte nicht zum zweiten First Down für Team Austria, es war das erste offensive Big Play des Spiels. Das nächste First Down im Anschluss von Lukas Haslwanter brachte die Österreicher schon weit in die Hälfte der Deutschen. Trotzdem stand man am Ende bei einem 4th & 4. Aber! Oskar Herz versenkte ein 49 Yards Fieldgoal zum 3:2 für Österreich – Cordoba Vibes.

IFAF Final Four, Football EM 2025, Österreich vs. Deutschland
Foto: AFBÖ/David Bitzan

Deutschland konnte nicht antworten und musste nach einem weiteren 3 & Out erneut – man errät es – punten. Österreich hatte noch knappe 2 Minuten und Sandro Platzgummer als Receiver – First Down an Deutschlands 23. Das Momentum, das lange Zeit auf der deutschen Seite sich langweilte, wechselte die Fronten. Yannick Mayr besorgte mit seinem ersten Catch das First & Goal. Nach einer PI gegen Deutschland lief Lukas Haslwanter zum ersten Touchdown. Davor holte Alex Reischl einen zu hohen Snap akrobatisch zu sich – 9:2. Der Versuch einer Two-Point-Conversion nach einer neuerlichen Strafe gegen Deutschland misslang. Bei dem Stand ging es auch in die Pause.

Fotostrecke: AUT vs. GER

Die zweite Halbzeit

Sie begann wie die erste – mit einem Punt. Die Österreicher mussten sich schnell wieder vom Ballrecht trennen. Das Szenario gleich nach Wiederbeginn den Vorsprung auszubauen blieb ein Wunsch. Nach Wunsch für Österreich lief es aber danach. Deutschland musste ebenfalls punten, ein zu hoher Snap, ein Fumble und Deutschland Legionär Christoph Nitzlnader mit dem Scoop & Score zum 16:2 (PAT Oskar Herz).

Deutschland war nun gefragt, wollen sie die erste EM Niederlage seit 2005 vermeiden und musste 4th Downs nun ausspielen. Das erfolgreich, Team Germany bewegte die Kette in die Hälfte des Gegners. Eine Pass Interference brachte den Hausherren ein First Down in der Red Zone. Deutschland klopfte erstmals an und Heiko Bals machte eineinhalb Minuten vor dem letzten Seitenwechsel den ersten Score der deutschen Offense 16:9 (PAT Florian Finke).

Ein starker Return von Yannick Mayr ließ Österreichs Offense midfield starten. Es ging nach einem First Down ins letzte Viertel.

Showdown in Krefeld

Das letzte Viertel startete mit einem lauten Knall: Sandro Platzgummer cuttet sich durch die deutsche Defense zum 23:8 (PAT Oskar Herz). Österreich mit einem Bein erneut im EM-Finale.

Eineinhalb waren es als Christoph Nitzlnader zum Man of the Match avancierte – nach dem Fumble Return Touchdown ließ der der Tiroler eine Interception folgen. Österreich bemühte sich dann die Uhr zu killen, ein Fumble von Platzgummer wurde von Team Austria erobert. Am Ende musste man punten. Deutschland hatte sechseinhalb Minuten um zwei Scores gut zu machen und den Ball nach Punt an der eigenen 37.

Deutschland bewegte den Ball, Österreich kassierte Strafen und dann holte sich Nitzlnader den MVP ab: Interception #2 bei 4 Minuten auf der Uhr – das sollte doch reichen. Tatsächlich war der Käse gebissen, Deutschland leistete wenig Widerstand als die Österreicher die nötigen First Downs machte, um, die Uhr am Laufen zu halten. Nicht nur das – am Ende besuchte Lukas Haslwanter ein weiteres Mal die deutsche Endzone zum Endstand von 30:9 (PAT Oskar Herz).

AFBÖ Nationalteam Jubel
Grenzenloser Jubel beim AFBÖ-Nationalteam.
Foto: AFBÖ/David Bitzan
Stimmen zum Spiel

Österreichs Head Coach Max Sommer: „Wir haben unseren Plan über vier Viertel durchgezogen, sind durch die schwierigen Situationen durch getaucht. Auf alles, was wir in der Woche der Vorbereitung in Lindabrunn besprochen haben, mussten wir heute zurückgreifen – das hat uns heute zum Sieg gebracht. Ich weiß nicht, ob ich schon einmal stolzer auf ein Team war, als heute. Im letzten Quarter in dieser Deutlichkeit zu führen und den Moment sogar genossen haben zu können, ist surreal.“

„Wir haben es nicht geschafft unsere starken WR zu bedienen und die Österreicher hatten sich sehr gut auf unseren Lauf eingestellt.“, zieht Deutschlands Head Coach Christian Rothe ein Fazit. „Letztendlich hat unsere Defense uns lange Zeit im Spiel gehalten. Unsere Chancen in der Offense konnten wir nicht nutzen. Wir haben ein enges Spiel erwartet, und 2 Turnover sind dann einfach zu viel. Hinzu kommen individuelle Fehler in allen Teilen des Teams. Es liegt noch einiges an Arbeit vor uns. Ich hoffe die Jungs können die Niederlage schnell verarbeiten und ihren Fokus auf Italien lenken.“

Es ist unglaublich. Mit diesem Team so einen Erfolg zu feiern, ist so schön.“, sagte Österreichs Quarterback Alexander Reischl. „Wir haben die gesamte letzte Woche von der Widerstandsfähigkeit gesprochen – der Anfang mit dem Safety Deutschlands war genau so eine Situation. Jetzt liegt natürlich der volle Fokus auf Finnland, wir müssen schauen, dass wir alle wieder fit werden. Wir werden die Zeit nutzen, um zu regenerieren und dann noch einmal voll durchzustarten.“

IFAF Final Four

Österreich vs. Deutschland 30:9
(0:2/9:0/7:7/14:0)
SA 25. Oktober 2025 19:00 Uhr · Grotenburg Stadion Krefeld

Finnland vs. Italien 9:8 (9:0)
SA 25. Oktober 2025 13:00 Uhr · Grotenburg Stadion Krefeld

DI 28. Oktober 2025 · Grotenburg Stadion Krefeld
13:00 Uhr: Italien vs. Deutschland
19:00 Uhr: Österreich vs. Finnland

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VEU
VEU
25. Oktober 2025 22:14

Ein historischer Sieg und dann so ein trockener Artikel?!?