Österreichs Nationalteam ist weiterhin die klare Nummer 1 Europas. Wie bereits 2023 waren aufopfernd kämpfende Finnen, die zum Teil gegen ihre Teamkollegen bei den Vienna Vikings spielten, gegen die Mannschaft von Head Coach Max Sommer am Ende chancenlos. Das Team blieb nach dem historischen Sieg im Halbfinale gegen Deutschland fokussiert und fuhr einen souveränen 27:0 Finalerfolg ein. Im gesamten Turnier hat Österreich gerade 12 Punkte zugelassen und 193 erzielt.
Österreichs Ergebnisse beim EM Turnier 2024/2025:
Ungarn vs. Österreich 3:58
Österreich vs. Serbien 78:0
HF: Österreich vs. Deutschland 30:9
FIN: Österreich vs. Finnland 27:0
Italien sicherte sich mit einem dramatischen 17:14 über Deutschland Bronze. Der Gastgeber enttäuschte bei seinem Heimturnier auf ganzer Linie und musste sich mit dem vierten Platz zufrieden geben.
Mit zwei in Folge gewonnen Titel (2023, 2025) gesellt sich Österreich zu den Nationen Großbritannien (1989, 1991) und Deutschland (2010, 2014). Einzig Finnland gewann den EM-Titel zwischen 1993 und 2000 ganze vier Mal.
Im ewigen Medaillenspiegel hat Österreich damit die Briten überholt und sich auf Platz 4 vorgearbeitet. Finnland steht mit 15 Medaillen und 5 Titelgewinnen ganz oben.
| Platz | Land | Medaillen | Teilnahmen | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Gold | Silber | Bronze | Finale | Halbfinale | ||||
| 1. | Finnland | 5 | 6 | 4 | 11 (2025) | 16 (2025) | ||
| 2. | Deutschland | 3 | 3 | 4 | 6 (2014) | 11 (2025) | ||
| 3. | Italien | 3 | 3 | 3 | 6 (2021) | 10 (2025) | ||
| 4. | Österreich | 2 | 2 | 2 | 4 (2025) | 6 (2025) | ||
| 5. | Großbritannien | 2 | 0 | 1 | 2 (1991) | 7 (2005) | ||
| 6. | Schweden | 1 | 2 | 1 | 3 (2021) | 8 (2023) | ||
| 7. | Frankreich | 1 | 1 | 1 | 2 (2018) | 7 (2021) | ||
| 8. | Niederlande | 0 | 0 | 1 | 1 (1991) | |||
| 9. | Ukraine | 0 | 0 | 1 | 2 (2000) | |||
Das Spiel:
Österreich startete mit seiner Offense und einem starken Return von Sandro Platzgummer (spätere Final MVP). Der Tiroler, der mehrere Jahre bei den New York Giants in der NFL unter Vertrag stand, deutete im Interview nach dem Spiel seinen Rücktritt vom aktiven Sport an.
| Der Drive wurde vom Laufspiel getragen und am Ende mit einem Pass abgeschlossen. Alexander Reischl auf Yannick Mayr zum 7:0 (PAT Oskar Herz). Reischl wurde im Anschluss zum Turnier MVP gekürt.
Finnlands Offense startete mit einem tiefen Passversuch von Ambro Urjansson auf Luukas Eerola, DB Nikolas Huszar war aber am Posten. Mit dem Lauf ging nichts gegen Österreich und ein Punt war die logische Folge. Kurz danach stand es bereits 14:0. Reischl packte einen tiefen Pass auf Philipp Haun zum 14:0 aus (PAT Oskar Herz). Das erste First Down Finnlands kam über einen guten End-around Luukas Eerola. Die nächste folgten über Joel Särkelä und Oskari Suoniemi. Ein 4th Down in der Redzone wurde ausgespielt und mündete in ein Turnover on Downs. Die Seiten wurden das erste Mal gewechselt. |
Das zweite Viertel

Es begann mit einem Pass auf Vienna Vikings Mann Timi Nuikka. Der spielt für die Finnen – Interception und Turnover. Kein Beinbruch, denn es folgte ein 3 & Out. Österreich hatte umgehend den Ball wieder in Händen. Es ging danach zäher dahin, Österreich handelte sich Strafen ein und ein wenig ging die Lockerheit der Anfangsphase verloren. Herz vergab am Ende ein Fieldgoal – Finnland blieb im Spiel hängen.
Nach einem First Down von Luukas Eerola mussten die Finnen aber wieder punten, zu gut die Defense der Österreicher, Christoph Nitzlnader teilte einen harten hit aus, kein Blitzing, dafür solide und effiziente Arbeit. Auf der anderen Seite hatte auch die finnische Defense ihre Momente, eine One Hander von Haun brachte ein 4th & 1.
Sick! Der One-handed Catch von WR Philipp Haun (Österreich) im EM-Finale gegen Finnland 🔥🔥🔥
PS: Krass auch, dass er den Ball nach dem Hit nicht verliert. pic.twitter.com/LtS3KsbiTq
— René Bugner (@RNBWCV) October 28, 2025
Tobias Bonatti holte aus der Wildcat das First Down. Doch wieder gab es eine Strafe, die Österreichs Offense nicht ganz rund laufen ließ. Auch die Kommunikation im Passspiel wurde mehrmals vermisst. Das Viertel endete 0:0, beim Halbzeitstand von 14:0 ging es in die Pause.
Die zweiten Halbzeit
Österreich kickte überraschend Onside – Finnland eroberte den Ball (Elmeri Laalo). Die Defense von Team Austria war erbarmungslos und erzwang ein weiteres Turnover on Downs. Man gelangte dort in Ballbesitz, wo man den Onsider haben wollte. Offensiv wollte es aber auch für Rot-Weiß-Rot nicht klappen. 3 & Out und ein Punt.
Einen Touchdown Saving Tackle an Arttu Blomqvist von Nitzlnader verhinderter Schlimmeres, eben ein vollen Score des Gegners. Schnell fanden sich die Finnen bei einem 4th Down wieder und erneut spielten sie aus. Ambro Urjansson ließ den rutschigen Ball fallen – erneut das Turnover on Downs. Ein Trickplay führte zum dritten Score für Österreich. Ein Snap auf Yannick Mayr, die Finnen standen am falschen Fuß, der bis dahin wenig in Erscheinung getretene Florian Bierbaumer machte den Catch und lief zum 21:0 (PAT Oskar Herz). So einfach kann es dann auch gehen.
Finnland mit der Offense? Es war wenig mehr zu sehen, ein Punt machte die letzten Hoffnungen zunichte. Das Spiel verlor an Brisanz, die Hoffnungen der Finnen beruhten darauf, dass Österreichs Offense wieder ins Stocken gerät und ihnen ein Wunder widerfährt. Den Ball bekamen sie, aber die Defense in Rot spielte weiterhin bärenstark. Es gab keine Yards und keine Geschenke.
Die finalen 12 Minuten
Es war eine solide Verwaltung des Erreichten. Österreichs Offense war wenig effektiv, die Defense umso mehr. Man wusste auf Seite von Team Austria, dass diese finnische Mannschaft ihnen keine drei Scores in einem Viertel machen kann. Tatsächlich war es am Ende kein einziger.
Nico Hrouda durfte dann im letzten Viertel auf Quarterback ran. Teamkollege Fabian Eder fing ein schönes First Down, noch schöner sein Touchdown-Catch zum 27:0. Hätte der PAT von Herz gepasst, wäre es das selbe Ergebnis wie beim Finale 2023 gegen die Finnen gewesen. Am Ende stand aber der Sieg von Team Austria nie in Frage, Head Coach Max Sommer holt ich seiner Ära den zweiten EM-Titel mit den AFBÖ-Herren.
Stimmen zum Spiel:
| Head Coach Max Sommer: „Es war ein unglaublich schönes Spiel, obwohl es schlampig war. Ich hab während dem Spiel Revue passieren lassen können, was da in den letzten zehn Tagen passiert ist. Das waren sicherlich die zehn schönsten Football-Tage, die ich je erlebt habe. Die Jungs haben es gestern auch beim emotionalen Abschlussabend geteilt: Wir haben so eine tolle, freundschaftliche Zeit miteinander verbracht und es gibt ganz viele Footballer, die hier heute ihre Karriere beendet haben. Und wie diese Spieler die letzten Tage im Team beschrieben haben, da sind mir auch die Tränen gekommen – und am Ende machen wir das genau wegen solcher Momente.“ |
Running Back Sandro Platzgummer: „Es ist ein Mega-Moment für mich. Die letzten zehn Tage haben so viel Spaß gemacht, wie noch keine zehn Tage davor. Für mich war es höchstwahrscheinlich der letzte Auftritt im Nationalteam, aber Österreich ist noch nicht fertig. Wir haben wieder bewiesen, dass wir die besten in Europa sind. Seit 2013 war das Nationalteam immer die Zeit – und das hat sich jetzt noch mehr gefestigt – dass das immer die beste Zeit im Jahr war. Hier geht es nicht um einzelne Personen, sondern um das Team. Deswegen liebe ich diesen Sport.“
IFAF Final Four
Finale
Österreich vs. Finnland 27:0
(14:0/0:0/7:0/6:0)
DI 28. Oktober 2025 19:00 Uhr · Grotenburg Stadion Krefeld
Spiel um Bronze
Italien vs. Deutschland 17:14
(7:7/3:7/0:0/7:0)
DI 28. Oktober 2025 13:00 Uhr · Grotenburg Stadion Krefeld





















