Der 19-jährige Grazer träumt aber nicht von einer Karriere in der NFL und fährt ohne große Erwartungen nach Deutschland.

Herdey über die Einladung

‚Es ist ein sehr gutes Gefühl, wenn man einen Brief mit einem NFL Logo zugestellt bekommt. Das empfinde ich als große Ehre. Man muss dabei aber realistisch bleiben. Ich werde natürlich versuchen, diese Möglichkeit zu nutzen, mache mir aber derzeit sicher keine Gedanken über eine sportliche Zukunft in den USA. Nur nicht träumen, denn dann könnte die Enttäuschung groß werden. Ich werde einfach versuchen, mein Bestes zu geben – dann wird man sehen, ob es reicht.‘

Herdey über seine Position und das Combine

‚Ich bin als Quarterback von der NFL eingeladen und werde als solcher auch getestet. Die Tests sehen dann ähnlich wie in Indianapolis aus. 40-Yards-Dash, shuttle runs etc. Es werden auch zwei Coaches der Giants dabei sein. Ich fühle mich an sich auf der Position des Quarterbacks recht wohl, sehe in der AFL kurzfristig aber keine Chance, da auch zu starten. Ich bin dahingehend sehr gespannt, wie sich Philipp Jobstmann im kommenden Jahr machen wird. Ich für meinen Teil möchte dann auf die Position TE/WR wechseln. Aus einem einfach Grund: Wenn ich als Receiver oder Tight End genau so viel Zeit und Energie in meine Entwicklung stecke wie als Quarterback, dann ist die Wahrscheinlichkeit, in der AFL für die Giants starten zu können, ungleich höher. Jobstmann hat ja auch einige Jahre als Backup hinter sich und das möchte ich eigentlich nicht. Ich will spielen.‘

Herdey über die Kritik seines Vaters am Nationalteam
‚Dazu möchte ich nichts sagen. Das ist die Meinung meines Vaters – Punkt.‘

Herdey über weitere Teilnehmer aus Österreich
‚Ich weiß derzeit leider nicht, ob noch jemand aus Österreich eingeladen wurde. Es würde mich freuen, wäre ich nicht der einzige Österreicher beim Combine.‘ (Anmerkung: Die NFL hat den AFBÖ dieses Mal nicht mehr darüber informiert, welche Spieler sie einladen.)

Herdey über Kritik an seiner Person in Internetforen
‚Ich muss darüber manchmal lachen. Man kann anhand der Kommentare ja sofort erkennen, ob jemand wirklich Kritik üben will, oder einfach nur seinen Unmut kundtun möchte. Ich lese es, weil ich ja auch neugierig bin, aber nehme das nicht wirklich ernst. Ich denke, dass einige der anonymen Einträge von Hinterbänklern kommen, die auf diese Art Dampf ablassen können. Ich bin ja nicht der einzige, auf dem man es abgesehen hat. Immer, wenn etwas passiert, was ein paar Leuten nicht gefällt, dann gibt es halt viele anonyme Statements.‘

Herdey über die laufenden Nachwuchsmeisterschaften
‚Für die Giants läuft es super in der zweiten Gruppe. Die Einteilung hat uns gut getan und wir sind mit sehr viel Energie und Freude bei der Sache. Leider ist das schon mein letztes Jahr als Junior. Ich glaube, dass es bei den Giants im Nachwuchsbereich weiter nach oben gehen wird.‘

Herdey über eine perfect season ohne Playoff
‚Als Spieler empfindet man so etwas natürlich als ungerecht. Es könnte uns in zwei Klassen passieren, dass wir alle Spiele gewinnen – die dazu noch klar – aber trotzdem nicht ins Playoff kommen. Es wäre also besser und gerechter, wenn es in so einem Fall ein Entscheidungsspiel gäbe. Man muss dazu aber auch sagen, dass dieser Modus mehrheitlich angenommen wurde und nun ist es halt mal so. Es ist für die Giants auch nicht so wichtig, im Nachwuchs um Titel mitspielen zu können, sondern eine möglichst breite Basis zu haben. An der wird ja gearbeitet. Ziel der Nachwuchsarbeit ist es, eines Tages Spieler für die Kampfmannschaft daraus zu gewinnen. Ich denke, was das betrifft, sind die Giants weit besser aufgestellt, als man das von Außen her annimmt.‘

Das Gespräch führte Walter H. Reiterer
Eschlböck über Einladung inoffiziell informiert
AFBÖ Präsident Michael Eschlböck, der heute nach seinem Achillessehnenriss bei der Charity Challenge aus dem Spital wieder entlassen wurde (OP ist gut verlaufen), wusste von der Einladung. Demnach wurde Herdey vom ehemaligen Dallas Cowboys Scout Larry Dixon beobachtet und vorgeschlagen. Dixon bekam noch vor Ort in Sevilla den Kontakt zu Herdey über Eschlböck. Ob noch andere Spieler aus dem Junioren-Nationalteam eingeladen sind, entzieht sich der Kenntnis des Präsidenten, er glaube es aber deshalb nicht, weil die anderen Aspiranten allesamt zu jung gewesen seien. Das Mindestalter für die Teilnahme an einem NFL-Combine ist 19 Jahre.

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