Im Auswärtsspiel gegen physisch deutlich überlegene Bratislava Monarchs setzten sich die Burgenländer am Ende deutlich und beinahe mühelos durch.

Die Zeit zum Entrosten war gekommen nach der langen Sommerpause in der CEFL. Die Glads kündigten zwar an, dass sie in stärkster Formation auflaufen möchten, taten es dann aber nicht. Es fehlten neben den zugesagten Black-Lions Linern Bernd Leitsoni und Matthias Schicher auch noch die Receiver Joe Widner und Rene Muhr, so wie Runningback Martin Bauer. In Summe waren sieben designierter Starter nicht am knüppelharten Boden der Nobelova-Anlage zu sehen, die demnächst gesprengt wird. Zu Recht, wie man auf den Fotos erkennen kann. Die Platzverhältnisse waren eher suboptimal.

Für Widner sprang Hannes Kamber ein, Junior Stefan Probst, der die Burgenländer bereits in der Relegation gegen die Vienna Knights mit vier Touchdowns sein Team zum Erfolg führte, bekam die Mehrzahl der carries, spielte brav, blieb aber ohne Score dieses Mal. Apropos Vienna Knights – deren ehemaliger Cheftrainer ist nun einer der Coaches bei den Gladiators, zunächst bis zum Ende dieser Saison. Christoph Dreyer scheint sich aber alles andere als unwohl beim Klub zu fühlen.

Blasse Kanadier
Mit dabei waren auch die beiden kanadischen Neuzugänge im Backfield Peter De Gouw und Bob Reist. Das Duo agierte phasenweise noch leicht desorientiert, scheint noch nicht ganz im Team angekommen zu sein. Einige gute Aktionen der Legionäre standen auch Blackouts gegenüber.

In der ersten Halbzeit war die Leistung der wohl stärksten Defense der Liga noch makellos, danach bereitete der Tight End Anton Karpat der Verteidigung Probleme. Der fangsichere Slowake setzte sich in Duellen gegen die Canucks als auch gegen Manuel Houtz oft durch und bereitet die beiden Scores der Gastgeber vor.

Glads legen vor
Nach einem punktelosen ersten Viertel, in dem man beiden Mannschaften die Pause deutlich ansah, übernahmen die Gladiators zu Beginn des zweiten Spielabschnitt das Ruder. Ein Touchdown und ein Fieldgoal von Manuel Houtz, so wie ein Catch von Hannes Kamber nach Pass von seinem Bruder Bernhard Kamber ergaben in Summe 17 unbeantwortete Punkte bis zum Kabinengang.

Im dritten Viertel ließen die Gäste den Gegner kommen, brachten diesen zusätzlich durch Strafen ins Spiel. Hannes Kamber brachte es alleine in zwei aufeinander folgenden Spielzügen auf 30 Yards mit einem late hit und einer pass interference. Die Schiedsrichter-Situation bei dem Spiel kann man generell als problematisch bezeichnen. Neben den beiden Österreichern Michael Ulicny und Rene Hölbling, die in höchster Not schon dazu gerufen wurden und quasi privat in Bratislava waren, gesellten sich noch zwei Ex-Spieler der Monarchs, die gerade einen Schiedsrichterkurs absolvieren und daher in Warnwesten und nicht in Zebra-Uniform am Feld standen. Trotz dieser schwierigen Konstellation und einem nicht gerade ruhigen Spielverlauf hatte das Quartett das Spiel im Griff und leitete das erstaunlich fair und souverän.

Hoffnungsschimmer für die Hausherren
Es dauerte für die Monarchen aber zu lange, nämlich bis zum Schlussabschnitt, bevor sie das erste mal anschreiben konnten. Matej Gašperan lief aus kurzer Distanz zum 6:17, die Conversion, ein Lauf, wurde bereits im Keim von den Glads erstickt.

Die Sache war spätestens dann gegessen, als am Ende des darauf folgenden drives Bernhard Kamber mit einem Lauf in die Endzone der Gäste gelangte. Er feierte den Touchdown mit rhythmischen Hüftbewegungen an der Verkleidung des goalposts. Da auf dieser der Schriftzug der Monarchs stand, fühlte sich Stansilav Gašparovič dazu aufgerufen, die Sache mit Gewalt zu beenden. Beide Spieler wurden verwarnt.

Den Monarchs glückte zwar noch ein zweiter Touchdown zum 12:24, aber den letzten drive hatten nach einem missglückten Onside-Lick die Gäste, die alle Zeit bis vier Sekunden von der Uhr liefen und mit dem zweiten Fieldgoal von Manuel Houtz aus 44 Yards den verdienten Endstand von 12:27 fixierten.

Fazit
Ein lockerer Sieg für die CNC Gladiators, hoch verdient und abgebrüht heraus gespielt. Die Erfahrung der Mannschaft setzte sich gegen physisch unglaublich starke Slowaken durch, die den Vienna Knights vor einem dreiviertel Jahr noch eine heftige Niederlage bescherten.

Man darf auf das Leistungsvermögen dieses Teams gespannt sein, sollten sie einmal in wirklich voller Besetzung auflaufen. Mit einem 35-Mann-Kader, den man theoretisch hat und noch besser integrierten Kanadiern, sind sie sicher als einer der Mitfavoriten für den Titel zu sehen.

Stand der Dinge
Die Gladiators stehen mit 6-1 bei noch drei ausstehenden Spielen fix im Playoff. Das abgesagte Spiel gegen Vukovi wurde mittlerweile von der CEFL mit 35:0 für Belgrad gewertet. Erster Verfolger im Kampf um das Heimrecht sind die Budapest Wolves (4-3), die man ebenfalls bereits geschlagen hat 21:0). Die Gladiators spielen noch Novi Sad (H), Budapest Wolves (A) und Ljubljana (H).

Das bedeutet, dass die Gladiators das Heimrecht nur dann nicht bekommen, sollten sie alle restlichen Spiele verlieren und die Wolves alles gewinnen, oder sie verlieren zwei ihrer drei Spiele, davon jenes gegen die Wolves mit mehr als 21 Punkten Differenz. Die Budapester haben sich mit zwei Amerikanern verstärkt, darunter einem Defensive End von einem NCAA Division 1-College.

Es liegt also in der Hand der ‚Flip-Flop-Truppe‘ aus dem Dorf, die Metropolen Europas in die Schranken zu weisen und das Halbfinale in Oberwart auszutragen.

CEFL Ergebnisse vom Samstag
Bratislava Monarchs vs. CNC Gladiators 12:27
Budapest Wolves vs. Zagreb Thunder 38:7
Novi Sad Dukes vs. Budapest Cowboys 22:8

Upcoming
CNC Gladiators vs. Novi Sad Dukes
13. September 08 | 15:00
Waldstadion Dietersdorf

CEFL
1.QT
2.QT
3.QT
4.QT
TOTAL
MON vs. GLA
0:0
0:17
0:0
12:10
12:27
07. September 08 | 15:00
Nobelova | Bratislava

1.QT
No score
2.QT
TD GLA 35-Yards-Rush Manuel Houtz 0:7 (PAT M. Houtz good)
TD GLA 9-Yards-Pass Bernhard Kamber to Hannes Kamber 14:0 (PAT m. Houtz good)
FG GLA 29-Yards Manuel Houtz 17:0
Halftime: 17:0
3.QT
No Score
4.QT
TD MON 2-Yards-Rush #45 6:17 (2-Point-Conversion failed)
TD GLA 1-Yard-Rush Bernhard Kamber 6:24 (PAT M. Houtz good)
TD MON 2-Yards-Rush #7 12:24 (2-Point-Conversion failed)
FG GLA 44-Yards Manuel Houtz 12:27
Final: 12:27

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