Max Sommer tritt als Nationalteamchef zurück – Triumph und Trennung nach dem zweiten EM-Titel

Zwei Tage nach dem größten Erfolg des österreichischen American Footballs folgt der Paukenschlag: Erfolgstrainer Max Sommer hat seinen Rücktritt als Head Coach der Herren-Nationalmannschaft bekanntgegeben. Der 37-Jährige führte Österreich nicht nur zur erfolgreichen Titelverteidigung bei der Europameisterschaft, sondern auch zum ersten Sieg überhaupt über Deutschland – und verabschiedet sich nun auf dem sportlichen Höhepunkt.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von ORF Sport (@orfsport)

„Mission erfüllt“ – aber bittere Worte zum Abschied

Im ORF-Interview erklärte Sommer seinen Schritt mit klaren Worten. „Ich werde mich als Nationalteam-Headcoach zurückziehen. Wir haben die zwei Ziele, Europameister zu werden und Deutschland zu schlagen, geschafft. Mehr kann ich aus sportlicher Sicht derzeit nicht erreichen“, sagte der Steirer – und nutzte die Gelegenheit, um deutliche Kritik am Verband zu üben.

Die Zusammenarbeit mit der Führungsebene sei „seit langer Zeit nicht mehr tragbar“ gewesen. Sommer betonte, er habe Differenzen für den sportlichen Erfolg in Kauf genommen, ziehe nun aber Konsequenzen: „Der Vision und Entwicklung dieses Nationalteams wurde nicht gebührend Platz gegeben. Ich habe ein klares Bild von einer professionellen und wertschätzenden Umgebung. Aber dass man gegeneinander arbeitet, habe ich nicht not. In so einer unprofessionellen Umgebung möchte ich nicht mehr arbeiten.“

Kritik an der Verbandsspitze

Sommer stellte dabei klar, dass sich seine Kritik nicht an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verbandes richte, sondern an die Spitze selbst – konkret Präsident Michael Eschlböck, Geschäftsführer Christoph Seyrl und Sportdirektor Andreas Pröller. Zwischen Trainer und Führungsetage scheinen Welten zu liegen: Laut Sommer habe es „vor dem Final Four in Deutschland keine Kommunikation“ gegeben.

Auch abseits des Spielfelds sei vieles nur dank persönlicher Initiative gelungen. Dass das Team überhaupt in Lindabrunn ein Trainingslager abhalten konnte, sei etwa Sommers Kontakten zum ÖFB zu verdanken – er war dort schon einmal als Speaker eingeladen gewesen.

Spieler stehen hinter Sommer

Unter den Spielern gilt Max Sommer als Architekt des Erfolgs. Gemeinsam mit seinem Trainerteam formte er in den vergangenen Jahren eine eingeschworene Einheit, die Österreichs Football auf das höchste europäische Niveau brachte. Entsprechend groß ist die Wertschätzung innerhalb des Teams – und die Verwunderung über die Umstände seines Abgangs.

Sommer hinterlässt ein gefestigtes Nationalteam und zwei eindrucksvolle Titelgewinne in Serie. Doch sein Rücktritt wirft Fragen auf – nicht nur nach seiner persönlichen Zukunft, sondern auch nach jener des Verbandes.

Denn die Art seines Abschieds ist nicht nur das Ende einer Ära, sondern auch ein Weckruf für die Führung des österreichischen Footballs.

Die Reaktion des AFBÖ auf den Rücktritt ihres Erfolgstrainers:

Es sei zu wenig Geld da, um seine Wünsche zu erfüllen. Auf die Kritik der mangelnden Kommunikation und Professionalität der handelnden Personen, geht er nicht ein.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
1 Kommentar
Meist bewertet
Neueste Älteste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Kurt
Kurt
30. Oktober 2025 17:04

Ein Armutszeignis für den Verband – schade