Der ‚Dirty South‘ hat seinen Spitznamen auch im letzten Spiel alle Ehre gemacht. Black Lions Präsident Manfred Mocher stürmte kurz vor Spielende vom Zuschauerraum das Feld, um den Schiedsrichtern – vorne an Michael Ulicny – seine Meinung zur Spielleitung zu sagen. Die Referees brachen daraufhin die Partie ab. Danach sollen sich noch tumultartige Szenen in der Kabine abgespielt haben.
Auf der Webseite der Black Lions schreibt der Black Lions Chef selbst (von sich – abwechselnd in erster und dritter Person). Dem Inhalt ist trotzt zahlloser Fehler und einigen zusammenhangslosen Sätzen zu entnehmen, dass er (Mocher) sich von den Schiedsrichtern ‚verarscht‘ fühlt. Schon 2009 habe man den Black Lions drei Touchdowns im Spiel gegen die Dragons aberkannt (Anm.: es waren zwei), er beklagt zahllose Strafen gegen seine Mannschaft, sowie die Ausschlüsse von Felix Knees und später Steve Ziogas. Der US-Amerikaner war 1:47 vor Ende der Partie in einem Handgemenge mit Prager Spielern verwickelt und wurde – samt zwei Tschechen (Anm.: es waren drei) – ’skandalöser Weise‘ (so der Bericht) unter die Dusche geschickt.
Weiters berichtet Mocher über die angebliche Weigerung der Schiris den Spielbericht herauszugeben und das ‚Schauergeschichten und haltlose Unterstellungen gegenüber seiner Person‘ verbreitet werden.
Welche schauerlichen Geschichten das sind, das lässt der Bericht offen. Gut möglich aber, dass sich der Strafsenat noch mit dem stürmischen Zuschauer M. auseinandersetzen wird, denn die Sache soll in der Kabine danach noch eine Fortsezung gefunden haben.
Clean North
Der Schiedsrichterverband AFSÖ reagiert auf seiner Webpräsenz referee.at mit Bezug auf den ‚Dirty South‘ unter der Überschrift ‚Take it back to the south !‘ mit der Initiative ‚Clean North‘ für ‚ein faires und drogenfreies Footballspiel und einen menschenwürdigen Umgang der Beteiligten miteinander‘, bebildert mit einem ‚Bullshit Bag‘.
Der im AFBÖ für die Schiedsrichter zuständige Dr. Christian Müller bedauert den Eintrag auf der Webseite, die eine nicht mit dem Verband abgesprochene Aktion einer Einzelperson war.
‚Ich verstehe den Frust der Schiedsrichter, wenn sie sich ungerecht behandelt oder angegriffen fühlen‘, so Müller. ‚Der Eintrag auf der Webseite ist allerdings damit nicht zu rechtfertigen und dafür möchte ich im Namen des AFSÖ auch mein Bedauern ausdrücken. Es handelt sich dabei um eine Aktion eines einzelnen Mitglieds mit Administrationsrechten, die in keinster Weise mit dem AFSÖ abgesprochen war. Ich habe den Eintrag sofort nachdem ich Kenntnis davon erlangt habe entfernen lassen. Ausdrücklich erwähnt sei, dass es sich dabei nicht um den namentlich bereits erwähnten Webmaster Andreas Fritz handelt. Diese Sache wird natürlich auch interne Konsequenzen nach sich ziehen, da das nicht im Sinne des AFSÖ ist, was hier passiert. Es gibt im Übrigen natürlich keine solche Initiative.‘
Auch die Black Lions/Manfred Mocher fühlen sich seither nicht mehr "verarscht".