Katzenjammer in Serbien. Schlüsselspieler der Vukovi Beograd und Novi Sad Dukes (die beiden Teams stellten mit ihren Cracks den Kern der serbischen Nationalmannschaft) haben sich bei der C-EM zum Teil schwer verletzt. In erster Linie für den Aderlass verantwortlich zeichnet sich das Special Team und die Defensive der Österreichischen Nationalmannschaft.

Technik vor Masse
Bereits beim ersten Spielzug der EM, einem Kickoff-Return der Serben, schepperte es gewaltig. Der Salzburger Marko Radovanovic und Dragon Stefan Pokorny kannten mit den zwar körperlich starken, aber mit technischen Mängeln auftretenden Serben kein Pardon. Radovanovic’s Kontrahent, Jovan Golušin, betrat nach dem ersten Kontakt das Spielfeld nicht mehr, Pokornys Mann hatte noch Glück. Er sah im Gegensatz zu seinem Mitspieler, der einen blind-sider kassierte, den heranstürmenden Pokorny zwar, reagierte aber völlig falsch, indem er sich von ihm wegdrehte und die Flanke zeigte. Kurz danach hob der Serbe vom Boden ab als wäre er von einem Auto angefahren worden, verdrehte sich in der Luft, schlug auf, konnte später aber wieder eingesetzt werden. Solcherlei Rookie-Fehler machten aus dem serbischen Nationalteam bis zum Ende der EM ein Nationallazarett.

Während man sich in Serbien also noch überlegt ob der vierte Platz des Teams als Erfolg gewertet werden kann, plagen die SELAF-Klubs arge Personalsorgen, geht für sie die Saison ja in zwei Wochen ganz normal weiter.

Die Liste der Leiden
Vier Belgrader Wölfe hat es erwischt, zwei davon sind definitiv out for season, Novi Sad beklagt zwar nur zwei Ausfälle, dafür hat es ihren absolut wichtigsten Spieler erwischt. Quarterback Čaba Juhas, Statistik-Leader der SELAF, verletzte sich ebenfalls im Auftaktspiel gegen Österreich an der rechten Schulter und wurde für alle weiteren Spiele vom Belgarder Andrej Tasic ersetzt. Die Dukes haben keinen Backup-QB, daher wird Tight End Rastko Jokić seinen Job übernehmen müssen. Als wäre der Ausfall des Spielmachers noch nicht genug, erwischte es auch den besten Receiver der Dukes. Bei Jovan Plećaš wurde eine alte Knieverletzung wieder akut, nach einer OP wird er erst nächste Saison wieder zum Einsatz kommen. Von ihren wichtigsten Schlüsselspielern in der Offensive, die von Beginn der Saison an noch dabei sind, blieb nur Tight End Mitar Bajčetić, da der stärkste Receiver des vergangenen Jahres, Ivan Dudaš, heuer noch keinen Spielzug am Platz stand. Runningback Marko Đanić ist seit dem zweiten Saisonspiel auf der langen Dukes injury list.

Bei Vukovi fehlt neben Runningback Jovan Golušin auch Left Guard Branko Mutić mit einer schweren Gehirnerschütterung (ebenfalls beim Spiel AUT-SER ausgeschieden), der aber heuer noch spielen soll. Eher schlecht sieht es für Linebacker Miloš Todorović (Beinbruch) und Left Tackle Petar Vitorović (Kniegelenk) aus – beide werden für einige Wochen außer Gefecht sein.

Des einen Leid, des anderen Freud
Die in Österreich erlittenen Ausfälle kommen für die beiden Teams natürlich zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt, geht es in den nächsten Wochen, im zweiten Akt der SELAF um die Playoffs der CEFL-Bowl.

Einer der Nutznießer der konsequenten Arbeit des österreichischen Nationalteams ist eine heimische Mannschaft. Die ASVÖ Gladiators treffen bereits in zwölf Tagen in Novi Sad auf die nun ersatzgeschwächten Dukes . Damit steigen die Chancen der Burgenländer natürlich die Finalphase der CEFL-Bowl zu erreichen, schauten sie bei der EM gemütlich zu wie ihr Gegner von Landsmännern dezimiert wurde.

Spielplan Herbst Grunddurchgang SELAF

08. September 2007
Vukovi Beograd – Budapest Wolves
Novi Sad Dukes – ASVO Gladiators

16. September 2007
Kragujevac Wild Boars – ASVÖ Gladiators
Budapest Wolves – Ljubljana Silverhawks

23. September 2007
Vukovi Beograd – Novi Sad Dukes

30. September 2007
ASVÖ Gladiators – Ljubljana Silverhawks
Kragujevac Wild Boars – Budapest Wolves

13/14. Oktober
Playoffs

27/28. Oktober
CEFL-Bowl

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