Noch bevor die Vikings-Offense das erste Mal das Feld betrat, stand des bereits 20:0 für den Gastgeber. Da waren gerade sechs Minuten gespielt. Die Giants verwerteten den ersten Drive über Moe Muheize zur Führung, danach verlor gerade Routinier Roman Meklau bei zwei Kickoffs in Folge den Ball an die Giants (Blick in die Sonne), die hier aber offenbar im Vorfeld auch eine Schwachstelle ausgemacht hatten und Christoph Kipperer den Ball absichtlich hoch auf die linke Seite kicken ließen.

Nicht, das die Wiener später groß glänzen konnten, aber in diesen sechs Minuten schauten sie ganz übel aus. Einige Spieler mit noch weniger Erfahrung wirkten sogar ängstlich angesichts des hohen Kickoffs, die Giants wollten den Ball, wirkten wesentlich entschlossener und bekamen in auch. Das Resultat waren zwei weitere Touchdowns durch Martin Grassegger und Muheize nach Pass von Chris Gunn.

Nach einem intentional grounding durch Chris Gunn aus der eigenen Endzone wurde den Vikings ein Safety zugesprochen, danach konnten sie einen Drive mit einem Fieldgoal durch Peter Kramberger zum 20:5 abschließen. Christian Kranz erhöhte nach Pass von Gunn auf 27:5, bevor Marcus Nolan der einzige Touchdown der Vikings im Spiel gelang – Pausenstand 27:12.

Schwache zweite Hälfte
Nach dem Pausentee verflachte die Partie zusehends, die Vikings bekamen offensiv keinen Rhythmus und damit auch kein Bein auf den Boden, die Giants blickten immer öfter auf die Uhr. Beide Quarterbacks der Wiener wirkten dauerhaft verfolgt und dabei nicht selten hilflos. Philipp Jobstmann musste den Ball mehrmals Richtung Sideline werfen, nicht immer überquerte der diese dann auch. Der Wurfarm des Nationalteamspielmachers zählt nicht gerade zu seinen Stärken. Jobstmann beendete die Partie mit acht kompletten Pässen bei 17 Versuchen (47%) für 46 yards, Christoph Gross verließ Graz mit zwei kompletten Pässen bei sieben Versuchen (28,5%) für 18 yards. Ihr Gegenüber Chris Gunn ging leicht unter seinem Schnitt mit 12 completions (23 attempts, 52%), für 187 yards und zwei Touchdowns unter die Dusche.

Doch das Problem der Gäste war eigentlich nicht ihre Offense, oder diese alleine, sondern in erster Linie die Verteidigung. Die violette D-Line wurde von der Grazer O-Line dorthin geschoben, wo sie der Rekordmeister brauchte, um Mario Nerad den Platz für 93 rushing yards und einen Touchdown zu geben, womit der Österreicher (als etatmäßiger Backup) sogar den gegen die Blue Devils noch glänzenden Vikings-Neuzugang Marcus Nolan für zehn in den Schatten stellte (83y./1TD).

Austrian Way in der Young-Kernöl-Version
Im Spiel selbst geschah nicht mehr allzu viel. Die Wiener blieben ungefährlich, die Grazer setzen im letzten Spielabschnitt, in dem übrigens ein 16-jähriger Jugendspieler als QB snaps bekam (aber keinen Pass spielte), mit einem Fieldgoal durch Christoph Kipperer und einem Lauf in die Endzone von Nerad noch zehn Zähler drauf zum durchaus plausiblen Endstand von 37:12.

‚Unsere Spieler haben die Gastgeschenke der VIKINGS angenommen und zu Punkten verwandelt‘, so Giants-Cheftrainer Rick Rhoades. ‚Sie haben hart gespielt, es liegt jedoch noch ein langer Weg vor uns‘.

Zu den Spielern des Tages wurden Center und Kicker Christoph Kipperer so wie RB Mario Nerad erkoren.

AFL
1.QT
2.QT
3.QT
4.QT
TOTAL
GIA vs. VIK
20:2
7:10
0:0
10:0
37:12
04. April 09 | 14:00
Eggenberg | Graz
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