GFL: Die Serie ist gerissen

Am 18. September 2010 verloren die Schwäbisch Hall Unicorns im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft 2010 im Haller Hagenbachstadion mit 45:56 gegen die Dresden Monarchs. 18 Spiele lang waren die Unicorns danach ungeschlagen – bis zum heutigen Samstag. Im Stuttgarter GAZi-Stadion ließen die dort beheimateten Scorpions beim GFL-Saisonauftakt 2012 die Haller Serie reißen und holten sich in einem überaus spannenden Spiel einen 10:6-Sieg gegen die deutschen Meister.

Noch deutlich länger als eine Niederlage hatte es eine Halbzeit ohne Haller Punkte nicht mehr gegeben. Obwohl in der ersten Hälfte in Stuttgart hauptsächlich die Haller Offense das Geschehen auf dem Feld bestimmte und viele Yards sammelte, konnte sie diese nicht in Punkte verwandeln. Der Grund dafür waren drei Turnovers, die sie sich jeweils sehr kurz vor der Stuttgarter Endzone von den Gastgebern abnehmen ließen.

Zunächst verlor Thomas Hambalek den Ball auf dem Weg in die Stuttgarter Endzone und im nächsten Anlauf unterlief Quarterback Jake Spitzlberger dasselbe Missgeschick an der Stuttgarter 3-Yard-Linie. Wenig später gelang es den Gastgebern dann noch einen Spitzlberger-Pass in der eigenen Endzone abzufangen. Die vierte Haller Touchdown-Chance hatten die Unicorns bei auslaufender Spielzeit mit einem Pass in die Scorpions-Endzone, der Ball fiel aber ungefangen zu Boden.

Die Stuttgarter sahen sich hingegen einer Haller Defense gegenüber, die das gesamte Spiel über insbesondere dem gefürchteten Scorpions-Laufspiel extreme Grenzen setzte. Ihr neuer Quarterback Tom Schneider zeigte allerdings zwangsläufig seine Passer-Qualitäten und fand mit relativ kurzen Pässen oft den Stuttgarter Neuzugang und früheren Haller Matthais Scheuring. Dank seiner Körpergröße von 2,02 Metern konnte er mehrfach Sieger gegen die eher klein gewachsenen Haller Verteidiger sein und einigen Raumgewinn erzielen. Trotzdem gelangen aber auch den Stuttgartern lediglich drei Punkte durch ein 35-Yard-Fieldgoal von Scheuring Anfang des zweiten Viertels.

Nach der Pause setzte Halls Head Coach Siegfried Gehrke mehr auf das Laufspiel und hatte zunächst Erfolg damit. Konsequent arbeitete man sich an die Stuttgarter Endzone heran und Waldemar Schander vollendete den Drive mit einem 8-Yard-Lauf zur 6:3-Führung.

Im letzten Viertel kam der Haller Angriff allerdings 15 Yards vor der Stuttgarter Endzone erneut ins Stocken. Wieder wurde ein Pass von Spitzelberger von den Scorpions in der eigenen Endzone abgefangen und damit weitere Haller Punkte verhindert.

Jetzt bekamen die Scorpions Oberwasser. Weniger als drei Minuten waren noch zu spielen, als die Platzherren zum Gegenzug ansetzten. Nachdem sie ein 8-Yard-Pass von Schneider auf Richard Rewitzer (PAT Matthias Scheuring) mit 10:6 in Führung brachte, waren nur noch 16 Sekunden auf der Spieluhr. Zu wenig für die Unicorns um das Blatt noch zu wenden.