Lather, rinse, repeat . Werden die Erfahrungen von vor zwei Wochen wie weggewaschen sein oder gilt diesmal Wiederholung als Prinzip?
Die NFL hat es im Januar vorgemacht: Der Großteil der ersten Playoffrunde waren Rematches der letzten Woche der regular season. Bis auf einen erklärbaren Ausreißer haben damals die Sieger der ersten Begegnung auch in den Playoffs die Oberhand gehabt. In der AFL haben sich nach einem turbulenten Grunddurchgang die Big 4 doch durchgesetzt und stehen sich nun in derselben Konstellation wie in Woche 6 gegenüber. Es geht hierbei also nicht nur um Momentum und Aus-Fehlern-Lernen, sondern auch um Tatsachen, die erst vor kurzem geschaffen wurden.
Giants @ Raiders
Während sich die Giants mit dem 42:28 Sieg vor zwei Wochen von einer katastrophalen EFL-Halbfinale Niederlage gegen die Vikings erholen konnten, sieht das Bild für die Raiders derzeit trüb aus. Zwei Heimspiele in Folge wurden verloren, und der letzte Sieg gegen eine Top-Mannschaft ist über zwei Monate her. In einer Mischung aus überhöhter Sicherheit und schlechten Spielstarts wurden die Raiders zuletzt effektiv überrumpelt, und die Giants werden wieder versuchen früh ihr Offensivspiel aufzumachen, und die Raiders zu einer eindimensionalen Spielanlage zu zwingen. Chris Gunn (immer noch keine Interception in der heurigen AFL-Saison) wird wieder der Schlüssel dazu sein, dass die Giants unter HC Rick Rhoades am Tivoli ungeschlagen bleiben, und die Defense wird wieder turnoverhungrig und konsequent gegen den Lauf sein müssen. Die Geschichte ist auf ihrer Seite, aber ihre Inkonsistenz über die Saison hinweg stellt stark in Frage, wie sehr man sich darauf heuer verlassen kann.
Die Raiders hingegen müssen verhindern, dass sie wie zuletzt ständig einem Rückstand hinterherlaufen. Leon Jackson III warf in der letzten Runde des Grunddurchgangs mit 43 Attempts fast das Doppelte seines Saisondurchschnitts und verteilte die Bälle dabei nicht auf seine Phallanx an gefährlichen WRs: Jakob Dieplinger, Andreas Pröller, Philipp Heider und Tory Cooper haben jeweils vier TDs in der Saison gefangen. So eine Balance müsste eigentlich ein Albtraum für jeden gegnerischen Defense Coordinator sein. Wenn sie das als Team-Effort aktivieren können, anstatt bei nicht-funktionierendem Laufspiel einfach Cooper den Ball 13 mal zuzuwerfen, und wenn Florian Grein nach seiner überstandenen Lebensmittelvergiftung ihr Laufspiel unberechenbarer machen kann, dann wird die Raiders-Offense sicher wieder zu alten Höhen finden. Ihre Defense muss hingegen einfach schneller ins Spiel kommen: Die ersten fünf Giants-Drives in Woche 6 endeten in TDs. Aufpassen muss sie auch auf Giants-RB Michael Andrew, der gerade wegen der Erfahrungen zuletzt eventuell eine größere Rolle bekommen könnte, um als Überraschungsmoment zu fungieren. Geschichte ist nämlich flexibel, je nach Perspektive kann man unterschiedliche Lehren aus ihr ziehen. Die Raiders müssen mental aus ihrem Widerholungszyklus an bad days herausfinden, wenn sie das Prädikat ‚komplettestes Team‘ weiterhin tragen und in der Austrian Bowl XXVI verteidigen wollen.

Redaktions-Orakel: (richtige|bisherige Tipps|percentage)
Walter Reiterer: RAI (54|66|82%)
Simon Traxl: GIA (50|66|76%)
Ida Kreutzer: GIA (49|66|74%)
Jason Galanos: RAI
(46|62|74%)
Christoph Wagner: RAI (48|66|73%)
Marko Markovic: RAI (Quereinsteiger)

AFL Playoff
1.QT
2.QT
3.QT
4.QT
OT
TOTAL
RAI vs. GIA
16:7
6:17
15:7
7:13
14:7
58:51
 26. Juni 10 | 17:00
 Tivoli | Innsbruck
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