Kaum haben wir unsere "Schreib uns deine Weihnachtsgeschichte" Aktion ins Leben gerufen, schon trudeln die ersten Beiträge ein. Einer der uns ganz besonders bewegt, sozusagen den Tränen Nahe gebracht hat, ist jene von Michael Holub wie er den Karl Wurm dazu gebracht hat Präsident der Vikings zu werden. Es ist so schön… Lesen Sie es selbst!
Ja, so wars….
18 Jahre ist es nun her, als mich mein lieber Freund Christian Pospisil auf ein Inserat in der Zeitschrift "Wiener" aufmerksam gemacht hat. "Neuer Football Verein in Gründung" stand damals, kurz und bündig, darin zu lesen. Ich habe noch lebhaft in Erinnerung, wie ich in meinem neuen Eduscho-Trainingsanzug unzählige Kilometer beim Training auf der Jesuitenwiese und der Hauptallee zurückgelegt habe, ohne überhaupt einen Football, geschweige denn, eine Footballausrüstung zu Gesicht zu bekommen. Erst viel später habe ich erfahren, daß wir ein Ableger der Vienna Vikings waren und uns "Huskies" nannten. Man erzählte mir, daß die zeitgleich gegründeten "Ducks", ebenfalls ein Ableger der Vikings, die proletarische Fraktion und die "Huskies" die intellektuelle Fraktion waren. "Na bin i froh…."
Es war nur eine Frage der Zeit als ich ein Spiel der Vikings, die damals schon großes Ansehen genossen haben, gegen die "Klagenfurt Jets", gesehen habe. Groß und mächtig spielten sie auf, die "Wiener Wikinger", ohne den Gästen auch nur den Funken einer Chance zu lassen. Am nächsten Tag war in der Zeitung zu lesen: "Vikings zu hart! Gegner abgetreten…."! Das war der Tag, der mein Football Leben maßgeblich beeinflußte.
Kurz darauf fusionierten sich Vikings und Huskies. Zwei Jahre später schloß man ein Bündnis mit dem zweiten Wiener Großverein, den "Ramblocks". Dadurch kamen die Vikings endlich zu ihrem eigenen Trainingsplatz, der Schmelz. Erzählt man heute dem Nachwuchs, daß wir im Donaupark -Papstwiese ohne Kabinen und Duschen trainiert haben, erntet man nur ein lapidares: "Na selber schuld…".
In den darauffolgenden Jahren waren die sportlichen Erfolge, mit Ausnahme der Vizemeistertitel `88 und `91, eher bescheiden. Allerdings änderten die Vikings ihr Erscheinungsbild und spielten von nun an in den Teamfarben der Minnesota Vikings. Die erste spielfähige Jugendmannschaft wurde ins Leben gerufen und erstmals wurden amerikanische Legionäre verpflichtet, mit deren Hilfe wir den Meistertitel nach Wien holen wollten. Mit den Vikings-II schickten wir eine zweite Kampfmannschaft ins Rennen, die in der 2. Division Erfahrung sammeln sollte. Nicht zu vergessen, dass die Vikings zu diesem Zeitpunkt mit einem Jahresbudget von 100.000,- (Schilling wohl gemerkt) locker über die Runden kamen.
Bis eines Tages ein gewisser Karl Wurm die Vikings als Security für die Premiere des ersten Batman-Kinofilmes engagierte. Ich war von der Idee besessen, diesen charismatischen und wortgewandten Mann für Football zu begeistern und ihn letztendlich ins Management der Vikings zu holen. Generalstabsmäßig angelegt, erhielt er einige Saisonen lang Einladungen zu den Spielen und gelegentlich sogar Ansichtskarten aus fernen Ländern. Im Herbst 1992 war es endlich so weit, die Vienna Vikings hatten ein neues Oberhaupt – Präsident Karl Wurm (PKW)!
Gleich im ersten Amtsjahr, vermutlich als Einstandsgeschenk, ermöglichte PKW den Wikingern die Heimspiele im Stadion Hohe, besser gesagt, Heilige Warte durchzuführen. Abschließend möchte ich noch auf ein Ereignis eingehen das alle Beteiligten den Atem anhalten ließ. Die Vikings zogen es damals vor, Spieler aus der zweiten Herrenmannschaft, den Vikings-II, anstatt aus der Jugendmannschaft zu rekrutieren und vernachlässigte dadurch ihre Jugendarbeit. Nicht nur, daß wir eine saftige Pönale zu zahlen hatten, wurde obendrein noch darüber abgestimmt die Vikings in die 2. Division absteigen zu lassen. Zwei Dinge werde ich nie vergessen. Zum Einen die Verbandssitzung 1993, wo uns mit Bauchweh der Abstieg erspart blieb und zum Anderen der Ausspruch von Karl Wurm: "Wir werden es Allen zeigen…!"
Dank und Anerkennung an die vielen Mitstreiter, die schon immer an American Football und die VIKINGS geglaubt haben.
Michael Holub
Vize Präsident
Chrysler Vikings
Eine wahre Geschichte
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