Im Mittelpunkt des Interesses vor dem Spiel stand St. Pöltens Runningback Germaine Race. Dem Mann, der aus San Diego kam (Chargers/NFL), traute man viel zu. Er blieb am Ende aber unter seinen Möglichkeiten. Die, die er hätte, wäre vor ihm eine Offensive Line, die athletisch und technisch mit einer perfekt eingestellten Defense der Vikings mithalten hätte können. Man gab Race 28 Mal den Ball, er kam damit erstaunliche 133 yards weit (4.75 pro carry), was aber zum erheblichen Teil seiner eigenen körperlichen Fähigkeiten zuzuschreiben ist, hatte er in den meisten Fällen sofort nach der Ballübernahme auch wenig freundlichen Kontakt mit den in Giantsgelb [sic!] spielenden Wikingern.

Race erzielte einen von zwei Touchdowns der Gäste und lief zu einer 2-point-conversion, verlor aber da Ei gleich drei Mal durch fumbles. Nach dem Spiel zeigte er sich im Interview mit dem TV-Sender PULS 4 überrascht über die Stärke des Gegners. Er wirkte etwas angeschlagen (Knie), aber durchaus motiviert für weitere Taten. Race ist ein sehr ruhiger Zeitgenosse, hat keinerlei Allüren und möchte in Österreich guten Football spielen. Das gelang ihm auf der Hohen Warte zum Teil ganz gut.

Ansonsten war alles schon früh trocken in gelben Tüchern, die Vikings machten von Beginn an klar, wer an diesem Sonntagnachmittag vor rund 3.500 Zuschauern als Sieger vom Platz gehen wird.

Im offensiven Mittelpunkt bei den Wikingern standen die US-Amerikaner RB Josiah Cravalho (121 offensive yards, 3 TDs) und Neuzugang WR Chauncey Calhoun (106, TD). Aber auch der heimische Runningback Florian Hiess (70) und Quarterback Christoph Gross (18 completions bei 27 attempts für 225 passing yards, 1 passing TD, zwei rushing TDs) spielten eine starke Partie. Insgesamt waren elf Wikinger (!) als ball carrier im Einsatz, Gross verteilte seine Bälle auf neun verschiedene Receiver. Die Vikings hinterließen aber auch einen athletisch starken Eindruck. Die Arbeit von Konditionstrainer Mathias Kovacev zeigt klare Ergebnisse.

Team Austria
Ab der zweiten Hälfte (es stand zur Halbzeit bereits 42:0) spielten bei den Wienern ausschließlich Österreicher und es kam auch die zweite Garnitur zum Einsatz. Es scorten Thomas El-Badramani und Stefan Holzinger. Auf Seiten der Invaders war neben den eingangs bereits erwähnten Race noch Mario Hörhager nach Pass von Quarterback Vinny Gay erfolgreich. Gay machte trotz seiner bescheidenen Stats (5 completions für 26 yards) und der Körperfülle eines Liners einen sehr mobilen und kampfeslustigen Eindruck, konnte 67 yards Raum mit Läufen gewinnen.

Fazit:
Ähnlich wie die Bulls haben die Rotgoldenen (oder wie Ida Kreutzer meinte die: Senf-Ketchupigen) bis zum bitteren Ende gekämpft, was man ihnen bei dem Spielverlauf wirklich hoch anrechnen muss. Auch nach dem Spiel wirkte das Team nicht niedergeschlagen, sondern um eine Erfahrung reicher. Auch wenn die Invaders noch kein Gradmesser waren, die Wikinger sind in dem derzeitigen Aggregatzustand für jeden Gegner in der AFL ein dicker Brocken aus Granit & Stahl. Die Mannschaft ist so fit wie noch nie in der Vereinsgeschichte, die beiden Imports wussten mehr als nur zu gefallen.

Eine Lehre können auch die großen Teams aus der Arbeit der Invaders ziehen: Das Engagement eines ehemaligen NFL-Spielers wie Germaine Race muss nicht zwingend ein Fehler sein. Race ist willig hier aufzuzeigen, top in Form und ein Teamplayer. Man stelle sich den Mann hinter ein starken O-Line wie z.B. jener der Vikings vor. Da würden die Köpfe der gegnerischen Defense Coordinators wirklich rauchen. Mehr davon bitte.

Nach den Osterferien geht es für die Invaders mit einem schweren Heimspiel gegen die Dragons weiter (11. April), die Vikings fahren nach Salzburg zu den Bulls (10. April).   

AFL
1.QT
2.QT
3.QT
4.QT
TOTAL
VIK vs. INV
14:0
28:0
7:0
7:16
56:16
 28. März 10 | 15:00
 Hohe Warte | Wien
Spielstatistiken

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Pressemeldung Raiffeisen Vikings 
Der Start der Saison ist jedes Jahr ein besonders spannendes Ereignis. Monate der Vorbereitung sind damit vorbei und man kann erstmals überprüfen wo man als Team steht. Die Raiffeisen Vikings starten dabei sehr stark und lassen den Generali Invaders  bei ihrem 56:16 Auftaktsieg keine Chance.

Die Ausgangssituation war dabei alles andere als klar. Die Vikings Offense, Sorgenkind des letzten Jahres, sollte mit 2 A-Klasse-Spielern verstärkt werden, während die Defense von Anfang an ohne Verstärkung spielen sollte. Josiah Cravalho und Neuzugang Chauncy Calhoun sollten Christoph Gross bei der Saisonpremiere entsprechend unterstützen.

Auf der Gegenseite waren die St. Pölten Generali Invaders eine recht unbekannte Größe. Wesentlichster Neuzugang der Invaders war Ex-NFL-San Diego Chargers – Running Back Germaine Race. Die große Frage war, wie die rein österreichische Defense mit dem Exprofi umgehen würde. Wäre es möglich, dass die Invaders mit guter Offseason und mit geschickter Verstärkung zu einem Stolperstein werden würden?

Die Antwort haben die Vikings von Anfang an auf dem Feld gegeben. Nach einem "3 and out" der Invaders darf sich Chauncy Calhoun über sienen ersten AFL-Touchdown freuen. Peter Kramberger – Guiness Book of Records Kicker – verwertet den Extrapunkt ebenso wie alle folgenden. Beim nächsten Kickoff versuchen die Vikings einen Onside Kick, der aber misslingt. Die Invaders können die gute Feldposition aber nicht nützen. Im Gegenzug können die Vikings unter anderem mit einem Big Play von Josiah Cravalho das Feld überqueren. Der "flying Hawaian" erzielt dabei auch den Touchdown zum 14:00.

Im nächsten Drive können die Invaders mit einem QB-Keep Spielzug und einigen guten Läufen von Germaine Race bis an die Endzone der Vikings gelangen. Race ist zu diesem Zeitpunkt scihtlich frustriert und versucht die mangelnde Unterstützung durch sein Team durch doppelten Einsatz zu kompensieren. Dabei passiert insbesondere bei Running Backs aber immer das gleiche: Fumbles. So auch hier und anstatt eines TDs durch die Invaders bekommen die Vikings den Ball. Damit endet das erste Viertel mit 14:00.

Die Vikings können auch in diesem Drive durch Josiah Cravalho scoren und stellen auf 21:00. Im folgenden Drive fumbelt Race erneut, und die Vikings scoren abermals durch einen 21yds Pass von Christoph Gross zu Chauncy Calhoun (28:00). Im folgenden Drive müssen die Invaders erneut punten. Im Gegenzug kann sich Florian Hiess mehrmals in Szene setzen, und Christoph Gross erhöht selbst mit einem 10 yds Run auf 35:00. Nach einem guten Punt Return von Josiah Cravalho können die Vikings durch ihn knapp vor der Pause die Führung nochmals auf 42:00 ausbauen.
Die zweite Halbzeit startet, wo die erste aufgehört hat und Thomas El Badramani erzielt mit einem kurzen Lauf einen weiteren TD zum 49:00.Darauf folgt das dritte Fumble von Race und anschließend ein Fumble von Christoph Gross nach zu hohem Snap. Im folgenden Drive können die Invaders mit Race die Endzone erreichen und eine Conversion verwerten (49:08). Im anschließenden Kickoff können die Vikings den Ball nciht sichern und die Invaders kommen erneut in Ballbesitz und können den Drive auch bis in die Endzone fortsetzen. Eine Conversion gelingt erneut und so steht es 49:16.

Stefan Holzinger kann dann noch einmal für die Vikings scoren und fixiert den Endstand von 56:16.
Das Spiel gegen die Invaders war ein guter Einstand in die neue Saison, in der aber noch wesentlich härtere Gegner geschlagen werden müssen. Heute hat man den ersten Teil der "Pflicht" am Weg zu einer Playoff-Teilnahme erfüllt. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Der nächste Gegner sind die Salzburg Bulls, die man bereits in einem Scrimmage kennenlernen durfte und die nach einer 49:13 Schlappe gegen die Dragons beweisen müssen, dass sie in die AFL gehören. Nach der Papierform sollte dabei ebenfalls ein klarer Sieg möglich sein, gespielt wird aber auf dem Rasen und gerade vermeintlich schwache Gegner müssen einmal geschlagen werden.

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