Das haben sich die niederösterreichischen Mitfavoriten auf die Austrian Bowl wohl etwas anders vorgestellt. Die Belgrad Vukovi konnte man vorher als durchaus probaten Vorbereitungsgegner sehen, dass sie jedoch mit den Dragons über vier Viertel auf Augenhöhe mitspielen können, das haben aber nur sehr optimistisch eingestellte Vukovi Fans erwartet.

Es begann zunächst auch alles nach Plan für die Drachen. Die Neuzugänge Quarterback Eric Marty (21 att., 13 cmp., 113 yds. passing, 2 TDs, 1 int.) und WR Jason Horton (6 rec. 51 yds., 1 TD, 6 ret. 127 yds.) sorgten schon im ersten Drive für die ersten grünen Punkte im Jahr 2010, RB Andrej Kliman (109 yds. rushing, 1 TD, 1 lost fumble) erhöhte im zweiten gleich auf 13:0. Danach kam aber zunehmend Sand ins Getriebe des Jubilars (25 Jahre), bzw. die Belgrader, die im Vorjahr auswärts noch den Cineplexx Blue Devils unterlagen, kamen immer besser ins Spiel und scorten über Wide Receiver Dejan Cerovac und mit einem Lauf von Quarterback Jordan Green.

Vor allem aber ihr Legionär Brandon McDowell (ein ehemaliger Dragons-Spieler) zeigte in Folge in der Hauptstadt-Offensive wie man die Drachendefense auf das Glatteis führt. Immer wieder verlud er die Dragons-D und als der etatmäßige Vukovi Quarterback Jordan Green mit einer Sprunggelenkverletzung ausschied und McDowell den Job übernahm, ließ er seinen Ex-Klub phasenweise sehr alt aussehen.

Die Gastgeber nahmen nach einem kurzen Lauf in die Endzone ihres Fullbacks Franz Kolohsar noch sieben Punkte Vorsprung (20:13) in die Pause mit. Wer sich dachte, dass sie diesen in den letzten beiden Vierteln ausbauen können, der irrte. Die zweite Hälfte ging nämlich an die Gäste aus Serbien. McDowell war zunächst als Passgeber beim ersten Touchdown der Vukovi beteiligt, danach gelang ihm ein 57-yards-Touchdown-Lauf nach einem angetäuschten Handover, auf welches die komplette Defense der Dragons reagierte und die linke Seite öffnete. Die Dragons schrieben mit einem kurzen Fieldgoal durch Martin Wunderer und dem zweiten passing Touchdown von Eric Marty (auf seinen Backup Thomas Haider) am Scoreboard an.

So kam es aber auch nur zu sporadischen Einsätzen von Backups bei den Dragons (geplant war ab Hälfte zwei vermehrt Reservisten zu bringen), denn das Spiel stand über den gesamten Verlauf auf des Messers Schneide. Die Zeit war am Ende der Freund der Drachen. Beim Spielstand von 30:27 schafften es die Vukovi in durchaus aussichtsreicher Position nicht mehr rechtzeitig ihre Fieldgoal Unit aufzulinen. So lief die Uhr ohne einem 3-Punkte-Versuch aus und statt einer Overtime gab es Handshakes. Die Partie dauerte aber auch schon ohne Nachspielzeit sehr lange, da die Referee Crew sich mehrfach uneins über ihre Entscheidungen zeigte und minutenlange Debatten am Feld führte. Nicht mehr dabei zu diesem Zeitpunkt war Dragons D-Liner Johannes Kain, der in diesem friendly wegen einer Tätlichkeit gegen einen Gegner vom Platz gestellt wurde.

Leistungssteigerung ist gefragt
Sportlich also alles andere als ein gelungener Einstand ins neue Jahr, aber vielleicht der Wink mit dem Zaunpfahl zur rechten Zeit. Es wird in jedem Fall eine enorme Leistungssteigerung bei den Dragons vonnöten sein, um die heuer gesteckten Ziele erreichen zu können. Am kommenden Samstag (17:00) gastieren die Salzburg Bulls in Korneuburg. Eine vermeintlich lösbare Aufgabe für die Drachen.

Von den US-Neuzugängen stachen Jason Horton, als quicker und wendiger Returner hervor, wie auch Neil Brown (2 solo tackles, 7 assists), der an der D-Line eine sehr solide Leistung zeigte. Über den neuen Quarterback Eric Marty lässt sich nach der Partie noch nicht allzu viel sagen. Er stand öfters unter Druck, wurde auch gepickt und konnte noch für kein Glanzlicht in der Offensive sorgen.

Akustisches Desaster
Ebenfalls alles andere als glänzend war die Akustik im Stadion. Die Soundanlage wurde malträtiert, wehrte sich gegen ihre Peiniger über das fast gesamte Spiel mit Übersteuerung, Quietschen, Pfeifen und Rauschen. Ein ‚Virus‘, der dann auch auf die Referee Mikrofone übergriff. Man versucht sich im Rattenfänger an der großen Show, es fehlt aber hörbar an den technischen Voraussetzungen dafür. Es ist wohl auch nicht ganz das richtige Signal in Richtung der Gruppe von Anrainer, die nicht so glücklich über die Dragons in Korneuburg sind, sie mit Getöse zu überzeugen.

Positiv dafür das Publikumsinteresse. Die Tribüne war wie schon 2009 gut gefüllt. Rund 500 Fans auf den stands ergaben sich der akustischen Umweltverschmutzung und beklatschten am Ende  – der Leistung auch angemessen – etwas verhalten den Sieg ihrer Mannschaft.

Pre Season
Danube Dragons vs. Belgrad Vukovi 30:27
(13:6/7:7/3:0/7:14)
Spielstatistiken
20. März 10 | 16:00
Korneuburg | Rattenfängerstadion


20. März 2010 | 16:00
One two, one two, get it on

Ticker Test in Korneuburg

Am morgigen Samstag wird Football-Austria neue Hard- und Software für den FA-Live-Ticker beim Pre-Season Spiel Dragons vs. Vukovi testen. Ab 16:00 dürfen wir unsere Leser und Hörer um feedback bitten.

Wir werden auch 2010 wieder das Mashup Programm »Cover It Live« als Ticker Tool verwenden, zusätzlich sollen noch weitere features eingebunden werden.

Derzeit hat FA dort einen Premium Account mit allen features, was gleichzeitig aber auch bedeutet, dass CiL während des Tickers Werbung schalten wird. Wie häufig das der Fall sein wird und ob sich das den Ablauf störend auswirkt, soll dieser Test zeigen.

Grundlegende mögliche Änderung
Auf Basis der TV-Erfahrung (PULS 4) – bzw. gab es in der Vorsaison schon mehrmals diese Anmerkung seitens einiger Leser – soll bei Live-Tickern mit Walter Reiterer weniger getippt werden, dafür wird man ein Audiokommentar hören und auch sehen. Ein quasi Webradio mit Webkamera. Die wichtigsten Infos (Eckdaten, Spielstand, Scores) werden zusätzlich visuell (Scoreboard) dargestellt.

Hier werden wir die in CiL integrierte Webcam Software testen und sie mit dem Livestream Anbieter Ustream, erreichbar unter football-tv.at – vergleichen. Ebenso werden mehrere Mikrofone getestet, um herauszufinden wie wir die bestmögliche Audioqualität erreichen können.

Zur Webcam sei zu sagen, dass wir noch nicht wissen, was diese zeigen wird. Bei den Vikings wissen wir es (nämlich den/die Kommentatoren), da die Wikinger Live Bilder von ihren Heimspielen (auch in Webkameraqualität) untersagen. Hier stellt sich aber die generelle die Frage, wie sinnvoll es überhaupt ist mit einer statischen Webcam bunte Ameisen auf grünem Hintergrund zu zeigen und ob es nicht ganz allgemein besser wäre, das Konterfeit des Kommentators zu zeigen. Was meinen Sie?

W-LAN Flicks
Gemeinsam mit dem Fotografen Herbert Kratky werden wir das WLAN adhoc Netzwerk seiner Spiegelreflexkamera testen, ob und wie es sich mit unserem Equipment verträgt. Sollte das funktionieren, was wir hoffen, dann gibt es bei Spielen bei denen Kratky fotografiert und wir gleichzeitig tickern de facto Live (Stand) Bilder von seiner Kamera. Sie sehen was Herbert Kratky gerade eben fotografiert, bzw. er selektiert Fotos aus, die dann direkt in den Ticker geschickt werden. Schöne Sache, wie wir finden.

iPhone Live Interviews
Über ein handelsübliches Apple iPhone ist es möglich Live Bilder zu streamen. Das werden wir für Interviews vor und nach dem Spiel testen. Diese werden wir ebenfalls versuchen über den Ticker direkt einzuspielen. Also nicht ausschalten nach dem Spiel – es kommt noch was! Sollte uns Apple nicht im Stich lassen, was ja bei der Firma angeblich überhaupt nie passiert. iPhone Broadcast Starts werden übrigens automatisch über Twitter verkündet.

Soweit zu unserer ausgiebigen Testreihe am Samstag.

Wir bitten um rege Teilnahme und feedback. Natürlich werden Sie ganz nebenbei auch erfahren, wie das Spiel im Rattenfängerstadion läuft und ausgegangen ist.

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