Finale Erfolge in der höchsten Liga gab es nie, dafür jede Menge Versuche und Irrtümer gefolgt von Weichenumstellungen. Auch heuer wieder.
Nach der Desaster Saison 2005 mit acht Niederlagen in ebenso vielen Spielen zog man sich in die zweite Klasse zurück. Auch dort hingen die Früchte für den Klub zu Beginn hoch. Der Auftaktniederlage gegen die Invaders folgten aber Pflichtsiege gegen die in der Division 1 deplazierten ASKÖ Rangers, die geglückte Revanche an St. Pölten, ein beinahe heroischer Erfolg gegen die Budapest Wolves und mit einem weiteren Sieg gegen die Steelsharks Traun waren die Playoffs gesichert. Endstation Salzburg – man unterlag den Bulls knapp und versäumte den Finaleinzug. Auch in der zweiten Liga waren die Dragons nur Zuschauer wenn es um eine Bowl ging. Trotzdem war die sportliche Leitung mit der Performance nicht unzufrieden, das Projekt Wiederaufstieg wurde in seiner Ernsthaftigkeit zwar durch sportliche Erfolge nicht gerade untermauert, man ist die Nummer 3 in der zweiten Klasse, aber man habe alle Möglichkeiten wieder ganz oben mitzuspielen. Daher wird man es 2007 auch wieder wagen in der höchsten Klasse anzutreten. Die Salzburg Bulls, aktuelle Nummer 2 in der Division, lassen das nun doch wieder lieber sein.

Als fixe Größe gelten die Dragons beim Nachwuchs. In allen vier Altersklassen sind die Klosterneuburger unter den Top Teams zu finden. Selbst wenn es in den letzten Jahren auch hier an Titeln mangelte, sind sie jederzeit für einen solchen gut. Heuer zum Beispiel können sich die grünen Junioren gute Chancen auf das Finale ausrechnen. Im Frühjahr deklassierte man förmlich die Altersgenossen der Vikings, immerhin Titelverteidiger (in allen vier Klassen). Ein großes Manko der vergangenen Jahre war die Integration des Nachwuchses in der Kampfmannschaft. Spieler, welche als Junioren noch herausragende Leistungen zeigten, waren im Team I plötzlich unsichtbar, zumindest entwickelten sie sich zu keinen Leistungsträgern in der AFL. Unter anderem will man nun hier die Hebel ansetzen mit massiven personellen Veränderungen.

Die auf 150 Aktive gewachsene Nachwuchsabteilung bekommt eine neue sportliche Leitung. Den Minis, Schülern & der Jugend wird in Zukunft Christian Sandner vorstehen, für die Junioren und die Kampfmannschaft ist der ehemalige Vikings Receiver und Nationalteamtrainer Ivan Zivko zuständig. Sandner hat das Juniorenteam aufgebaut und zu Silber geführt, Zivko gilt als einer der besten heimischen Football Trainer.

Außerhalb des sportlichen Bereichs übernehmen die Spielerväter Dr. Kurt Lojka das Marketing und Anton Pokorny die sportlichen Aktivitäten im Bereich American Football. Die Cheerleader stehen unter der Obhut von Sabine Katzmayer, ihr Mann Robert Katzmayer zieht sich in die Organisation zurück, der die erlitten Rückschläge ebenso erkennt, wie ihn die konsequente Vorgangsweise von Lojka und Pokorny beruhigen. Es sei eine gute Basis. Der Linie will man treu bleiben, aber in der Umsetzung konsequenter werden.

AFL 2007
Das ist ein schöner Anfang, mehr aber noch nicht. Um in der höchsten Liga mithalten zu können, wird man ebenso nachhaltige personelle Veränderungen im Team selbst vornehmen müssen. Die derzeitige Formation ist gut genug für einen der vorderen Plätze in der zweiten Klasse, daher darf man gespannt sein mit welchen (und wie vielen) zusätzlichen Spielern (Coaches?) die Dragons sich verstärken werden. Das Recruting von Importspielern, mit Ausnahmen nicht gerade eine der ausgewiesenen Stärken der Drachen, wird mit über Sein oder nur Schein in der AFL entscheiden. 6 US Legionäre werden 2007 am Roster, 3 am Feld gestattet sein. Die Konkurrenz wird mit Sicherheit aus dem Vollen schöpfen.

Spielplatz fragwürdig
Das Heimstadion im Happyland ist als Austragungsort nur mehr bei Bestwetter bespielbar. Mittlerweile fast normale Wetterkapriolen, Hochwasserstände, aber auch nur angesagte Schlechtwetterfronten legen den Spielbetrieb dort lahm. Davon ausgehend, dass alle Gegner auch auf europäischer Ebene spielen werden, sind Ausweichtermine im kommenden Jahr vermutlich Mangelware. Totalausfälle über längere Zeit, so wie jene heuer, würden damit unwillkürlich zu Starverifizierungen führen. Auch darüber können sich Lojka & Pokorny den Kopf zerbrechen. Wohin, wenn der Donaupegel sich gegen einen wendet?

Jedenfalls sind die Dragons das einzige Team der Division 1, welches sich diesen Schritt zutraut. Die Salzburg Bulls, während der ganzen Saison mit einem flotten ‚wir spielen AFL” auf den Lippen, hatten am Tag der Bekenntnis die Stierhosen gestrichen voll, die Invaders interessierte nicht mal der Termin selbst. Möglich, aber eher unwahrscheinlich, dass sich daran noch etwas ändert.

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