Favoriten sterben einsam. Nur wenige Zuschauer fanden am Ostersonntag auf die Sportanlage Schwaz. Ein Sieg der heimischen Alpin Hammers schien alles andere als gewiss, denn zu Besuch kamen die Vienna Knights und mit denen der Vorjahresfinalist dieser Spielklasse, der damals nur knapp den Titel gegen den Aufsteiger LA Titans verpasste.

Die lange Anreise sollte sich für die Wiener am Ende aber nicht bezahlt machen, denn die weit Gereisten unterlagen den Tirolern am Ende mit 21:14.

Turnovers entscheiden das Spiel
Ohne den Erfolg der Hammers schmälern zu wollen (wer weniger Fehler macht, ist wohl die bessere Mannschaft), schlugen sich die Ritter an dem Nachmittag allerdings auch selbst. Satte 230 rushing yards brachten die Gäste immer wieder in die Redzone der Hausherren, sieben turnovers machten aber die Chancen auf Punktezugewinn immer wieder zunichte. Die Knights gaben den Ball vier Mal via Fumble an die Unterinntaler ab, vor allem beim Snap hatte man arge Probleme. Das Zusammenspiel zwischen Center und Quarterback klappte nicht, dazu warf der ritterliche Spielmacher als Draufgabe noch drei Interceptions. Mit sieben Turnovers gewinnt man dann selbst als Favorit keine Spiele mehr.

Danke Wien…
Die Hammers nahmen die Wiener Gastgeschenke dankbar an. Markus Windisch erzielte alleine 15 Punkte (1 TD, 2 FG, 1 2-PC, 1 PAT-Kick), der junge Lukas Hütter legte einen Touchdown zum Halbzeitstand von 21:8 drauf, davor kamen die Gäste über Bernd Jungwirth (TD) und Andreas Scharl (2-PC) auf das Scoreboard.

…und Servus, kommt’s gut z’haus
In Hälfte zwei machten die schwarzen Ritter die Schotten dicht, ließen keine weiteren Punkte der Silberstädter zu, blieben aber vor allem in der gegnerischen Redzone fehlerhaft und brachten daher offensiv nichts mehr auf den Weg. So war es fast logisch, dass die einzigen Punkte in Hälfte zwei von Achim Görgei durch einen Punt-Return-Touchdown entstanden, denn die Offense der Knights stand an dem Tag nur am Feld, um den Ball schnellmöglichst dem Gegner zurück zu geben.

Stimmen nach dem Spiel
Hammers Obmann Florian Windisch war über den Auftaktsieg natürlich mehr als glücklich. ‚Ich habe noch nie so viele erwachsene Männer wie heute weinen gesehen. Das ist ein ganz toller und wichtiger Erfolg für uns. Wir haben in der ersten Halbzeit gut gekämpft und waren die bessere Mannschaft, in Hälfte zwei hätten wir es fast noch einmal aus der Hand gegeben. Mich freut besonders, dass wir weniger Strafen als üblich kassiert haben. Disziplin ist ein wichtiger Punkt bei uns, um uns nicht mehr um die Früchte unserer Arbeit  zu bringen.‘

Knights Head Coach Hany Razi analysiert: ‚Mit sieben Turnovers kann man nur in den seltensten Fällen ein Spiel mehr gewinnen. Im Training haut bei 60 Offense Plays im Schnitt ein Mal der Snap nicht hin, im ersten Spiel verlieren wir den Ball vier Mal beim snappen und werden drei Mal gepickt. Wir haben hier also ein Problem, welches vorher so nicht aufgetreten ist und an dem müssen wir arbeiten. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass uns das gleich im ersten Spiel passiert, wir werden versuchen uns gegen die Thunder (Anm.: erstes Spiel 17. April Ravelinstraße Wien) zu rehabilitieren. Den Hammers kann ich nur gratulieren. Sie haben unsere zahlreichen Fehler ausgenützt und verdient gewonnen.‘

Division 2
1.QT
2.QT
3.QT
4.QT
TOTAL
HAM vs. KNI
6:0
15:8
0:6
0:0
21:14
04. April 10 | 13:00
Sportzentrum | Schwaz
Tippspie
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments