Man wusste die Wiener vorab in der Favoritenrolle, dass es derart überdeutlich wurde, war nicht ganz so zu erwarten. Die Raiders sind, um Pasha Asiladab auf PULS 24 zu zitieren, mit einem Messer zu einer Schiesserei gekommen.

Das Spiel begann mit einem zumindest kleinen sporthistorischen Moment: Stefan Maierhofer (ja genau der) kickte einen Football. An die Raiders 2. Es gab einen Return an die 23, aber der „Major“ musste nicht ran „an den Mann“.

Die Raiders Offense, nun wieder mit N’Kosi Perry under center, fand nicht statt – 3 & out.  Die Raiders Defense hielt im ersten Drive der Vikings lange dagegen, dann drei Mal die Goalline, überstand eine Challenge, aber wurde schlussendlich im vierten Versuch von Ben Holmes gebogen und von Noah Toure gebrochen. Oskar Herz verwertete einen Extrapunkt!

Eine interessante Szene folgte nach dem ersten Seitenwechsel. Ein fürchterlicher Pass von Perry landete in den Händen von Amani Dennis, der am Weg zum Pick Six den Fokus und auch den Ball wieder an den Gegner verlor. Statt 14:0 blieb es bei 7:0 und Ballbesitz Raiders.

Das war schon das ganze Tiroler Glück.

Es ging offensiv wenig, eigentlich nichts. Auch konnte man seitens des Trainerstabs nicht erkennen an dem dysfunktionalen Gameplan etwas zu ändern. Daher blieb die Tiroler Offense den ganzen Abend ein laues Lüftchen. Anders bei den Hausherren am Verteilerkreis: Niels Keimel, eben noch in der AFL tätig, machte nach einem Holmes Pass seinen ersten Touchdown in der ELF – 14:0. Oskar Herz verwertete einen zweiten Extrapunkt!!

Nicht nur Maierhofer gelang (dann schon zum zweiten Mal) kein Touchback, auch der zweite Fußballer im Footballkleid war kickend dann zu kurz. Philipp Klar, einst von der SK Rapid ausgebildeter Torwart, machte es nicht besser als Maierhofer. Am Kicking Game wird weiter im Simmeringer Proberaum geschliffen werden müssen. Aber Oskar traf die Raiders zumindest zwei Mal mitten ins Tiroler Herz.

Aber die Tiroler schossen sich auch selbst ins Knie. Einen völlig misslungenen Puntversuch 80 Sekunden vor der Pause bestraften im Anschluss die Kombination Holmes-Toure zum 21:0. Oskar Herz verwertete einen dritten Extrapunkt!!! Und: Stefan Maierhofer zum Dritten – Touchback! Pause.

Nach Wiederbeginn sorgten Ben Holmes und Noah Toure mit einem 40 Yarder für das 28:0. Oskar Herz verwertete einen vierten Extrapunkt!!!!

Den schönsten Catch des Tages verzeichnete dann aber Rückkehrer Florian Bierbaumer. Seine Größe und eine Hand reichten gegen dann schon derangiert wirkende Tiroler, die nicht den Funken einer Chancen hatten dieses Spiel jemals zu gewinnen. Was Oskar Herz machte, spart Ausrufezeichen – 34:0.

Ben Holmes degradierte im letzen Viertel die Tiroler Gäste zu Statisten, verlud ihre Defense und lief gemütlich zum 41:0. Herz → !x5

In der langen Garbage Time kamen die Raiders dann aufs Scoreboard. Jacorey Sullivan brachte einen Pass von Perry in der Endzone unter. Die höchste Niederlage der Tiroler in ihrer ELF-Geschichte konnte das aber nicht mehr verhindern.

Stimmen zum Spiel:

Raiders Head Coach Jim Herrmann machte nach dem Spiel die Abwesenheit des Laufspiels und Penalties in entscheidenden Momenten für die Niederlage verantwortlich.

„Wir wollten den Lauf etablieren, dass ist in dieser Liga essentiell. Das haben wir nicht geschafft und viel zu viele Penalties kassiert. Der Blick geht jetzt nach vorne – wir analysieren das Spiel jetzt genau und arbeiten daran, die Fehler zu verbessern.“

Die Vikings sind damit auf Kurs ihre Division East erneut zu gewinnen. Für die Raiders wird es in der momentanen Verfassung schwer. So wie sie heute in Wien aufgetreten sind, liegt auch Rhein Fire außerhalb ihrer Reichweite.

ELF WEEK 4

Vienna Vikings (4-0) vs. Raiders Tirol (2-2) 41:6
(7:0/14:0/13:0/7:0)
SA 7. Juni 2025 19:00 Uhr · Generali Arena Wien

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