The same procedure as last year? The same procedure as every year!
Das einzige was bei den Hohenemsern in Personal-Angelegenheiten konstant bleibt, ist dass die Gesichter stetig rotieren und jeder Sitz eine Schleuder eingebaut hat. Das gilt für Spieler (jedes Jahr ein neues Team), um so mehr für den Head Coach. Mike Kegel bekommt keine zweite Chance, die bekamen schließlich auch die Trainer vor ihm nicht und wurde als ‚Projektentwickler‘ in das sich in Gründung befindliche Football Leistungszentrum Vorarlberg weggelobt, wo er seine Zeit bis zum Auslaufen seines Vertrages (Saisonende) absitzen darf.
Zum neuen Cheftrainer wurde der bisherige Defense Coordinator Raymond Bonnell bestellt.
Chemische Differenzen
Der Zeitpunkt der Beurlaubung habe laut Devils-Manager Stefan Schubert nicht direkt mit der bitteren 21:50-Niederlage gegen den Meister Raiffeisen Vikings zu tun, die Probleme lägen tiefer. "Die Chemie zwischen Coach Kegel, der Mannschaft und den Assistenztrainern hat in den vergangenen Wochen nicht mehr gestimmt." Deshalb, so Schubert weiter, sei dieser Schritt vor allem in Hinblick auf die zu erwartenden schweren Aufgaben in der AFL und im EFAF-Cup notwendig geworden.
Mensch & Fachmann
In langen Gesprächen sei man gemeinsam mit Mike Kegel zur Ansicht gelangt dass es im Coaching der Blue Devils einer sofortigen Veränderung bedürfe erklärt Devils-Boss Christoph Piringer. Man habe aber den Menschen und Fachmann Kegel nicht verlieren wollen. Die Freistellung und der Wechsel in die vakante Position am Leistungszentrum sei die Beste Lösung für alle Beteiligten, so Piringer weiter.
Teuflisches Karussell
Wer die Personalpolitik der Emser kennt, wird diesen schönen Worten wohl mit ein wenig Mißtrauen begegnen. Die Blue Devils haben in den letzten drei Jahren mehr Coaches verbraucht, als die restlichen fünf Teams der AFL zusammen. Ray Braun, Ron Anzevino, Joseph Julien, Francisco Lujan, Mike Kegel und Ray Bonnell wechselten sich vom 6. Juni 2005 bis zum 7. Mai 2008 am Sessel des Cheftrainers ab. Durchschnittlich jedes vierte AFL-Spiel kommt ein neuer Trainer.
Saisonziel verfehlt
Während die Devils dem demissionierten Trainer Rosen streuen, sieht er selbst die Sache völlig klar. "Unsere Saisonziele sind bisher nicht im angestrebten Umfang erreicht worden. Daher habe ich mich bereit erklärt Platz zu machen‘, so Kegel. Dass er Freude daran habe ‚glücklicherweise nun an anderer Stelle weiter arbeiten zu können‘, kann man dem 53-Jährigen nur schwer abnehmen. Als Cheftrainer gescheitert, wird man danach zum ‚Projektleiter‘? Kegel wird Vorarlberg wohl schon sehr bald verlassen.
Head Coach Bonnell trägt Titel und teilt Verantwortung
In seiner ersten Ansprache als Cheftrainer stellte Bonnell gleich klar, dass er zwar den Titel Head Coach trage, es aber nicht ist. Denn, so Bonnell: "In Wirklichkeit ist es ein doppelköpfiges Monster. Das bedeutet dass die Entscheidungen von mir und Paul Troth getroffen werden."
Konzentration auf den Europacup
Im Europacup, auf den die Devils nun ihren Schwerpunkt setzen, steht am Samstag das Rückspiel gegen den Schweizer Meister Bern Grizzlies an. Die Chancen auf den Aufstieg stehen gut, in Hohenems konnten die Eidgenossen mit 38:0 geschlagen werden. Bei einem Aufstieg wartet der Sieger der B-Gruppe (Parma Panthers oder die Black Lions) auf die Blue Devils.
Playoff-Chance lebt noch
Durch die Niederlage der Giants in Korneuburg besteht für die Devils noch immer eine Chance auf die Playoff-Teilnahme. Zwar sind dazu Siege in den verbleibenden Partien gegen Kärnten und Graz notwendig, aber die Chance lebt wieder.
Nachwuchs-Cheftrainer Ignacio verlängert bis 2009
Die Blue Devils waren auch an anderer Front aktiv, Ex-Cheftrainer und nun Nachwuchs-Coach Luis Ignacio, der nun schon fast rekordverdächtig das zweite Jahr in Hohenems weilt, verlängerte seinen laufenden Vertrag bis Ende 2009.
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Das Football Leistungszentrum Vorarlberg
Das FLZV ist eine in Gründung befindliche Einrichtung des Football-Landesverbandes. An diesem Projekt wird bereits seit 2007 gearbeitet, der Öffentlichkeit wurde es bisher aber nicht präsentiert. Mit dem FLZV soll eine Infrastruktur geschaffen werden die es ermöglicht den größten Talente eine optimale Förderung zukommen zu lassen. Es wurden diesbezüglich auch bereits sehr positive Gespräche mit Vertretern des Landes Vorarlberg geführt.