Der Black Monday, der Montag nach der letzten Spielwoche der Regular Season der NFL an dem traditionell so mancher Coach vor die Tür gesetzt wird, kam für einen Mann schon am Dienstag zuvor. Chip Kelly wurde von den Philadelphia Eagles (7-9) an die frische Luft gesetzt, was der sich, mit ein wenig diplomatischem Geschick, wohl ersparen hätte können. Nach zwei guten Saisonen 2013 und 2014, legte er sich mit dem Management an, forderte mehr Kompetenzen mit denen er in Folge auch ausgestattet wurde und schuf sich damit von ihm entmachtete Feinde innerhalb der Franchise. Die haben nur auf ein Jahr wie dieses gewartet, in dem u.a. personelle Fehlentscheidungen ihn zum Abschuss freigaben, nachdem die Saison für die Eagles gelaufen war. Kelly wird wohl Angebote als Cheftrainer von anderen Teams erhalten. Ob er aus der Sache Lehren zog, wird man noch sehen.
In den Fällen von Mike Pettine (3-13 mit Cleveland), Lovie Smith (6-10 mit Tampa Bay) und noch weniger in dem von Jim Tomsula (5-11 mit San Francisco), die am Montag bzw. Donnerstag ihre Schreibtische räumen musste, wird es mit neuen Jobs auf dem Level vermutlich etwas schwieriger. Tomsula wirkte mit der schwierigen Aufgabe an der Bay völlig überfordert. Sein Vorgänger Jim Harbaugh erwähnt das unterschwellig in Tweets, weil er davon überzeugt ist, als einziger den Intellekt zu besitzen, um das auch zu erkennen. Da fragt man sich was besser war: Ein bescheidener Polier der Ehrlichkeit, oder ein narzisstischer Zyniker, der an seinem entspannteren Bruder grandios scheiterte. Detail am Rande: Die 49ers haben im Vierjahresvertrag mit Tomsula beim Kleingedruckten gespart und müssen ihm diesen nun komplett auszahlen. Kostenpunkt: 14 Millionen Dollar. Jed York kommt für den „Owner des Jahres“ schon wieder nicht in Frage. Könnte Harbaugh auch twittern.
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